2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Ein Überflieger auf dem Weg nach oben: Nach zweieinhalb Jahren beim TSV Weilimdorf  landete Keeper Dominik Ferdek nun beim Oberligisten FSV Bissingen.
Ein Überflieger auf dem Weg nach oben: Nach zweieinhalb Jahren beim TSV Weilimdorf landete Keeper Dominik Ferdek nun beim Oberligisten FSV Bissingen. – Foto: Günter Bergmann
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Weilimdorfs Top-Spieler der Saison 2018/2019: Dominik Ferdek

Dominik Ferdek, der Fleißarbeiter

Dominik Ferdek wurde beim TSV Weilimdorf der Top-Spieler der Nord-Rundschau in der Saison 2018/19. Zu dieser Saison hat sich der Keeper dem FSV 08 Bissingen angeschlossen.

Knapp zweieinhalb Jahre ist es her, da lief es bei Dominik Ferdek nicht besonders berauschend. Der polnische Schlussmann spielte bei der zweiten Mannschaft der Stuttgarter Kickers in der Oberliga – zumindest auf dem Papier war das so. Eigentlich trainierte er nur. Denn es ist nun mal die berühmte Krux der Torhüter: Wenn sie nicht die Nummer eins sind, spielen sie quasi nie. Anders als bei Akteuren auf Feldpositionen, gibt es zwischen den Pfosten kaum eine Fluktuation und daher nur selten die Chance, sich zu beweisen. Dominik Ferdek kam daher zu keinem Pflichtspieleinsatz im Trikot der Kickers.

Noch heute erinnert sich Ferdek, 23 Jahre alt, genau, wie niedergeschlagen er eines Morgens mit seinem Vater beim Frühstück saß und nach einer neuen Option Ausschau hielt. Er blätterte in der Zeitung – und da fiel ihm der TSV Weilimdorf auf. Mehr als 50 Gegentore hatten die Nord-Stuttgarter zu jenem Zeitpunkt kassiert und standen auf einem Abstiegsplatz. Über einen Sponsor der Weilimdorfer, bei dem Ferdek parallel zufällig trainierte, kamen der Kontakt und der Wechsel in die Landesliga zustande.

Es ist eine Geschichte, die der im polnischen Dzierzoniow, nahe Breslau, aufgewachsene Torhüter schon im Alter von 19 Jahren beim SGV Freiberg in nahezu identischer Form erlebt hatte. Bei den Freibergern hatte Ferdek in der Jugend gespielt, nachdem der ehemalige Mannschaftskollege von AC Mailands Stürmerstar Krzysztof Piatek im Alter von 16 Jahren von Lechia Dzierzoniow nach Deutschland gewechselt war. Anschließend war er zu den Aktiven in die Oberliga aufgerückt. Dort kam Ferdek auf keinen einzigen Einsatz. Deshalb wechselte er in die Landesliga zu Calcio Leinfelden-Echterdingen, wo er immerhin sechs Saisonspiele bestreiten durfte – und sich dann dem Oberligateam der Stuttgarter Kickers anschloss, ehe ihn der drängende Wunsch nach Einsatzzeit zum TSV Weilimdorf verschlug.

Privatstunden bei Ex-Profi Denis Berger

Nun ist Dominik Ferdek aber keiner, der so einfach aufsteckt, wenn es mal nicht läuft. „Aller guten Dinge sind drei“, betont er. Das ist das Motto des Polen. Beim TSV Weilimdorf hat er sich durch viele starke Reflexe auf der Linie und seine unerschrockene Spielweise in den vergangenen zwei Spielzeiten zurück ins Rampenlicht pariert. Zweimal hintereinander ist er vereinsintern zum Spieler der Saison des TSV gekürt worden. Nun startet Dominik Ferdek den dritten Anlauf, um sich in der Oberliga zu etablieren, und wechselt zum FSV 08 Bissingen. „Ich bin jetzt soweit“, betont Ferdek. „Ich will den nächsten Schritt machen.“ Doch warum sollte es diesmal klappen? „Ich habe hart an meinen Schwächen gearbeitet“, sagt Ferdek. Womit er vorwiegend das Aufbauspiel meint, in das sich bei langen Bällen gerne noch kleinere Schnitzer einschleichen. Vergangenes Jahr nahm sich Ferdek Privatstunden beim ehemaligen VfB-Profi Denis Berger. Viel Zeit habe er investiert, so Ferdek. „Ich kann mich aber natürlich noch immer verbessern.“

Beim TSV Weilimdorf sind sie optimistisch, dass es nun endlich klappt mit dem erfolgreichen Sprung in die Oberliga. „Dominik hat uns in den vergangenen zwei Jahren sehr viele Punkte gesichert“, sagt der Sportliche Leiter Michael Bachmann. „Er braucht natürlich Glück, aber wir trauen ihm das zu.“ Er sei ein ehrgeiziger, ehrlicher und warmherziger Torhüter, so Bachmann.

In Bissingen muss sich Dominik Ferdek einem namhaften Konkurrenten stellen müssen. In Sven Burkhardt, 36, steht nicht nur eine langjährige unangefochtene Nummer eins im Tor. Burkhardt gilt zudem als äußerst beliebt beim FSV und leistet sich nur selten Fehler. Aber: „Dominik hat jetzt die nötige Ellbogenmentalität, um sich durchzusetzen“, glaubt Bachmann. Was ein Verdienst der Weilimdorfer ist. Als Ferdek zum TSV gekommen war, hatte das Trainerduo Manfred Porubek und Daniel Goss den großgebauten und kräftigen Blondschopf erst wieder aufbauen müssen. Nun ist das Selbstvertrauen zurück.

„Für mich ist es wichtig, nicht nur zu wechseln, um Trainingsgast zu sein“, betont Ferdek. Der Schlussmann ist überzeugt: „Ich werde in der Vorbereitung meine Chance bekommen.“ Die bekam er. In den ersten drei Saisonspielen des FSV, unter anderem beim 3:2-Erfolg über den SV Stuttgarter Kickers, stand Ferdek im Bissinger Tor. Offenkundig stimmt das alte Sprichwort also doch: Aller guten Dinge sind drei.

Die Top-Spieler des TSV Weilimdorf, Saison 2018/2019:
1. Dominik Ferdek (7 Nominierungen)
2. Carmine Pescione (5)
3. Aaron Nkansah, Andreas Simic (jeweils 3)
4. Tamer Fara, Samir Genc, Maximilian Wojcik (jeweils 2)
5. Iheb Ben-Abdallah, Josip Cacic, Güney Cömert, Demis Jung, Jeffrey Schieber, Tobias Weis (jeweils 1).

Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar oder per Mail an stuttgart@fupa.net

Folgt uns auch auf:

Facebook: @FuPaStuttgart
Instagram: @FuPaSTR
Twitter: @FuPaSTR



Aufrufe: 021.8.2019, 11:00 Uhr
Nord-Rundschau / Simon ValachovicAutor