2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Bernd Winnerlein setzt beim SV Hagenbüchach die Verjüngungskur um. Foto: Janousch
Bernd Winnerlein setzt beim SV Hagenbüchach die Verjüngungskur um. Foto: Janousch

Winnerlein: "So können wir uns den Weg sparen"

Vorschau 18. Spieltag: Die DJK Eibach trifft im Abstiegsschlager auf den SV Hagenbüchach +++ Phillip Hüttingers "Jahrhundertleistung" +++ Hüttl: "Jeder muss ans Limit gehen"

Zwei Punkte trennen derzeit die DJK Eibach, die auf dem ersten Abstiegsplatz steht, und den SV Hagenbüchach, der seit der vergangenen Woche auf dem Abstiegsrelegationsplatz verweilt. Doch nicht nur der Abstiegskampf eint die beiden Clubs. Bei beiden gingen auch die Serien ohne Niederlage am Wochenende jäh zu Ende. Während Eibach in Oberasbach denkbar knapp mit 0:1 unterlag, ging der SV Hagenbüchach überraschend deutlich zu Hause gegen den TSV Markt Erlbach mit 0:4 fast schon unter. Nun treffen beide Teams im direkten Duell aufeinander.

DJK Eibach - SV Hagenbüchach (So 14:30)

„Wenn wir so auftreten wie gegen Markt Erlbach oder in der zweiten Hälfte gegen Cadolzburg, dann können wir uns den Weg nach Eibach sparen“, findet SVH-Coach Bernd Winnerlein deutliche Worte für die zuletzt gezeigte Leistung seiner Mannschaft. „Vielleicht ist es bei uns in den letzten Wochen auch etwas zu gut gelaufen, schließlich müssen wir jede Woche fünf bis sechs Spieler ersetzen.“ Das belegt auch die Statistik, denn Kapitän Daniel Rösch und Christian Ramsbeck (beide verletzt) sowie Stefan Weiskirchen, der ein Auslandssemester in den USA absolviert, haben noch kein Spiel bestritten. Für seinen Bruder Andreas Winnerlein, der sich einen Mittelfußbruch zuzog, und Andreas Dünisch, der ein Dreivierteljahr verletzt war, werden jeweils lediglich sechs Einsätze gelistet. Zuletzt fehlten auch noch Alexander Dörrich sowie die beiden Stürmer Robin Barth und Torjäger Phillip Hüttinger. Die Offensivkräfte Hüttinger, Barth und Dünisch sollten gegen Eibach aber zur Verfügung stehen. „Wenn wir nicht immer 100 Prozent geben, haben wir gegen keinen Gegner eine Chance“, ist sich Winnerlein sicher. Das überrascht auf den ersten Blick nicht, schließlich musste vor der Saison nahezu die komplette Kreativabteilung ersetzt werden.

Aderlass vor Saisonbeginn

Manuel Fiori ging zum SV Seligenporten II, Damir Hasaj zu Dergahspor, Marcel Klaussner schloss sich dem SV Poppenreuth an und Philip Hummel kehrte zum TSV Neustadt/Aisch zurück. Zudem übernahm Christoph Nieszery die zweite Mannschaft als Spielertrainer und stand dementsprechend nur noch sporadisch zur Verfügung. „Zusammengerechnet waren sie für 50 bis 60 Tore verantwortlich.“ Als Ersatz holte der SVH nicht wie in der Vergangenheit schon geschehen große Namen, sondern gab vielen jungen Spielern eine Chance sich in der Kreisliga zu beweisen. „Die kommen alle aus der A-Klasse oder unserer Zweiten. Wer hat denn Phillip Hüttinger (Anmerkung der Redaktion: vom A-Klassisten SV Seukendorf) vor der Saison gekannt? Jetzt steht er bei acht Saisontoren.“

Hüttingers "Jahrhundertleistung"

