2024-05-22T11:15:19.621Z

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Ilka Weber (l., TuS Naunheim) im Duell mit Safiya Rücker (TSV Bicken). 	Foto: Katrin Weber
Ilka Weber (l., TuS Naunheim) im Duell mit Safiya Rücker (TSV Bicken). Foto: Katrin Weber

»Wir dürfen stolz sein«

Fußballerinnen des TSV Bicken gewinnen gegen Naunheim den Regionalpokal

Mittenaar. Für die Fußballerinnen des TSV Bicken ist das Kapitel Regionalpokal am Mittwochabend mit dem Titelgewinn zu Ende gegangen. Der Aufsteiger in die Gruppenliga setzte sich auf dem Kunstrasenfeld am Weißen Stein mit 4:0 (1:0) gegen den favorisierten Verbandsligisten TuS Naunheim durch. Schätzungsweise 150 Zuschauer verfolgten die Pokal-Überraschung mit. Bickens Trainer Siggi Schrödel sagte nach der Siegerehrung: „Wir dürfen einfach nur stolz auf das Geleistete sein. Das war Werbung für den Frauenfußball.“

Bicken setzte dem klassenhöheren Team schon in der Anfangsphase zu. Zwei Pfostentreffer weckten Erwartungen, und in einer Szene wäre einer Spielerin des TuS Naunheim beinahe ein Eigentor unterlaufen. Auf Vorlage von Sofie Hartmann schloss Finja Reuter (22.) diese starke Phase mit dem Führungstreffer ab.

Sofie Hartmann gelingen drei Vorlagen und ein Treffer

Naunheims Coach Christian Vogel sagte im Nachhinein: „Bicken wusste als Heimelf genau, wie der Ball springt. Das haben wir unterschätzt, und nach dem 0:1 wurde es für uns schwer.“ Die Gäste kamen zwar über Ilka Weber und Rebecca Konhäuser hin und wieder in den Strafraum, zogen aber nicht beherzt ab. „Statt den Abschluss zu suchen sind wir in Schönheit gestorben. Der fehlende konsequente Abschluss ist ein Problem, das uns seit Anfang dieser Saison begleitet“, sah sich Vogel einmal mehr bestätigt. Zweites Manko der Gäste: Sie leisteten sich in beiden Durchgängen zu viele Fehlpässe. „Solche individuellen Fehler brechen uns das Genick. Als Favorit hätten wir einen anderen Fußball spielen müssen. Das haben wir nicht getan.“

Der TSV Bicken schlug daraus Kapital. Die Gastgeberinnen gelangten im Mittelfeld immer wieder in Überzahlsituationen und beschäftigen die Naunheimer Abwehr. Die Führung zur Halbzeitpause war verdient.

Bickens Trainer Siggi Schrödel hatte keinen Grund, nach 45 Minuten etwas zu ändern. Er sagte seinen Spielerinnen: „Wenn in der zweiten Halbzeit noch etwas passiert, dann, weil wir nicht konzentriert sind. Wir machen weiterhin Druck, wir beschäftigen die Abwehr weiterhin.“

Auch der zweite Durchgang gehörte Bicken. Finja Reuter (51.), erneut von Sofie Hartmann in Szene gesetzt, erhöhte auf 2:0. Naunheim kam durch Rebecca Konhäuser, die allein auf Torhüterin Katharina Moritz zulief, und durch einen Distanzschuss von Katharina Spangenberg zu Chancen. Aber das war es auch schon. Stattdessen sammelte Sofie Hartmann als Vorbereiterin des 3:0 durch Merle Lindauer (85.) ihren dritten Assist und schnürte den Sack mit einem eigenen Treffer zum 4:0 (86.) zu.

Siggi Schrödel sagte abschließend: „Die Mädels haben alles rausgehauen, was sie hatten. Gottseidank mussten wir nicht wieder in die Verlängerung. Die Englischen Wochen haben uns zugesetzt. Am Wochenende werden wir in der Gruppenliga erneut versuchen, alles zu mobilisieren.“ Den Pokalsieg bezeichneten beide Trainer als hochverdient für den TSV Bicken. Christian Vogel sagte mit Blick auf die Regionalpokalsaison: „Jedes der drei Spiele war kampfbetont, und es war interessant, mal die Gruppenligisten kennen zu lernen. Da waren gewiss auch Aufstiegskandidaten dabei.“

Beide Teams werden demnächst im Hessenpokal weiterspielen. Bicken wird auf den Regionalligisten Jahn Calden treffen, Naunheim bekommt es mit dem Hessenligisten TSG Lütter zu tun. „Das ist vielleicht das Positive an dieser Niederlage“, sagte Christian Vogel, „Wir gegen Calden aus dem Weg.“

Bicken: Katharina Moritz – Salome Haus, Ebru Bayraktar, Safiya Rücker, Merle Lindauer, Victoria Kuhn, Pauline Müller, Anne Mirus, Sofie Hartmann, Finja Reuter, Viola Arucevic (Yagmur Topcu, Ann-Katrin Weber, Melissa Feldmann).

Naunheim: Jenny Liebegott – Julia Gerlitz, Mara-Bianca Lichert, Ricarda Peter, Julia Günsch, Katharina Spangenberg, Ilka Weber, Antonia Wollenberg, Sabine Kramer, Rebecca Konhäuser, Michelle Pless (Mailin Goth, Lena Hinkel, Anne Schieferstein, Jessica Ballaerts), Franziska Weiß.

Schiedsrichter: Moritz Harbisch (Steffenberg) – Zuschauer: 150 – Tore: 1:0 Finja Reuter (22.), 2:0 Finja Reuter (51.), 3:0 Merle Lindauer (85.), 4:0 Sofie Hartmann (86.).



Aufrufe: 023.10.2019, 22:31 Uhr
Sven Jessen und Katrin WeberAutor