2024-05-14T11:23:26.213Z

Halle
Soll unbedingt wieder aufpoliert werden: der Gießener Stadtpokal.	Archivfoto: Schepp
Soll unbedingt wieder aufpoliert werden: der Gießener Stadtpokal. Archivfoto: Schepp

Watzke und Kerzmann basteln an Restaurierung

HALLENSTADTPOKAL GIESSEN: +++ Duo will mit frischen Ideen und Engagement Gießener Hallenstadtpokal zu neuem Glanz verhelfen +++

GIESSEN. Jahre und Jahrzehnte lang galt der Hallenstadtpokal als Aushängeschild des Gießener Fußballs, die Zuschauer strömten zwischen den Feiertagen in Scharen in Gießens „Gut’ Stubb’“, in die Osthalle. Doch bei den letzten Austragungen hat nicht nur die Resonanz, sondern auch der sportliche Wert merklich nachgelassen, weshalb alles beim Alten zu belassen, keine Option mehr sein konnte. Um dem Trend der schwindenden Besucherzahlen und der sinkenden Attraktivität entgegenzuwirken, haben sich Kreisfußballwart Henry Mohr und die Vereinsvertreter Gerhard Kerzmann (TSV Klein-Linden) und Björn Watzke (ASV Gießen) zu einem Brainstorming und einem umfangreichen, gemeinsamen Vorschlag zur Neuausrichtung erarbeitet, der den weiteren Gießener Vereinen am Freitag per Powerpoint-Präsentation vorgestellt wurde. Auch Tobias Erben vom Sportamt war bei diesem Meeting zugegen.

„Uns ist wichtig, alle Stadtvereine dabei ins Boot zu holen und unsere Ideen offen zu kommunizieren. Wir würden die Veranstaltung im Wechsel mit dem ASV Gießen gerne in den nächsten vier Jahren übernehmen, fix ist davon aber noch nichts, da wir natürlich auf die Rückmeldungen der Clubs warten. Wichtig war uns bei der Ausarbeitung aber vor allem, den Fußball wieder in den Vordergrund zu rücken und auch den sportlichen Wert wieder zu steigern“, berichtet Kerzmann in seiner Funktion als TSV-Vorsitzender, der auch für die Öffentlichkeitsarbeit der „Linneser“ zuständig ist.

Im Vergleich zu den letzten Jahren muten die Vorschläge, die die Initiatoren in einer gemeinsamen Mitteilung zukommen ließen, schon fast revolutionär an. Der traditionelle Termin Ende Dezember soll zwar bestehen bleiben, der Vorraum der Osthalle soll aber bereits als eine Art „Marktplatz“ dienen, auf dem zahlreiche Aktivitäten der Partner stattfinden sollen. Mit einem eigenem „Corporate Identity-Logo“ soll das Turnier auch frühzeitig und intensiv beworben werden.

Auch für den Turniermodus haben Mohr, Kerzmann und Watzke deutliche Änderungen angedacht. Der gesamte Stadtpokal soll fortan wieder an zwei Tagen und in diesem Jahr erstmals nach Futsal-Regeln ausgetragen werden, da das Aufstellen der Banden nicht nur Ressourcen benötigt, sondern auch erhebliche Kosten verursacht. Sportlich soll eine Aufteilung erfolgen, so findet am ersten Tag der Stadtpokal für unterklassige Mannschaften bis zur A-Liga statt, die in zwei Fünfergruppen und den anschließenden Halbfinal- und Finalspielen den „Gießen Cup-Sieger“ ermitteln.

Am zweiten Turniertag greifen dann die sechs höherklassigen Teams ins Turniergeschehen ein, das Teilnehmerfeld wird zudem um die besten vier Halbfinalisten des Vortagesturnieres ergänzt. Dies belohnt zum einen auch gute, unterklassige Teams, steigert aber auch die sportliche Attraktivität ebenso wie die Tatsache, dass der Sieger des am Abend des zweiten Tages ausgespielten Stadtpokals auch ein Startrecht bei den Futsal-Hessenmeisterschaft in der Tasche hätte. Neben Pokalen für die vier bestplatzierten Mannschaften eines jeden Turniers werden auch wieder Geldprämien ausgelobt. Auch Einzelauszeichnungen, beispielsweise für den besten Spieler, Torhüter oder Torschützen sollen wieder eingeführt werden, zudem ein Fairplay-Preis.

Als ganz wichtige Änderung arbeiteten Mohr, Kerzmann und Watzke aber auch heraus, dass der Stadtpokal der Juniorenmannschaften in die Veranstaltung integriert werden soll. So sollen die Wettbewerbe der G- bis D-Junioren an den Vormittagen der beiden Turniertage ausgespielt werden. „Den Jugend-Stadtpokal wieder zu beleben, war uns ein großes Anliegen. Die sportliche Attraktivität bei den Senioren zu steigern ebenfalls. Und ich denke, dass die Variante mit zwei verschiedenen Turnieren dafür sorgen würde“, betont Björn Watzke, der noch nachschiebt: „Zudem wollen wir auch das Rahmenprogramm wieder größer und interessanter gestalten. Auftritte einführen, vielleicht wieder ein Nostalgiespiel oder eine Verlosung einführen und die Veranstaltung mit einem professionellen Hallensprecher begleiten.“



Aufrufe: 029.3.2020, 16:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor