Als die Freudenburger die kurzfristigen Aussichten auf nachträgliche drei Punkte gegen null tendieren sahen, zogen sie ihren Protest zurück. „Es war ein Mehrheitsbeschluss von Vorstand, Trainern und Spielerrat“, berichtet Alois Zehren, Geschäftsführer des SV Freudenburg. „In Abwägung aller momentanen Einflüsse“, so Zehren weiter, „und in Anbetracht, dass wir uns durch unsere Leistung in den vergangenen Spielen selbst in diese Situation gebracht haben“, wollte man den Rechtsweg nicht weiter beschreiten. Die Verletztenliste sei in der vom Gegner bisweilen überhart geführten Partie mit den Ausfällen von Fabrice Michel und Christian Repplinger noch länger geworden. Ein weiteres Spiel, das wahrscheinlich bereits am nächsten Mittwoch in Olewig stattgefunden hätte, wäre als Belastung dazugekommen, so Zehren. Gleichwohl betont er: „Wenn diese Sache vor einigen Wochen passiert wäre, hätten wir das weiterverfolgt. Notfalls bis zum Verbandsgericht.“
Auf Olewiger Seite teilen sie die Einschätzung von Zehren, dass man bisweilen unfair gespielt und der Schiedsrichter eine ganz schwache Vorstellung zu Ungunsten der Freudenburger gezeigt habe, nicht. Spielertrainer Herz sah vielmehr sein Team durch ein angebliches Abseitstor und einen fragwürdigen Elfmeter benachteiligt. Die beiden Gelb-Roten Karten gegen Lars Weber und Fabian Hamm seien zudem einer harmlosen Anmerkung über den Unparteiischen und einem normalen Foul zuzuschreiben gewesen. Als er die zweite Verwarnung vom Unparteiischen erhalten habe, sei er zunächst irritiert gewesen, so der Olewiger Coach. Deshalb habe er ihn auch nicht auf den Fehler aufmerksam gemacht: „Das war auch auf die Emotionen, die auf dem Platz geherrscht haben, zurückzuführen.“ Dass Carsten Jutz Mitte der zweiten Hälfte für ihn reinkomme, sei bereits in der Halbzeitpause so besprochen gewesen. Nach dem Spiel habe er sich dann aber direkt beim Schiedsrichter gemeldet.
Da es also beim 3:3 zwischen Olewig und Freudenburg bleibt, wahrte Spitzenreiter SV Wasserliesch/Oberbillig den Fünf-Punkte-Vorsprung auf Freudenburg, das wiederum den Relegationsplatz sicher hat. Die Stärke der Mannschaft von Trainer Carlo Lambert erkennt auch Alois Zehren aus Freudenburger Sicht neidlos an: „Sie waren in den vergangenen Wochen einfach stabiler als wir.“
Die Wasserliescher können nun am Sonntag, ab 14.30 Uhr, mit einem Sieg bei Ligaschlusslicht SV Konz II den Meistertitel aus eigener Kraft perfekt machen. Dem Duell am letzten Spieltag just gegen Freudenburg käme dann nur noch eine relativ geringe Bedeutung zu.