2024-05-02T16:12:49.858Z

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Offensive Rolle: Außenverteidiger Linus Putz (links) traf dreimal für den TuS Kleines Wiesental (6:2 gegen Eichsel). | Foto: Gerd Gründl
Offensive Rolle: Außenverteidiger Linus Putz (links) traf dreimal für den TuS Kleines Wiesental (6:2 gegen Eichsel). | Foto: Gerd Gründl

Wiesentals Schachzug geht auf +++ Fehlentscheide ärgern SV Albbruck

BW Murg wird trotz Niederlage Herbstmeister +++ TuS Lörrach-Stetten bestätigt seine positive Entwicklung

Der TuS Kleines Wiesental hat seine Mini-Durststrecke beendet. Ein Faktor: das goldene Händchen des Trainers beim Improvisieren. Unterdessen hat der SV Albbruck hat einen Sieg im Abstiegskampf verpasst. Der Coach hadert mit mehreren Faktoren. Und der FC Bad Säckingen lässt den unschuldigen FC Geißlingen für die letzte Pleite büßen.

Seit drei Partien wartete der TuS Kleines Wiesental in der Kreisliga A West auf den nächsten Sieg. Gegen den SV Eichsel beendete die Mannschaft von Trainer Joachim Boos die kleine Durststrecke und landete einen klaren 6:2-Heimerfolg. Dass in den vergangenen drei Begegnungen kein Dreier heraussprang, war auch dem fehlenden Personal geschuldet, wie Boos erläuterte: In Patrick Hafensteiner, Benny und Jörg Bechtel fehlten wichtige Spieler in der Offensive. "Gegen Eichsel mussten wir improvisieren", so der Coach, der bei potenziellen Corona-Kontakten lieber auf Nummer sicher geht und auf einen Spieler verzichtet statt ihn "freizutesten". Der Schachzug, Außenverteidiger Linus Putz in eine offensivere Rolle zu ziehen, erwies sich als effektiv: Mit drei Treffern trug der 21-Jährige entscheidend zum 6:2-Erfolg bei.

"Wichtig war, dass wir nach dem 2:1-Anschlusstreffer nur eine Minute später gleich das 3:1 nachlegen konnten – und kurz darauf per Elfmeter das 4:1", sagte Boos. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff fiel das 5:1, damit war die Partie frühzeitig entschieden. Am Ende wäre noch ein höheres Ergebnis möglich gewesen, aber für den TuS-Trainer zählte vor allem das Ende der Sieglosserie.

Steinen drängt vergeblich – Stefan Beer beim FCW zurück

Im Abstiegskampf gelang dem FC Wittlingen II ein großer Schritt: Mit dem 3:2-Heimsieg gegen den FC Steinen-Höllstein kletterte die Landesliga-Reserve auf den elften Tabellenrang und ließ den Konkurrenten hinter sich. "Es war ein offenes Spiel, es hätte in beide Richtungen kippen können", berichtete Salvatore Di Mattia vom Wittlinger Trainerteam. Als entscheidende Verstärkung erwies sich Patrick Streule vom Landesliga-Team, der alle drei Treffer erzielte.

Aber: "Steinen-Höllstein kam mit breiter Brust und hat sich von keinem Rückstand einschüchtern lassen", so Di Mattia. "Das 3:2 fiel früh nach der Pause, in der 50. Minute. Eine Weile ging es noch hin und her, aber von der 65. Minute an hat uns Steinen in unsere eigene Hälfte gedrängt." Dank einer konzentrierten Teamleistung – zu der im Übrigen auch Routinier Stefan Beer, der sich schon vom Aktivenfußball zurückgezogen hatte, beitrug – rettete Wittlingen den Sieg über die Ziellinie. "Wir sind nun über dem Strich", kommentierte Di Mattia den Sprung aus der Abstiegszone. "Ein wichtiger Sieg."

TuS Lörrach-Stetten lässt den Coach frohlocken

Der TuS Lörrach-Stetten behauptete mit dem 5:0 gegen Huttingen den vierten Tabellenplatz. Trainer Faik Zikolli erfreute sich nicht nur am Resultat: "Wichtig war die Ruhe auf dem Platz, die Disziplin und die gute Kommunikation. Allmählich findet die Mannschaft zusammen. Der Lernprozess geht aber noch lange, und die Spieler erkennen ihn." Das Kombinationsspiel, das Positionsspiel, der Kampfgeist und der Einsatz hätten gestimmt, so Zikolli: "Ich habe den Jungs nach dem Spiel gesagt: Einfach klasse, das sah nach Fußball aus." Die positive Entwicklung führt der Trainer auf die entspannte Personalsituation zurück: In Kyriakos Stergianos, Patric Lauber und Sascha Müller standen Stetten wichtige Schlüsselspieler zur Verfügung. "Müller, der im Verein auch als sportlicher Leiter fungiert, hat alles auf dem Platz liegenlassen und war unserer jungen Mannschaft ein Vorbild."

Spitzenreiter FSV Rheinfelden II landete bei Schlusslicht Degerfelden einen standesgemäßen 6:1-Sieg. Ein gerüttelt Maß des Erfolgs ist Dustin Volkmann zuzuschreiben, der kurz vor der Pause innerhalb von drei Minuten einen Hattrick erzielte. Auch Binzen ließ beim 8:1 gegen Liel-Niedereggenen nichts anbrennen.

SV Albbruck mit Remis in Lauchringen

Der SV Albbruck verpasste in der Kreisliga A Ost die große Gelegenheit, das Polster auf die Abstiegszone auf neun Zähler zu verstärken. Im Duell beim direkten Tabellennachbarn SC Lauchringen musste sich der SVA mit einem 1:1 begnügen. "Von den Chancen her hätten wir das Spiel gewinnen müssen", fand Albbruck-Trainer Thomas Duffner. Er erinnerte an einen Schuss von Daniel Grischov, den der Lauchringer Keeper Christoph Strittmatter gerade noch an die Latte lenken konnte, ehe der eingewechselte Max Fiedler im Nachschuss vergab. Es war aber nicht alleine die Chancenverwertung seiner Elf, die Duffner die Stimmung verhagelte. "Mich ärgern vor allem zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters", sagte der Coach. In der 58. Minute hätte Referee David Silfang (Rheinfelden) den Gastgebern zu Unrecht einen Strafstoß zugesprochen, den Murat Aydogan indes nicht nutzen konnte.

Nachdem Albbruck durch Andreas Straub in Führung gegangen war, egalisierte Albano Lettieri für die Heimelf – allerdings, so Duffners Wahrnehmung, aus einer klaren Abseitsstellung heraus. "Immerhin haben wir einen Punkt geholt und damit den direkten Vergleich nicht verloren", versuchte sich Duffner zu trösten. "Wir sind nun seit drei Spielen ungeschlagen und wollen diese Serie fortsetzen." Der nächste Gegner: FC Bad Säckingen.

FC Bad Säckingen zeigt Reaktion auf Auswärtspleite

Selbiger landete gegen Geißlingen einen überzeugenden 5:0-Heimerfolg. "Eine unserer besten Saisonleistungen", freute sich Trainer Clemens Bauer. "Die 2:6-Niederlage in Nöggenschwiel war lehrreich. Das 5:0 war ein Unterschied wie Tag und Nacht, was den Einsatz, die Einstellung angeht. Geißlingen musste ordentlich dafür leiden, dass ich der Mannschaft den Kopf gewaschen habe." Fünf verschiedene Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein. "Ich bin stolz auf die Leistung von Philip Kürz aus unserer A-Jugendmannschaft, der im Verein auch als Jugendsprecher fungiert", lobte Bauer den Youngster im Team. "Großartig waren auch Nico Erhardt, Dylan Walter und Daniele Billeci im Zentrum – die haben mit Geißlingen Katz und Maus gespielt."

BW Murg durch Platzverweis angespornt

Spitzenreiter BW Murg erlitt beim FC Grießen eine 0:1-Niederlage. Die Gastgeber erzielten bereits in der sechsten Minute das Tor des Tages. Von der 41. Minute an musste Murg in Unterzahl spielen, denn Cihangir Uyar sah nach einem Foulspiel die Rote Karte. Für Gästetrainer Giuseppe Stabile eine viel zu harte Entscheidung: "Er kam zu spät, das Foul war sicher gelbwürdig." Sein Eindruck war, dass die Reaktionen von Publikum und FC-Trainerteam den Schiedsrichter beeinflusst hätten.

Was Stabile als Anlass für eine generelle Kritik nahm: "Wir fühlen uns oft benachteiligt. Wir bekommen auf die Knochen, foulen viel seltener und sehen zu schnell Gelbe und Rote Karten. Das Verhältnis passt einfach nicht." Der Platzverweis hätte seine Elf aber "positiv wütend" gemacht und neue Energie entfacht. Vor dem Tor fehlte den dezimierten Murgern indes oft die Konzentration. "Die Niederlage muss man akzeptieren", so Stabile. "Das Schöne ist: Nach der Serie ist vor der Serie. Und trotz der Niederlage sind wir vorzeitig Herbstmeister."

Laufenburgs Reservecoach nimmt Niederlage auf seine Kappe

Denn auch der SV 08 Laufenburg II erlitt eine Niederlage: Beim SV Rheintal unterlag der Verfolger mit 2:3 und rutschte auf Rang drei ab. Entscheidend war wohl die Auswechslung von Gabriel Dittmar während einer 2:0-Führung. "Da hat uns der Leitwolf gefehlt", so Trainer Alaa Eldin Atalla. Nichtsdestotrotz hatten die beiden Torschützen Tobias Lerch und Benedikt Schnell das 3:0 auf dem Fuß, ehe Rheintal innerhalb von sieben Minuten egalisieren konnte. "Mein Fehler war, dass ich danach offensiv gewechselt habe", nahm Atalla die Niederlage auf seine Kappe. Nachdem Christoph Mathis den Siegtreffer liegengelassen hatte, erzielte Rheintal in der Nachspielzeit das 3:2. "Letzte Woche haben wir uns gegen Stühlingen das Glück erarbeitet, diesmal war es Rheintal", zeigte sich Atalla gelassen.

Aufrufe: 022.11.2021, 20:45 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor