2024-06-14T14:12:32.331Z

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Mathis Scholz (Rückennummer 2; hier im Einsatz gegen Klein-Winternheim) erzielte in dreifacher Unterzahl seiner Weisenauer die entscheidenden Tore zum 3:2 und 3:3, um dem SVW so noch einen Punkt in Zornheim zu retten.
Mathis Scholz (Rückennummer 2; hier im Einsatz gegen Klein-Winternheim) erzielte in dreifacher Unterzahl seiner Weisenauer die entscheidenden Tore zum 3:2 und 3:3, um dem SVW so noch einen Punkt in Zornheim zu retten. – Foto: Michael Wolff

Weisenau: „Der Moment war unbezahlbar“

SVW-Doppeltorschütze Mathis Scholz erklärt die irre Aufholjagd in Unterzahl beim TSV Zornheim

Mainz. Ein Feuerwerk der Emotionen. In einem verrückten Fußballspiel. Den Bezirksliga-Fußballern der SVW Mainz gelang das Kunststück, mit drei Spielern weniger auf dem Feld beim TSV Zornheim einen 1:3-Rückstand in ein 3:3 zu verwandeln. Wir sprachen mit Mathis Scholz – dem 20 Jahre alten Mittelfeldspieler waren die beiden letzten Treffer gelungen.

Mathis, können Sie diesen Spielverlauf erklären?

Schwierig, mit Fußball-Normen kann man das nicht erklären. Nach dem zweiten Platzverweis habe ich gedacht, dass wir nun sehen müssen, dass es nicht peinlich wird und wir am Ende hoch verlieren. Aber auf einmal waren wir wieder im Spiel. Und es ist eine Alles-oder-nichts-Stimmung entstanden.

Man hatte nicht das Gefühl, dass die SVW in solch gravierender Unterzahl spielen würde. Wie hat es sich auf dem Platz angefühlt?

Bei den Zornheimern war die Verunsicherung zu spüren. Plötzlich hatten sie die Angst, dass es peinlich werden kann. Und wir haben Reserven mobilisiert, von denen wir nicht wussten, dass wir sie haben.

Vor dem dritten Platzverweis hätte es durchaus Handelfmeter für die SVW geben können, das Meckern deshalb führte zu Gelb-Rot. Statt Ausgleich noch einer weniger – das hätte doch eigentlich der endgültige Genickschlag sein müssen?

Stimmt. Ich ziehe den Hut vor der gesamten Mannschaft, dass wir nicht resigniert haben. Wir haben auch schon nach den ersten beiden Roten Karten nicht die Köpfe hängen lassen. Obwohl das Drehbuch komplett gegen uns war.

Sie selbst haben das 3:2 und das 3:3 erzielt, beide Male mit Fernschüssen. Ihre Spezialität?

Ja, Fernschüsse liegen mir. Dass mir aber zweimal der Schuss so perfekt gelingt, war Zufall – und geil! Vor allem als der zweite Schuss zum Ausgleich drin war, habe ich alles rausgeschrien, was in mir war, und bin zur Bank zum Feiern.

Klingt nach einem außergewöhnlichen Erlebnis.

In der Kabine hat man gespürt: Das war ein gefühlter Sieg. Es hat sich sogar angefühlt, als hätten wir 5:0 gewonnen. In dieser Konstellation war das unglaublich. Ich bin so viel gelaufen. Und habe auch noch getroffen. Der Moment war unbezahlbar, das werde ich mein Leben lang nicht vergessen.

Aufrufe: 05.11.2021, 15:00 Uhr
Peter SchneiderAutor