2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
F: Nico-Andreas Paetzel
F: Nico-Andreas Paetzel

Weiterhin die perfekte Überbrückung der Winterpause

Regionale Hallen-Höhepunkte im Rückblick: Akbayram ließ alle schwärmen - Starke Zuschauerresonanz - Choreos und einstudierte Fangesänge im Trend

Langweilige Winterpause? Was für die Fans der Profiligen zutreffen mag, gilt für den Amateurfußball bestimmt nicht. Die regionalen Hallenturniere bleiben viel mehr als Lückenfüller. Ein Rückblick auf den Budenzauber – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Resonanz: Alle Veranstalter und Spieler freuten sich über den starken Zuspruch. Die Schlosswallhalle war an allen fünf Vetter-Cup-Tagen mit gut 700 Zuschauern voll. Schön zu erleben, wie Spieler und Fans noch weit nach dem Indoor-Cup und dem Masters in Belm jede Rivalität gesellig vernachlässigten.

Das überragende Spiel: Das Halbfinale des Masters zwischen dem SV Bad Rothenfelde und Melle Türkspor ging „nur“ 6:4 aus, hätte aber 15 Treffer verdient gehabt. Großchancen fast im Fünf-Sekunden-Takt: Wer dieses extrem offene Duell erlebte, vergisst es nicht.

Das attraktivste Tor: Es wären einige zu nennen. Wir haben uns für den Treffer von Daniel Peters (Wimmer/Lintorf) per Fallrückzieher beim Indoor-Cup entschieden.

Das stärkste Qualifikationsturnier: Das höchste Niveau herrschte beim ausgeglichen besetzten Hüggelcup in Hasbergen. Allen Teams in der Zwischenrunde war der Titel zuzutrauen. Extrem spannend war auch der Vetter-Cup mit vielen erst ganz spät entschiedenen Partien.

Beste Feldspieler: In Hasbergen und am Finaltag des Masters ließ der schussgewaltige Edeltechniker Yakup Akbayram des Hüggel-Cup-Siegers Türkspor Melle selbst die gegnerischen Fans schwärmen. Aus Nordkreis-Sicht sorgte das Bersenbrücker Duo Frank Placke/Max Tolischus für viele Zungenschnalzer. Bei beiden Turnieren in Belm spielte Bissendorfs Spielertrainer Carsten Gottwald seine Klasse aus. In der Schlosswallhalle glänzten die Voxtruper Brüder Marcel und Lennart Mentrup mit feinen Dribblings und Doppelpässen.

Beste Torhüter: Michael Krone bewahrte SF Lechtingen mit zahlreichen Glanztaten vor einem überraschenden Hinrunden-Aus. Beim Fortuna-Cup brachte Eggermühlens Torwart Johannes Vogt viele Gegner zur Verzweiflung. Was der Voxtruper Max Siepelmeyer nicht nur im Vetter-Cup-Viertelfinale gegen den SC Türkgücü ablieferte, ließ alle staunen.

Hungrigstes Talent: Pascal Gerdes (18) von Quitt Ankum, der beim Fortuna-Cup elfmal traf und für den das Publikum den bekannten Song über Dart-Star Phil Taylor umgedichtet sangen.

Die Phänomene: Egal, ob beim Indoor-Cup oder beim Masters: Der TSV Venne, FC Bissendorf und BW Hollage II galten immer als Außenseiter und überzeugten konsequent. Die ersten beiden erreichten den Masters-Finaltag, die höchst diszipliniert agierenden Hollager verpassten ihn nur knapp.

Oldie but Goldie: Der 51-jährige Volker Böß (SSC Dodesheide III) nahm zum 23. Mal am Addi-Vetter-Cup teil und flößte den Jungspunden nach wenigen Sekunden seines ersten Einsatzes per Grätsche Respekt ein.

Starke Fanunterstützung: Sportlich hatten Venne, Fortuna Eggermühlen, Quitt Ankum und Bissendorf trotz überzeugender Leistungen beim Masters erwartungsgemäß keine Siegchance, dafür war der Support ihrer Anhänger erstklassig. Beim Fortuna-Cup in Ankum hatten die Fans des FC Talge für beste Stimmung gesorgt. Beim Vetter-Cup waren die Anhänger des SV Kosova und VfR Voxtrup Garanten für starke Atmosphäre. Inzwischen wird nicht nur angefeuert und gejubelt, sondern es gibt vorbereitete Choreos und einstudierte Gesänge, wie sie beispielhaft die jungen Fans des SV Harderberg zeigten.

Nette Schleichwerbung: Der Venner Fußballer Michael Stockhowe hat mit seiner Band „Fenster auf Kipp“ das erste Album veröffentlicht. Wenn Venne beim Indoor-Cup oder Masters spielte, gab es seine Songs zu hören.

Unangenehme Momente: Tugay Gündogan aus der U 21 des VfL Osnabrück hat seinen Tritt, mit dem er in der Masters-Vorrunde eine Bande zerstörte, längst bereut. Seine Entschuldigung nahm Turnierorganisator Jürgen Thust umgehend an. Doch auch ansonsten bekleckerte sich der Addi-Vetter-Cup-Sieger, der beim Masters den raffinierte Kamer Krasniqi schmerzlich vermisste, in Belm nicht mit Ruhm. Mit herzlosen Auftritten kam das überraschende Vorrunden-Aus verdient. Nervig war beim Fortuna-Cup und Masters manch laute Kritik von Spieler und Fans an Schiedsrichterentscheidungen.

>>> Hier geht`s zu den Toren des Hallenmasters

Aufrufe: 016.1.2016, 15:05 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung Autor