2024-06-14T14:12:32.331Z

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Jonas Wendt ist Trainer der SpVg Porz.
Jonas Wendt ist Trainer der SpVg Porz. – Foto: Holger Plum

Wendt über Hohkeppels Transfers: "Dann hast du viel falsch gemacht"

Landesliga, Staffel 1: Jonas Wendt, Trainer der SpVg Porz, hat in einem Interview seine Meinung zum Wechsel von Tugay Düzelten und zu dessen neuem Verein SV Eintracht Hohkeppel gesagt. Zudem sprach er über die Aufstiegsambitionen seiner Mannschaft.

Nach dem Testspiel der SpVg Porz beim SV Bergisch Gladbach (1:2) gab Trainer Jonas Wendt ein Interview bei Rheinkick.TV. "Wir haben es defensiv gut gemacht, offensiv ist noch Luft nach oben", sagte er zum Spiel, zudem sei er grundsätzlich mit dem Stand der Vorbereitung zufrieden. Danach wurde Wendt auf den Wechsel seines Top-Scorers Tugay Düzelten zum SV Eintracht Hohkeppel angesprochen und sagte geradeheraus seine Meinung dazu.

Düzelten sei ein Spieler "mit einer großen sportlichen Qualität", doch die Art und Weise des Wechsels hat Wendt nicht gefallen. "Wenn ein Spieler zusagt für eine Saison, dann sollte er sich daran auch halten. Ich habe Tugay im persönlichen Gespräch gesagt, wenn sich ein Klub aus einer höheren Liga meldet und die Perspektive stimmt, dann bin ich der Letzte, der ihm da Steine in den Weg legen würde. Zu einem Klub zu gehen, der in der gleichen Klasse spielt – das muss jeder mit sich selbst ausmachen."

"Wenn Platz vier aus den Möglichkeiten viel machen ist - okay"

Der 29-Jährige hatte seinen Wechsel Anfang Dezember bei FuPa erklärt und da bereits angemerkt, dass viele ihn sicherlich nicht nachvollziehen könnten. Besonders der Abschied von Wendt würde ihm schwerfallen, doch sei das Projekt Hohkeppel interessant. "Hohkeppel hat ganz andere Ambitionen und Möglichkeiten", sagte er damals.

Das weiß auch Wendt, der im Gespräch mit Rheinkick.TV auf ein FuPa-Interview von Hohkeppels Trainer Abdullah Keseroglu verwies, der dort sagte, dass mehr Möglichkeiten nicht automatisch mehr Erfolg bedeuteten. "Das ist richtig, dafür muss man gute Arbeit leisten", stimmte der Porzer Trainer zu. Dann fügte er an: "Er sagt auch, dass sie viel aus ihren Möglichkeiten machen. Also, wenn Platz vier aus den Möglichkeiten viel machen ist - okay, interessant."

"Wenn wir am Ende des Tages dritter oder vierter werden, haben wir eine Top-Saison gespielt", erklärte Wendt. "Wir müssen gar nichts mit den Möglichkeiten, die wir haben, und das ist uns auch bewusst. Da sind wir ganz entspannt. Ich glaube Hohkeppel muss, die müssen unbedingt. Alles andere wäre auch albern. Da können sie es sich schönreden wie sie wollen; mit den Möglichkeiten, die da gegeben sind, da gibt es nichts Anderes außer Platz eins."

Der Druck liegt bei Eintracht Hohkeppel

Hohkeppel habe den Druck, die Porzer seien dagegen "tiefenentspannt": "Und wenn man im Winter mit neun Spielern nachjustieren muss, dann hast du nicht viel richtig gemacht, dann hast du im Sommer viel falsch gemacht", meinte Wendt. Später nannte er noch den SSV Merten, der ebenfalls bessere Möglichkeiten habe als die Top drei der Tabelle, die Lage aber realistisch einschätze und aktuell unzufrieden sei.

Schon im FuPa-Wintercheck Ende Dezember hatte sich Wendt über Hohkeppel geäußert und gesagt: "Man könnte meine übergewichtige Schwester an die Linie stellen und sie würde mit diesen Möglichkeiten - die wir fraglos auch gerne hätten - aufsteigen." Keseroglu sagte daraufhin unter anderem: "Jonas Wendt greift damit nicht nur mich an, sondern alle Vereine, die größere Möglichkeiten haben. Aber egal ob in der Bundesliga oder im Amateurbereich: Nur, weil Vereine mehr Möglichkeiten haben, heißt es nicht automatisch, dass sie auch Erfolg haben. (...) Wer mich kennt, der weiß, wie wir in Hohkeppel arbeiten, das hat nicht nur mit Geld zu tun; wir machen auch viel daraus."

>>>Hier geht es zum gesamten Interview mit Abdullah Keseroglu

Zum Abschluss des Gesprächs am Sonntag äußerte sich Wendt auch noch zu den Aufstiegsambitionen seiner Mannschaft, die die Hinrunde in der Landesliga auf Rang drei abgeschlossen hat: "Unsere Jungs wissen, dass wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Aber jetzt Ziele vorzugeben Ende Januar, ich glaube das wäre vermessen." Es hänge sehr davon ab, ob alle Spieler an Bord sind.

Zudem rechnet der Trainer fest mit Rückschlägen: "Wir wissen auch, dass wir, Wiehl und Schlebusch – vor denen ich großen Respekt habe – Momente haben werden in der Rückrunde, wo es nicht so laufen wird." Ein Problem sei das aber nicht: "Wenn wir Erster werden am Ende des Tages: sensationell. Wenn wir Dritter werden: wow. Wenn wir Fünfter werden: auch Klasse."

Aufrufe: 01.2.2022, 20:00 Uhr
Stefan JanssenAutor