2024-05-14T11:23:26.213Z

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Mag R’n’B und Mathe: FSV-Sportchef Julian Jäger (links) | Foto: Niklas Schöchlin
Mag R’n’B und Mathe: FSV-Sportchef Julian Jäger (links) | Foto: Niklas Schöchlin

Wegen wem ließ sich Julian Jäger die Haare extra lang wachsen?

BZ-Fragebogen mit dem Verteidiger des FSV Rheinfelden

Was war Julian Jägers peinlichste Szene auf dem Fußballplatz? Der Verteidiger des Landesligisten FSV Rheinfelden im BZ-Fragebogen über rappende Brüder, Gangschaltung und kalten Humor.

Der FSV Rheinfelden, sagt Julian Jäger, ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Denn der 30-Jährige ist in Warmbach groß geworden, kickte in der Jugend beim SV Warmbach. Später lief er unter anderem im Nachwuchs des SV Weil und bei den Aktiven des SV Herten auf. 2019 wechselte Jäger, der als Bauleiter tätig ist, nach Rheinfelden zum FSV, wo er seit Frühjahr auch als Sportchef engagiert ist. Am Samstag, 15.30 Uhr, empfängt der Landesligist den SV Kirchzarten. Zuvor stand Jäger für den BZ-Fragebogen Rede und Antwort – auch zu Nichtsportlichem.

Als Kind wollte ich werden: Fußballer. Mein Stiefvater, meine italienische Familie, alle sind Fußballer, da bin ich reingewachsen, fing sehr früh mit Fußball an. Idol? Alessandro Nesta. Früher, als ich noch Haare hatte, ließ ich sie wegen ihm extra lang wachsen.

Immer essen könnte ich: Ich esse wirklich alles, am liebsten aber Spaghetti Bolognese. Sogar morgens. Das gibt es auch fast vor jedem Spiel.

Auf meiner Musik-Playlist fehlt auf keinen Fall? R’n’B, auch ältere Lieder. Ich höre auch sehr gerne Rock, vor den Spielen, hole mir Motivation. Bei mir läuft den ganzen Tag Musik, querbeet. Ich selbst spiele Schlagzeug, früher in einer Fasnachtsclique. Ab und zu mache ich mit meinem Bruder Fabian Venturiero – er singt und rappt – kleinere Sessions.

Lieblingsclub? AC Mailand, seit klein auf. Mein Stiefvater war auch Milan-Fan.

Auf unsere neue Sportanlage in Warmbach ... freuen wir uns mega. Sie gibt jedem, der auf dem Weg zum Training dort vorbeikommt, einen Schub. Wir hatten mit dem FSV nie eine Heimat, mussten uns in Schulkabinen umziehen, weite Wege gehen. Die Eröffnung am 18. September ist ein Neustart für den FSV.

Gangschaltung oder Automatik? Automatik. Ich fahre gerne auch mal Gangschaltung. Aber auf langen Wegen mit Stau? Da bekomm’ ich die Krise.

Beste Sportart außer Fußball? Tischtennis. Sich mit Freunden treffen, ein schönes Rundlaufspiel, das macht immer Spaß.

Die beste Serie für einen Marathon: Blacklist. Ich habe bereits alle Folgen gesehen.

Meine peinlichste Szene auf dem Platz: Letztes Jahr, nach einer Sperre wollte ich unbedingt in der Zweiten spielen und mich beweisen, zeigen, dass ich aus der Ersten komme. Ich hab’ ein schönes Eigentor geschossen und musste auch noch ausgewechselt werden, weil ich weggeschrubbt worden bin. Das war nicht mein Spiel

Der verrückteste Vogel beim FSV? Serkan Korkmaz. Er macht ständig nur Blödsinn, hat einen sehr guten Humor.

Lieblingsfach in der Schule? Sport und Mathematik, auch bis zum Abschluss meiner Ausbildung im Fach Metallbau Konstruktionstechnik. Ich hatte auch immer sehr gute Lehrer, die den Stoff gut und verständlich vermitteln konnten.

Eine Sportart, in der ich völlig talentfrei bin: Leichtathletik ist nichts für mich, gerade Langstrecken oder Marathon. Da kann ich keinem Ball hinterherrennen, da fehlt mir die Motivation.

Als Sportchef muss mich der Coach ... definitiv aufstellen, sonst ist er weg! Smiley. Im Ernst: Wir haben das von Anfang an klar kommuniziert: Als Sportchef bin ich für jeden da, wenn es Probleme gibt. Aber zwei Stunden vor und bis eine Stunde nach dem Spiel konzentriere ich mich auf meine Aufgabe als Fußballer.

Erster Stadionbesuch: Relativ spät, vor etwa zehn Jahren beim FC Basel. Ein Freundschaftsspiel gegen Stuttgart.

Beste Ausrede, warum jemand nicht ins Training kam? Mein Bruder Fabian liebt Humor, redet nur Blödsinn. Vor vier, fünf Wochen sagte er am Trainingswochenende, er könne nicht kommen: „Ich hab’ am Sonntag um 10 Uhr einen Kindergeburtstag.“ Das haben ihm viele nicht abgekauft, aber es stimmte!

Saubere Grätsche oder sauberes Abstaubertor? Saubere Grätsche. Bis zur A-Jugend war ich Verteidiger, bis Konrad Enz beim SV Nollingen einen Stürmer in mir gesehen hat. Im Alter ist es wohl normal, immer einen Schritt nach hinten zu gehen. So spielte ich in Herten auf der Sechs, in Rheinfelden nun Innenverteidiger – dort, wo alles angefangen hat.

Mit wem würden Sie an der Hotelbar gerne mal eine Cola trinken? Alessandro Nesta. Ob er mit mir was trinken will, ist die andere Sache.

Mein letztes Konzert: Xavier Naidoo, 2018 in Zürich, Hallenstadion.

Lieblingsurlaub: Italien. Damit bin ich groß geworden. Einmal im Jahr mieten wir mit der kompletten Familie ein Haus. Wir haben ein sehr enges Familienleben, ich genieße jede Minute. Seit vier Jahren geht es in die Toskana.

In dieser Saison wird der FSV Rheinfelden ... sich auf jeden Fall von einer ganz anderen Seite zeigen. Wir haben im Vorstand um Patrick Da Rugna und Dennis Carmelini in den letzten Monaten sehr viel gearbeitet, Trainer und Spieler so gewählt, dass wir eine Harmonie erschaffen können. Wir wollen zeigen, was der FSV wirklich auf dem Kasten hat, ein besseres Erscheinungsbild abgeben. Wir sind auf einem sehr guten Weg, auch auf dem Platz eine Familie zu werden.

Werner Gottschling ist ein super Trainer, aber ... er hat einen, ich sag’ mal kalten Humor. Den versteht nicht jeder, man muss ihn erstmal kennenlernen. Einige Spieler dachten anfangs, dass er es böse meint. Aber Werner ist ein witziger Mensch, inzwischen haben wir alle Spaß zusammen. Sein Humor ist speziell, das weiß er – und er nutzt das auch mal aus.

Am Samstag gegen Kirchzarten ... wollen wir den ersten Sieg und unser erstes Tor. Wir wollen den nächsten Schritt machen und zeigen, was in uns steckt.

Aufrufe: 020.8.2021, 08:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor