2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Daniel Adlung (Bildmitte) soll mit seiner Erfahrung den 1. FC Schweinfurt 05 in die 3. Liga führen.
Daniel Adlung (Bildmitte) soll mit seiner Erfahrung den 1. FC Schweinfurt 05 in die 3. Liga führen. – Foto: Ryan Evans

»Wir haben uns alle in ihn verliebt«

Relegation zur 3. Liga - Hinspiel: Daniel Adlung soll Schweinfurts Schlüssel zum Erfolg sein

Geht der 1. FC Schweinfurt 05 auch noch den letzten Schritt? Teil eins der Relegation zur 3. Liga steht am morgigen Samstag auf dem Programm. Zum Hinspiel empfangen die Schnüdel vor 1.000 Zuschauern den TSV Havelse. Die Aufstiegsspiele werden nach dem Europapokalmodus ausgetragen.

Mit sehr viel Selbstvertrauen geht der FC 05 die Relegation gegen den Nord-Vertreter TSV Havelse an. "Ich fühle mich im Moment einfach pudelwohl, weil wir auf der Geschäftsstelle, im Trainerteam, innerhalb der Mannschaft und auch in der Fanszene eine unglaubliche Gemeinschaft erleben. Alle ziehen an einem Strang für das große Ziel. Das ist unser Faustpfand, deshalb gehen wir hoch", erklärt Coach Tobias Strobl auf der virtuellen Spieltags-Pressekonferenz am Freitagmittag. Die ganze Stadt fiebert seit zwei Wochen der Relegation entgegen. "Für den Verein, die Fans und auch die Spieler ist das natürlich etwas ganz Besonderes. Das erlebst du nicht alle Jahre. Wir wollen es aber auch nicht zu sehr aufbauschen, damit die Jungs in der Kabine nicht durchdrehen", ist Strobl um die nötige Balance zwischen Anspannung und Lockerheit bemüht.


Wenige Überraschungen bei der Aufstellung zu erwarten.


Bei einem seiner Schützlinge macht er sich da eher weniger Sorgen: "Daniel Adlung ist deutscher Meister, er hat in seiner Karriere so viel gesehen, da wird der Puls wohl nicht ganz so hoch sein." Der 33-Jährige hat sich binnen kurzer Zeit dank seiner Präsenz auf dem Platz das Prädikat unersetzlich erworben und soll der Schlüssel zum Erfolg sein. Angesprochen auf seinen Mittelfeldstrategen gerät Strobl ins Schwärmen: "Seine Qualität hat uns allen gut getan. Wir haben uns alle in ihn verliebt. Nur ein Beispiel: Er hat als Profi alles erlebt, ist deutscher Meister geworden, schleppt aber vor dem Training den Wasserkasten zum Platz." Bezüglich der Startelf dürfte es keine großen Überraschungen geben. Ob er die gleiche Mannschaft wie beim Meisterstück in Bayreuth ins Rennen schickt, das wollte sich Strobl noch nicht entlocken lassen, merkte aber vielsagend an: "Würde ich das Team auf sechs Positionen verändern und es würde morgen schiefgehen, dann würde mir aber ordentlich der Hintern aufgerissen werden." Verzichten müssen die Hausherren lediglich auf die langzeitverletzten Max Bauer und Vitus Scheithauer.


Für Havelse ist es das erste Pflichtspiel nach 225 Tagen.


Der Gegner dürfte für die Schnüdel eine Wundertüte sein. Das letzte Pflichtspiel hat der TSV Havelse vor 225 Tagen oder siebeneinhalb Monaten bestritten. Nachdem die Regionalliga Nord abgebrochen wurde, hat der Norddeutsche Fußballverband erst Mitte Mai die Truppe aus dem Raum Hannover für die Aufstiegsspiele nominiert. Das Kriterium: Havelse führte nach neun ausgetragenen Spieltagen die Tabelle der Südstaffel der Regionalliga Nord an. Die Schnüdel also in der Favoritenrolle? Tobias Strobl kann davor nur warnen, den TSV zu unterschätzen: "Sie haben die Aufstiegsspiele ja nicht geschenkt bekommen. Havelse hat eine erfahrene Männertruppe beisammen, die sehr abgezockt agiert. Trainer Jan Zimmermann hat da eine richtig gute Mannschaft geformt." Übrigens wird es für Zimmermann die Abschiedsvorstellung mit Havelse sein. Der 41-Jährige wird Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion bei Zweitligist Hannover 96.

Aufrufe: 011.6.2021, 14:17 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor