Ein Wortspiel mit ihrem Namen bietet sich erst gar nicht an. Denn leicht machen es sich die beiden auf keinen Fall, wenn es um den TSV Großbardorf geht. "Der Verein ist bei uns 24/7 Thema in der Familie. Das war schon immer so und wird immer so bleiben", macht Papa Bernhard sogleich mal eine deutliche Ansage. Das es sich dabei keinesfalls um wohlklingende Worte gegenüber den Medien handelt belegt Sportvorstand Andreas Lampert: "Beide sind absolute Glücksfälle für uns, sie haben das totale Gallier-Gen und sind unverzichtbar."
Dass sie ihr komplettes Herzblut für den Bayernligisten aus der Rhön aufbringen, eint die beide auf eine Art und Weise, die sie unzertrennlich verbindet und selbst alltäglich-typische Vater-Sohn-Konflikte schnell wieder in Vergessenheit bringt. Für die beiden im ehemaligen Regionalliga-Ort lebenden TSVler ist es selbstverständlich, für die Fußballer aus dem Grabfeld da zu sein. Allerdings dann doch in etwas unterschiedlichen Funktionen.
Seit 1990 (!) ist Bernhard Leicht Abteilungsleiter der Grabfeld-Gallier. Zuvor spielte er bereits von 1975 weg für die erste Mannschaft in der damaligen Landesliga. Für ihn gibt es nichts anderes als Großbardorf - und das, obwohl er nur der Liebe wegen in das 1000-Seelen-Dorf, das traditionell eine Fußballhochburg in Unterfranken ist, gezogen ist. Früher noch war der eher wortkarge Pensionär im Rahmen seiner Tätigkeit Mädchen für alles - und praktisch in alle sportlichen Bereiche involviert. Nachdem sich der TSV Großbardorf zuletzt im Team hinter dem Team bereiter aufgestellt hat, hat sich sein Aufgabenbereich etwas reduziert.
"Ich bin alles in allem dafür zuständig, dass das Spiel aus organisatorischer Sicht angepfiffen werden kann", fasst es der 63-Jährige kurz und prägnant zusammen. Belegung der Plätze, Spielansetzungen, Spielverlegungen, SpielPlus-Bedienung - das ist sein Hoheitsgebiet. Alles sehr wichtige Abläufe, die jedoch eher fernab der Öffentlichkeit passieren und somit dem die aber dem ruhigen Charakter auf den Leib geschnitten sind. Andreas Lampert: "Berni hält sich in vielen Bereichen eher gerne im Hintergrund, investiert aber extrem viel Zeit und Gründlichkeit in seine Aufgabenbereiche."
Der Junior ist hingegen der etwas offensivere Typ. Nicht nur auf dem Spielfeld, auf dem der 34-Jährige u.a Junioren-Bundesliga für den TSV 1860 München spielte und nach dem geplatzten Profitraum jahrelang für die Grabfeld-Gallier nicht nur als Stürmer, sondern auch als Spielführer in Erscheinung trat. "Er nimmt sehr gerne auch Dinge selbst in die Hand und versucht in vielen Bereichen neue Ideen und Abläufe einzubringen", beschreibt der Sportvorstand den extrovertierten Neu-Teammanager, der auch noch für die U23 aktiv ist und hauptsächlich den Schriftverkehr rund um beide Herrenmannschaften sowie den älteren A-Jugend-Jahr erledigt.