2024-05-28T14:20:16.138Z

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Haben viel zu berichten: FVM-Präsident Alfred Vianden (rechts) und sein Stellvertreter Jürgen Aust.Fotos: Pohl
Haben viel zu berichten: FVM-Präsident Alfred Vianden (rechts) und sein Stellvertreter Jürgen Aust.Fotos: Pohl

Willkommene Änderungen

Der FVM berichtet in Hennef über seine Pläne und Neuerungen

Mittlerweile befindet sich der „Masterplan“ des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) zur Stärkung des Amateurfußballs im vierten Jahr seiner Umsetzung. Bis 2019 arbeitet man weiter daran und es ist sehr wahrscheinlich, dass seine Laufzeit ein weiteres Mal verlängert wird. Schließlich hat er sich als Instrument bewährt und wird inzwischen von den Vereinen gerne angenommen, wie FVM-Präsident Alfred Vianden betont: „Wenn ich bedenke, wie kritisch wir 2014 bei den ersten Vereinsdialogen empfangen wurden, hat sich viel getan. Jetzt ist man froh, dass wir kommen. In lockerer Atmosphäre tauschen wir uns auf Augenhöhe aus und helfen, wo wir können.“

Im Präsidium ist der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Jürgen Aust für den „Masterplan“ zuständig. Die Erkenntnisse, die er in der Sportschule Hennef mit Referent Moritz Fölger zusammentrug, überraschten nicht: Spielbetrieb, Ehrenamt und Schiedsrichtergewinnung, Qualifizierung, Finanzen, Infrastruktur – hinter jedem dieser Schlagworte stehen zahlreiche Herausforderungen, die die ehrenamtlichen Vereinsvorstände bewältigen müssen.

Verbandsgeschäftsführer Dirk Brennecke erkennt aber Veränderungen: „Der Spielbetrieb scheint besser zu laufen, hier kommen weniger Fragen. Dafür scheint es immer schwieriger zu werden, Ehrenamtler und Schiedsrichter zu finden. Auch das Thema Mitgliedsbeiträge gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Vorstände trauen sich meist nicht, die Beiträge zu erhöhen, weil sie befürchten Mitglieder zu verlieren. Dabei ist dem nicht so, wenn man gute Argumente liefert.“

Einen Monatsbeitrag von drei Euro für Kinder und Jugendliche hält man beim FVM nicht mehr für zeitgemäß. Als Richtschnur gibt der Verband zehn Euro vor, für Erwachsene 15 bis 20 Euro. Natürlich mit Ausnahmen für sozial schwächer gestellte Menschen. Präsident Vianden befürwortet, dass immer mehr Vereine versuchen, ihre Finanzkraft auf diese Weise zu stärken: „Die zumeist ehrenamtlich erbrachten Leistungen sind eigentlich viel mehr wert. Dass die Vereine über finanzielle Belastungen klagen, hat aber auch damit zu tun, dass immer mehr Kommunen Kosten beim Bau und der Unterhaltung von Sportstätten auf die Klubs abzuwälzen versuchen. Das sind aus meiner Sicht aber originäre Aufgaben der öffentlichen Hand. Geld ist auch genug vorhanden, es muss nur anders verteilt werden.“

Entlastung werden die Vereine auch durch die neue Rechts- und Verfahrensordnung des Verbandes erfahren, wie Verbandsexperte Björn Schiffbauer zu berichten weiß: „Die neue Ordnung gilt ab dem 1. Juli. Sie ist einfacher, moderner und serviceorientiert.“ Sportgerichte lösen die Spruchkammern ab. Sportrichter entscheiden in der Regel schriftlich und nicht mehr über langwierige, mündliche Verfahren. Noch einmal Schiffbauer: „Das Einzelrichterverfahren ist schnell und gebührenfrei.“

Und noch etwas wird sich ändern: Der gute, alte Spielerpass hat bald ausgedient. „Die Spielberechtigung soll in der Regel über das DFBnet erfolgen, nicht mehr über die Pässe“, sagt Markus Müller, der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses. Auch dies wird die klassentieferen Vereine wohl freuen: Im Mittelrhein-Pokal haben sie ab sofort Heimrecht bis ins Halbfinale. Und außerdem verkündete Müller: „Statt vier Teams steigen künftig nur noch drei aus der Mittelrhein- und der Landesliga ab. Ein Viertel der gesamten Staffel – das war einfach zu viel.“

Aufrufe: 030.6.2017, 20:00 Uhr
RSA/Olaf PohlAutor