2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Unterfährings Coach Alexander Ebner im FuPa-Interview. F: Meier
Unterfährings Coach Alexander Ebner im FuPa-Interview. F: Meier

»Wille und Einsatzbereitschaft«

Lali Süd: Alexander Ebner und der FC Unterföhring rocken die Liga

Der FC Unterföhring überrascht die gesamte Landesliga Süd. Einen Spieltag vor dem Ende der Vorrunde steht der Neuling vom Münchner Stadtrand auf dem ersten Platz und kann den Titel Halbzeitmeister sichern. Als "unglaublich" bezeichnen Insider die Erfolgsstory der Unterföhringer, die bereits seit zehn Spielen undgeschlagen sind.

Am Samstag spielt der FCU beim SV Pullach sein letztes Auswärtsspiel in diesem Jahr. Dann folgen noch vier Heimpartien vor der Winterpause und da kann der Spitzenreiter seinen Vorsprung weiter ausbauen. Trainer beim FC Unterföhring ist seit dem 1. Juli 2008 Bankfachmann Alexander Ebner (39) aus Mintraching im Landkreis Freising. Ebner war als Spieler schon mit 17 Jahren in der Landesliga Süd beim TSV Eching im offensiven Mittelfeld. Es folgten drei Jahre beim SV Pulling und sieben Spielzeiten beim FC Neufahrn. Als Spielertrainer war Ebner vier Jahre beim VfB Hallbergmoos im Einsatz und anschließend drei Spielzeiten beim FC Neufahrn. FuPa sprach mit dem Erfolgstrainer Alexander Ebner vom FC Unterföhring.

FuPa: Hallo Alex, nach 16 Spieltagen gibt es mit dem FC Unterföhring in der Landesliga Süd einen Überraschungs-Tabellenführer. Kannst Du diese Aussage bestätigen?
Alexander Ebner: Ja, absolut. Es ist unglaublich, dass wir auf Platz eins stehen. Bei uns hat wirklich keiner daran gedacht, dass so etwas passieren könnte. Denn wir haben ja auch bis auf unseren neuen Torwart Filip Vidovic, der kam aus Heimstetten, nur Spieler geholt, die bisher in der Bezirksliga oder im Nachwuchs gespielt haben. Daher war unsere Entwicklung so nicht zu erwarten.

FuPa: Ihr habt Euer Saisonziel auf 40 Punkte und den Klassenerhalt ausgerichtet. Das ist ja jetzt wohl etwas unrealistisch, oder? Ihr habt ja schon 33 Punkte.
Ebner: 40 Punkte (lacht), ja, diese Vorgabe können wir jetzt wohl nicht mehr aufrecht erhalten.

FuPa: Wie sieht es mit dem Thema Bayernliga in Unterföhring aus? Wenn Ihr aufsteigen würdet, dann gebe es mit dem FC Ismaning, dem SV Heimstetten und Euch gleich drei Bayernligisten auf ganz engem Raum.
Ebner: So weit sind wir im Verein noch nicht. Vielleicht überlegen wir da mal in der Winterpause. Aber dieses Thema ist für uns eigentlich doch noch ganz weit weg. Wir genießen es jetzt einfach mal da ganz oben zu sein. Der Landesliga-Aufstieg ist schon der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte gewesen. Zudem ist unser Klub örtlich geprägt.

»Unser Selbstvertrauen ist aktuell sehr groß.«


FuPa: Wie erklärst Du den Erfolgsweg des FC Unterföhring, der ja jahrelang vergeblich versucht hat endlich in die Landesliga aufzusteigen?

Ebner: Wir haben mit unserem Spielmacher Andreas Faber wegen eines Syndesmosebandrisses sogar einen ganz wichtigen Spieler nicht zur Verfügung. Aber wir konnten das bisher ganz gut kompensieren. Ob wir in der Lage sind unsere Position zu halten, wird man sehen. Allerdings haben wir gegen alle vorderen Mannschaften bis Platz acht gewonnen. Das spricht für ein gewisses Niveau in unserem Kader, der gewachsen ist. Das ist vielleicht das Geheimnis oder der Grund für unser gutes Abschneiden. Ausgerechnet gegen die im Moment auf den letzten beiden Plätzen stehenden Vereine TSG Thannhausen und FC Gerolfing haben wir verloren. Dennoch muss ich feststellen, dass alle unsere Spiele eng waren. Wir haben nie deutlich gewonnen. Bei uns hat meistens der Wille und die Einsatzbereitschaft den Ausschlag gegeben. Zudem ist nach zehn Spielen ohne Niederlage jetzt auch das Selbstvertrauen sehr groß. Allerdings gestehe ich ein, dass wir gegen Eichstätt mit dem 2:2 in der Nachspielzeit Glück hatten.

FuPa: Der erste Platz ist also kein Zufall, oder?
Ebner: Wer nach 16 Spieltagen vorne steht, kann dort nicht durch Zufall hingekommen sein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch in der vorigen Saison mit dem VfB Eichstätt am Ende ein Neuling punktgleich Erster geworden ist. Auch der TSV Kottern ist als Mitaufsteiger eine positive Überraschung. Es ist also möglich oben zu bleiben, wenn alles stimmt. Aber eines stelle ich hier eindeutig fest: Es ist kein Muss, dass wir oben bleiben. Die Mannschaft hat da von Vereinsseite überhaupt keinen Druck und kann befreit aufspielen.

FuPa: Wie geht es nun mit dem FC Unterföhring in der Landesliga Süd weiter?

Ebner: Am Samstag in Pullach haben wir unser letztes Auswärtsspiel. Zu Saisonbeginn ist unser Platz saniert worden, daher haben wir mit vier Auswärtsspielen begonnen. Somit haben wir dann bis zum Winter noch vier Heimspiele. Da wollen wir noch kräftig punkten und uns oben festbeißen. Auf jeden Fall wollen wir jetzt die Halbzeit-Meisterschaft. Im neuen Jahr wird man dann sehen, wohin unser Weg führt. Auf jeden Fall werden wir mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun bekommen.

Aufrufe: 029.10.2010, 13:48 Uhr
Dirk MeierAutor