2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait

Wenn der Gegner verzweifelt

Philipp Weber spielt beim SV 29 Gleisberg Fußball. Seine Körpergröße ist für ihn als Verteidiger von Vorteil.

Philipp Weber hat in der abgelaufenen Saison ein Tor für den SV 29 Gleisberg erzielt. Allerdings hat das in dem betreffenden Spiel nicht zum Sieg gereicht, es endete unentschieden.Foto:André Braun

Man muss schon ein Stück nach oben schauen, um in seine Augen blicken zu können. Philipp Weber ist 1,91 Meter groß. Für den Verteidiger beim SV 29 Gleisberg ist das ein Vorteil, den er geschickt zu nutzen weiß. Er gehört bei dem Kreisligisten zu denen, die sich „voll reinknien“, wie es Spielertrainer Frank Baumert ausdrückt. Aus diesem Grund ist Philipp Weber beim „Fußball-Spezial“ der 19. Sportlerwahl des Döbelner Anzeigers in der Kategorie „Fußballer/Fußballerin des Jahres 2015/16“ nominiert.

Es habe schon Gegenspieler gegeben, die an seiner Körperlänge und der damit verbundenen Kopfballstärke verzweifelt seien, sagt Philipp Weber mit einem Schmunzeln. Lachen musste er auch, als er seinen Namen in der Vorschlagsliste der Sportlerwahl gesehen hat. „Ich selbst hätte mich nicht vorgeschlagen“, sagt der 23-Jährige. Letztendlich freue er sich aber über die Nominierung. „Der Vorschlag wird wohl von Baumi (Frank Baumert, d. Red.) gekommen sein“, vermutet Weber. Damit liegt er richtig. Baumert beschreibt seinen Mitspieler als ehrgeizig und als einen, der viel Übersicht beweist.

Für Philipp Weber gab es nie einen Zweifel, dass er Fußball spielen würde. „Fußball gehört für mich einfach zum Leben dazu“, sagt Weber. So kickt er seit dem Jahr 2000 beim SV 29 Gleisberg und folgte damit seinem Bruder Sebastian, der ein Jahr eher begonnen hatte. Sebastian Weber ist 24 Jahre alt und steht bei den Gleisbergern im Tor. Die Brüder haben nie bei einem anderen Verein, als dem SV 29 gespielt. „Am meisten Spaß macht es, wenn man gewinnt“, sagt Philipp Weber. Aber ihm geht es beim Fußball auch um das Gemeinschaftsgefühl. Jeder müsse für den anderen rennen.

Als kleiner Verein hat der SV 29 Gleisberg ständig mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich in dieser Hinsicht einiges getan. „Aus meiner damaligen A-Jugendmannschaft sind zwar nur noch drei Spieler übrig, doch in der vergangenen Saison rückten noch mal sechs Spieler nach“, so Weber. Eigentlich seien genügend Spieler angemeldet, dennoch habe man manchmal Personalprobleme. Dann müssen eben doch Spieler von den Alten Herren gefragt werden, ob sie in der „Ersten“ aushelfen können.

In der abgelaufenen Saison kam seine Mannschaft spät ins „Laufen“, wie Philipp Weber findet. Nur zehn Punkte standen nach der ersten Halbserie auf dem Konto. In der Rückrunde lief es besser, sodass mit 26 Zählern der neunte Platz heraussprang. „Wir haben durchaus noch Luft nach oben“, sagt der Verteidiger. Damit dieses Potenzial genutzt wird, müsse aber die Trainingsbeteiligung gesteigert werden. Doch das sei eben bei Ausbildung, Studium oder Arbeit nicht immer einfach.

Philipp Weber selbst studiert in Dresden Bauingenieurwesen, kommt aber dennoch jeden Tag nach Hause und kann oft beim Training dabei sein. Jetzt ist er aber ganz aufs Studium konzentriert. In den nächsten Tagen stehen zwei Prüfungen an, ehe die Semesterferien beginnen. Danach kann er sich wieder mehr dem Fußball oder anderen sportlichen Aktivitäten wie Volleyball oder Fitnessstudio widmen.

Aufrufe: 020.7.2016, 11:47 Uhr
Frank KornAutor