2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Das 1:0 durch Aleks Klodt (2.v.l.) war der Dosenöffner für den SV Sirzenich.
Das 1:0 durch Aleks Klodt (2.v.l.) war der Dosenöffner für den SV Sirzenich. – Foto: Hans Krämer

Wenn „Eier“ keine Freude bereiten

Dank des souveränen 4:1-Sieges im Derby über den TuS Trier-Euren ist der SV Sirzenich in der Tabelle der Kreisliga A nun auch an der SG Igel-Liersberg (3:3 beim FSV Tarforst) vorbei­gezogen. Das Thema Aufstieg interessiert aber keinen so richtig beim Rangzweiten. Bei den Gästen ärgerte sich der Trainer über zu viele Fehler.

Ganze 13 Spieler standen beim TuS Trier-Euren auf dem Spielberichtsbogen. Denker, Lenker und Spieler-Co-Trainer Mike Gaugler fehlte berufsbedingt, Arash Dehbovid war Gelb-Rot-gesperrt. Hinzu kamen die in diesen Tagen fast schon üblichen Corona-Fälle. Zudem konnte Trainer Volker Wagner im Duell auf dem Kunstrasenplatz von Udelfangen – der Sirzenicher Naturrasenplatz ist noch im Winterschlaf – diesmal auf einige A-Junioren nicht zurückgreifen. „Von daher“, sagte der Coach des TuS Trier-Euren nach dem klaren und auch in der Höhe verdienten 1:4 (0:1) beim SV Sirzenich, „war es schon im Vorfeld relativ klar, dass wir hier kaum punkten können“.

Dennoch verkaufte sich seine Mannschaft zumindest in der ersten Hälfte teuer, profitierte dabei aber auch von der mangelnden Entschlossenheit der Gastgeber, die es zwar immer wieder mit öffnenden Vertikalpässen probierten, aber im letzten Drittel des Spielfeldes einfach nicht zielstrebig waren.

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Mit ein wenig Glück wäre Euren sogar in Führung gegangen. Seine Offensivqualitäten deutete René Jahn (bereits neun Saisontreffer) an, als er in der 17. Minute gleich drei Sirzenicher aussteigen ließ, dann aber knapp vorbeischoss. Nach einem präzise getretenen Freistoß von Ramon Jahn kam der agile Yannick Andreas zum Kopfball. Der Abschluss war indes zu ungefährlich. So hatte SVS-Schlussmann Paul Gierens keine Probleme, zu parieren.

Sirzenich-Angreifer Arthur Maier:

Sirzenich hatte bis in die Schlussphase der ersten 45 Minuten hinein allenfalls ein paar Halbchancen. Und auch die Aktion in der 38. Minute schien bereits gelaufen zu sein, als Kevin Walter auf Querpass von Arthur Maier zu zögerlich agierte, der Ball aber noch zu Tim Brandscheid kam, der auf Aleks Klodt passte – und dieser wiederum mit einem platzierte Schuss ins rechte untere Eck zum aus Sicht des Favoriten erlösenden 1:0 traf. Hatte es Volker Wagners Elf im ersten Durchgang noch geschafft, die Räume weitestgehend eng zu machen, häuften sich angesichts schwindender Kräfte die Fehler mit zunehmender Spieldauer. Knapp eine Stunde war absolviert, da bekam Marvin Opitz den Ball im Mittelfeld nicht unter Kontrolle. Maier schnappte sich das Spielgerät, ließ auch noch seinen Fast-Namensvetter Florian Meier aussteigen und traf zum 2:0 (59.).

Tillmann Schweitzer, Trainer des SV Sirzenich:

Der Widerstand der Eurener, die genauso wie Sirzenich im Halbfinale um den Kreispokal stehen (die TuS-Partie gegen Igel-Liersberg wird am 20. April und die SVS-Begegnung in Tawern am 27. April ausgetragen) erlahmte. Ein Kunstschuss von Brandscheid aus 30 Metern, bei dem Keeper Marius Porn überrascht wirkte, bedeutete das 3:0 (64.). Nur drei Minuten später belohnte sich der nach einer Oberschenkelverletzung zurückgekehrte Walter für seinen engagierten Auftritt und vollendete nach Rückpass von der Grundlinie durch Tim Gottung. Der Vorlagengeber hat eine bemerkenswerte Entwicklung genommen und sich binnen weniger Monate von der dritten Mannschaft der Sirzenicher über die zweite und damit von der D- in die C- und nun in die A-Klasse hochgekämpft.

Volker Wagner, Coach des TuS Trier-Euren:

Im Gefühl des sicheren Sieges ließ Sirzenich gegen Ende etwas nach. Euren konnte noch ein paar offensive Akzente setzen und kam nach Ecke von Ioannis Kaloeidis durch Giovanni Silano noch zum Ehrentreffer (90.). Nach Ansicht von Tillmann Schweitzer, der Sirzenich gemeinsam mit Elmar Klodt trainiert, war „noch deutlich mehr drin“. Lange habe man aber die Konsequenz im Spiel nach vorne vermissen lassen.

Punktgleich mit Spitzenreiter SG Kordel (eine Partie im Rückstand) zu sein, lässt Schweitzer relativ kalt: „Wir sind froh, dass wir es so weit gepackt haben und wollen bis Ende der Saison so weitermachen. Mit dem Aufstieg an sich beschäftigen wir uns aber nicht.“ Angreifer Maier sieht es ähnlich: „Wir bleiben dran und schauen nur auf uns.“

Auf Eurener Seite hoffen sie vor dem wichtigen Duell am Sonntag ab 15 Uhr gegen den mitabstiegsbedrohten FC Könen wieder auf mehr Personal. Vier Spieler mehr, so die Rechnung Wagners, sollten dann wieder die Reihen auffüllen. Die Art und Weise, wie seine Mannschaft die zweite Hälfte in Udelfangen bestritt, dürfte sicher noch Thema der Trainingswoche sein: „Die Art und Weise, wie wir uns in der zweiten Hälfte präsentiert haben, gefällt mir nicht“, kritisierte der Eurener Trainer. „Wir kriegen drei Eier nach Ballverlusten im Spielaufbau. Das darf einfach nicht passieren.“

SV Sirzenich - TuS Trier-Euren⇥ 4:1 (1:0)

Sirzenich: Paul Gierens - Simon Klodt (77. Felix Opitz), Herbert Stuhlberg, Kevin Endres, Jannik Boost, Julio Ngangu, Arthur Maier, Aleks Klodt (70. Jakob Ditter), Tim Brandscheid, Tim Gottung, Kevin Walter (68. Philipp Brost).

Trier-Euren: Marius Porn - René Edlinger, Florian Meier, Giovanni Silano, Yannick Picko, René Jahn, Ioannis Kaloeidis, Nassar Ahmad (55. Miguel David Welsch), Yannick Andreas, Ramon Jahn, Marvin Opitz.

Schiedsrichter: Johannes Klingel (Gonzerath) - Zuschauer: 110

Tore: 1:0 Aleks Klodt (38.), 2:0 Arthur Maier (59.), 3:0 Tim Brandscheid (64.), 4:0 Kevin Walter (67.), 4:1 Giovanni Silano (90.)

Aufrufe: 04.4.2022, 00:29 Uhr
Andreas ArensAutor