Wiessee unter Zugzwang

Die Trümpfe haben aktuell die Warngauer in der Hand. Das Hinspiel am Mittwoch haben sie gegen den TSV Bad Wiessee mit 1:0 gewonnen. Allerdings geben sich beide Seiten siegessicher. „Beim unglücklichen Gegentor in Warngau hatten wir Pech, aber wir haben noch alle Chancen und werden alles daran setzen, das Ergebnis zu drehen“, erklärt Wiessees Trainer Stefan Jacobs. In der Tat sind die Blau- Gelben zu Hause eine Macht. Die letzte Niederlage vor heimischer Kulisse datiert aus der Vorrunde. Dagegen ist Warngaus Sprecher Martin Eisenkolb vom Klassenerhalt überzeugt: „Wir haben jetzt schon drei zusätzliche Spiele hinter uns, sind gut drauf und wollen uns das nicht mehr nehmen lassen.“ Ein großer Faktor wird die Kraft sein.

Neben den kräftezehrenden Spielen der vergangenen beiden Wochen wird die Hitze ihr Übriges tun. „In Sachen Kraft sind wir hervorragend aufgestellt, die hohe Trainingsbeteiligung macht sich da bemerkbar“, erklärt Eisenkolb. „Wir müssen uns durchbeißen und noch einmal alles rausholen“, fordert dagegen Jacobs. „Der Modus mit vier zusätzlichen Spielen in zwei Wochen ist schon sehr grenzwertig, aber alle Mannschaften kommen jetzt auf dem Zahnfleisch daher.“ Große Vorteile durch den Kunstrasen sieht man beim TSV nicht. „Der neue Kunstrasen ist sehr gut, da haben fußballerisch starke Mannschaften einen Vorteil“, erläutert der TSV-Trainer. Deshalb hat er auch die Taktik umgestellt. Die Gastgeber wollen die vielbeinige SV-Abwehr mit schnellem Kurzpassspiel aushebeln.

„Wir wollen statt der langen und weiten Bälle jetzt unsere fußballerischen Möglichkeiten ausspielen“, sagt Jacobs. Auch die Warngauer stellen um. „Es wird taktische Änderungen geben, die ich aber noch nicht verraten will“, übt sich Eisenkolb in Geheimhaltung. Auf Kickand- Rush-Fußball wie im Hinspiel wollen sich beide Seiten nicht mehr einlassen. Der Druck liegt dabei auf den Wiesseern, die einen Treffer brauchen, um den Rückstand zu egalisieren. „Wir können selbstbewusst auftreten“, erklärt Jacobs.

„Immerhin haben wir in der Rückrunde fast alle Spiele gewonnen. Daheim sind wir eine Macht.“ Mit der Unterstützung der Zuschauer wolle der TSV das Unmögliche möglich machen. Doch dazu muss Bad Wiessee den SV Warngau besiegen, der in der Relegation bislang alle drei Spiele mit 1:0 gewonnen hat. „Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden“, mahnt Eisenkolb. Am Ende wird nur eines der beiden Teams feiern können – vielleicht sogar mit einem abkühlenden Sprung in den Tegernsee.