Auf diesen Leistungsnachweis seines Stürmers ist der Coach stolz, wie man durchhört, auf einen anderen Nachweis dagegen weniger. „Durch zwei Rote Karten hat er uns in der Vorrunde (!) schon gefehlt. Das ist für einen Stürmer eine Jahrhundertleistung“, zeigt sich Winnerlein über diese Tatsache wenig begeistert, wenngleich der wuchtige Torjäger insgesamt zu den positiven Überraschungen zu zählen ist. Ein ähnliches Niveau traut der SVH-Coach auch Andreas Dünisch zu, der nach seiner langen Verletzungspause seine ersten Einsätze bekommen hat. Ebenfalls seit ein paar Wochen regelmäßig dabei sind die U19-Akteure Sebastian Nicol und Robin Barth, der das Vertrauen in ihn mit zwei wichtigen Treffern zurückgezahlt hat.

Chance für die "Jungen Wilden"

„Sie spielen in der A-Jugend in der untersten Liga. Trotzdem habe ich keine Hemmungen sie zu bringen.“ Neben Keeper Lars Wester („Er hat in den letzten sechs bis sieben Wochen überragend gehalten“) stauben zwei weitere Youngster ein Sonderlob ab: Tobias Reitenspieß und Johannes Wiesinger. „Sie kommen beide ebenfalls aus der A-Klasse und machen ihre Sache wirklich gut.“ Auf die Partie gegen Eibach angesprochen, sieht Winnerlein die Chancen gleichverteilt. „Eibach ist ähnlich wie wir. Sie sind eine kampfstarke Truppe und scheinen sich inzwischen gefestigt zu haben. Außerdem sind sie über Jahre im Abstiegskampf erprobt. Wie bei uns geht es ausschließlich um den Klassenerhalt.“

Hüttl: "Wir gehen am Stock"

Ähnliche Personalprobleme plagen DJK-Coach Christian Hüttl. Michael Ammon ist für ein Auslandspraktikum in China, Max Messingschlager fehlt verletzt und zuletzt spielten Christoph „Löwe“ Kohler, Phillip Jäckel und Mathias Künzel angeschlagen. „Wir gehen am Stock“, bringt es Hüttl auf den Punkt. Trotzdem konnte er mit der gezeigten Leistung gegen Oberasbach freilich nicht zufrieden sein. „Wir haben schlecht gespielt, waren zu hektisch und haben nur mit langen Bällen agiert. Spielerisch war es nicht gut. Diesmal hat eben das Glück gefehlt. Letztlich hat es Paul Manciu rausgerissen. Die Niederlage haut uns aber nicht um“, findet Hüttl, dem auf Oberasbacher Seite auch Daniel Pfaffinger und Christian Ungar aufgrund ihrer Leistung in Erinnerung blieben.

Punkte vor der Winterpause müssen her

Nun geht es gegen den SV Hagenbüchach, ein entscheidendes Spiel ist es für Hüttl jedoch nicht. „Danach warten noch die SpVgg Nürnberg und der SV Burggrafenhof und zudem das Nachholspiel gegen Roßtal. Eins ist aber klar: Wir müssen bis zur Winterpause noch punkten.“ Mut macht dem Coach die Serie mit drei Siegen in Folge und die Begebenheit, dass die Niederlagen zumeist knapp ausfielen. „Wenn alles passt und ein bisschen Glück dazu kommt, können wir immer für eine Überraschung sorgen, wie wir gegen den ASV Fürth und den TSV Fischbach nachgewiesen haben. Jeder muss dafür ans Limit gehen.“ Positiv stimmt den DJK-Trainer die Tatsache, dass Eibach Heimrecht genießt. „Da haben wir zuletzt gut ausgesehen.“ Man darf also gespannt sein, wer den Abstiegsschlager für sich entscheiden wird.

Aufrufe: 012.11.2015, 15:59 Uhr
Matthias JanouschAutor