2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Bei einem großen und ausgeglichenen Kader, wie ihn der TSV Gersthofen aufweisen kann, werden die Spielertrainer Florian Fischer und Mario Schmidt (von links) viel Gesprächsbedarf haben, um alle Spieler zufriedenzustellen. Doch der Mannschaftsgeist scheint intakt.
Bei einem großen und ausgeglichenen Kader, wie ihn der TSV Gersthofen aufweisen kann, werden die Spielertrainer Florian Fischer und Mario Schmidt (von links) viel Gesprächsbedarf haben, um alle Spieler zufriedenzustellen. Doch der Mannschaftsgeist scheint intakt. – Foto: Walter Brugger

Wer spielt im Eröffnungsspiel?

Der TSV Gersthofen hat sich mit acht Neuzugängen verstärkt +++ Das Trainerduo Florian Fischer/Mario Schmidt hat nun gleich mehrere Luxusprobleme

Der Saisonstart in der Bezirksliga Nord rückt näher. Höchste Zeit für den nächsten Kickoff-Check beim TSV Gersthofen, der sich im Trainingslager in Kuchl bei Salzburg den Feinschliff holt, bevor er am Freitag, 26. Juli, das Eröffnungsspiel beim FC Affing bestreitet.

Hin & weg

Acht Neue kamen vor Saisonbeginn: Aykut Atay (Viktoria Augsburg), Ricardo Anzano (TSV Hollenbach), Niklas Gordy (FC Memmingen II), Thomas Zimmermann (TSV Aindling), Simon Schurr (Schwaben Augsburg), Michael Göttler (TSV Rain II), Tobias Wiesmüller (SC Griesbeckerzell) und Sebastian Kempf (eigene Jugend). Man setzt also nicht mehr nur auf die Eigengewächse. „Wir hatten ja schon während der Rückrunde Abgänge zu verzeichnen und mussten dementsprechend reagieren, um Personalknappheit wie im Frühjahr zu vermeiden“, erklärt Spielertrainer Florian Fischer. „Die Neuen haben sich gut eingelebt, passen menschlich und sorgen für einen richtigen Konkurrenzkampf.“ Den Verein verlassen haben Niklas Kratzer (SV Cosmos Aystetten), Raphael Schwerthöffer (FC Stätzling) und Stefan Smolka (TSV Offingen).

Coach & Co

Im zweiten Jahr hat das gleichberechtigte Duo Florian Fischer (34) und Mario Schmidt (33) das Sagen. Spielen wollen sie die höherklassig erfahrenen Kicker nur noch bei Bedarf. „Wenn die Mannschaft uns braucht“, sagt Fischer und grinst: „Es wird schwer werden für uns.“ Zumal sich Schmidt nach einer längeren Verletzungspause derzeit erst im Aufbautraining befindet. Um die vier Torhüter, die für die Coaches ein Luxusproblem darstellen, kümmert sich Richard Kotzurek. Für Physiotherapie ist Leo Löffler zuständig, Betreuerin ist Sonja Heigemeier. Abteilungsleiter Klaus Assum zieht im Hintergrund die Fäden.

Glücks- & Sorgenkinder

„Bei uns gibt es keine Glückskinder, weil sich alle auf einem ähnlichen Niveau befinden“, sagt Fischer. Am Nächsten kommt diesem Begriff vielleicht Torhüter Axel Rehm, der nach einem Jahr Verletzungspause wieder am Ball ist. Das Trainergespann hofft, dass sich vielleicht die derzeitigen Sorgenkinder Daniel Bihal (doppelter Leistenbruch), Matthias Buckow (Adduktoren) und Tim Wilde (Schlüsselbeinbruch), die erst wieder mit dem Training beginnen, auch dahin gehend entwickeln werden. Ein Sorgenkind war im vergangenen Jahr die zweite Mannschaft, die abgemeldet wurde. Jetzt gibt es wieder eine Reserve, für die Michael Geib zuständig ist. Für Florian Fischer ist das ganz wichtig: „Dadurch haben wir nämlich zuletzt einige Leute verloren.“ Angeschlagene Spieler und solche, die auf dem Sprung stehen, können dort Spielpraxis sammeln, auch wenn es nur in der B-Klasse ist.

Plus & Minus

Der TSV Gersthofen verfügt über einen großen und ausgeglichen Kader mit vielen Spielern auf gleichem Niveau. Das könnte für Probleme sorgen. Das weiß auch Florian Fischer. „Wie nehmen es die Jungs auf, wenn sie auf der Bank sitzen?“ Doch er ist guter Dinge: „Das Team passt auch charakterlich gut zusammen.“ So wurde zuletzt die Kabine in Eigenregie umgebaut. Auch im Trainingslager will jeder dabei sein. In den Testspielen konnte der TSV nicht nur mit einer immensen Laufbereitschaft überzeugen. Fischer: „Wir haben auch als Mannschaft sehr gut agiert.“ Was fehlt ist die Cleverness („Wir spielen oft gut, stellen uns aber dann dumm an und kassieren unnötige Gegentore.“). Deshalb wünscht sich Fischer mehr Siegermentalität und Killerinstinkt. „Wir dürfen nicht versuchen, immer alles spielerisch zu lösen.“

Test & Taktik

Nach guten Ergebnissen gegen die Landesligisten FC Gundelfingen und FC Memmingen II, als man erst in den Schlussminuten den Ausgleich hinnehmen musste, war die Truppe nach einem brutalen Trainingspensum am Ende platt. Man verlor gegen den TSV Friedberg 1:3 und kam gegen den Kreisligisten BC Aichach nut zu einem 1:1. So richtet sich jetzt das Augenmerk auf die Spritzigkeit. Taktisch will man variabel agieren. „Das wird sich Woche für Woche ändern. Wir können Vierer- oder Dreierkette“, so Fischer.

Wunsch & Wirklichkeit

„Wir wollen eine gute Runde spielen und uns verbessern“, lautet die Maxime von Florian Fischer und Mario Schmidt, die mit dem TSV zuletzt auf Platz fünf eingelaufen sind. „Für ganz oben gehört mehr dazu“, wollen sie nicht vom Aufstieg reden: „Das bringt nichts und blockiert nur im Kopf.“ Definitiv zählt der TSV Gersthofen aber schon zu den Mannschaften, die als Kandidaten für den Aufstieg genannt werden.

Prognose

Der TSV verfügt über einen Kader, der um den Aufstieg mitspielen kann. Spielen allein genügt nicht. Ganz entscheidend wird auch sein, wie die Spieler reagieren, die nicht in der ersten Elf stehen.

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Aufrufe: 020.7.2019, 09:32 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor