2024-04-30T13:48:59.170Z

Transfers
Der SV Wasserliesch/Oberbillig (blaue Trikots) tritt nächste Saison mit der ersten und zweiten Mannschaft eine Liga tiefer an.
Der SV Wasserliesch/Oberbillig (blaue Trikots) tritt nächste Saison mit der ersten und zweiten Mannschaft eine Liga tiefer an. – Foto: Hans Krämer

SV Wasserliesch/Oberbillig steigt freiwillig ab

Regionaler Fußball: Warum die Moselaner mit zwei Teams je eine Klasse tiefer antreten – SV Freudenburg hat neuen Trainer.

Sowohl mit der ersten, wie auch mit der zweiten Mannschaft stand der SV Viktoria Wasserliesch/Oberbillig (SVWO) zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung Ende Oktober ganz unten in den Tabellen der Trier-Saarburger Kreisliga A und B. Weil die coronabedingt nicht mehr fortgesetzte Runde später annulliert wurde, hätte der Club von der Obermosel gemäß der Vorgaben des Fußballverbandes Rheinland (FVR) eigentlich auch in der nächsten Saison das Startrecht in den beiden höchsten Trier-Saarburger Kreisligen gehabt. Doch nun hat der SVWO von sich aus einen Rückzieher gemacht.

Mit Blick auf den jüngsten sportlichen Verlauf und angesichts des Spielerkaders, der für die kommende Saison zur Verfügung steht, habe man sich dazu entschieden, mit der ersten und der zweiten Mannschaft freiwillig jeweils eine Klasse tiefer anzutreten, heißt es in einer Mitteilung des Clubs. „Vom sportlichen Anspruch her wären wir natürlich gerne noch mal in der A-Klasse angetreten. Doch ein Neuanfang auf niedrigerem Niveau ist realistischer und stellt die bessere Basis dar“, sagt Carlo Lambert auf TV-Nachfrage. Das SVWO-Urgestein steigt ab Sommer wieder als Coach ein – gemeinsam mit Christian Albrecht, der zuvor schon Spieler-Co-Trainer bei den Blau-Weißen war (TV berichtete). Andreas Adam bleibt Trainer der Zweiten. Die dritte Mannschaft (unter Coach Dennis Reski) soll weiter in der Kreisliga D ins Rennen gehen. Angreifer Lukas Wegner kommt von Eintracht Trier II zurück, und auch Mittelfeldspieler Philip Seer (nach einem Jahr zurück aus Sirzenich) sowie Torwart Philipp Beuel (zuletzt SG Wiltingen/Oberemmel, davor unter anderem SV Krettnach und FSV Trier-Tarforst) sollen wechseln – dennoch erscheint den Wasserliescher Verantwortlichen die Personaldecke zu dünn. „Es gibt noch einige Fragezeichen, unter anderem bei Leuten, die studienbedingt vielleicht nicht mehr so regelmäßig dabei sein können“, lässt Lambert durchblicken.

Bei diesem Vorgehen profitiert Wasserliesch/Oberbillig von einer pandemiebedingten Ausnahme, die der FVR-Beirat vor kurzem beschlossen hat. Demnach können Mannschaften – sofern sie auf einem Abstiegsplatz standen – auch dann freiwillig eine Klasse tiefer antreten, wenn dort bislang kein Team des Vereins oder der Spielgemeinschaft vertreten war. In der B-Klasse kann die erste Garnitur durch das Startrecht der zweiten sowieso spielen, ohne die besondere Regelung eigentlich aber nicht in der Kreisliga C. „Nach aktuellem Stand würde die A-Klasse mit 14 Mannschaften loslegen, genauso wie die B-Liga Trier/Saar, und in der C-Liga hatten wie ja sowieso noch einige freie Plätze“, sagt Kreissachbearbeiter Bernd Hurth. Wie viel Mannschaften genau wo spielen, und ob es eventuell noch weitere Rückzieher gibt, kann er abschließend erst nach dem Meldeschluss am 5. Juli sagen.

Nach dem Abgang von Tobias Weinandy ist die Trainerfrage beim Trier/Saarburger A-Ligisten SV Freudenburg geklärt: Christian Repplinger kehrt zu den Rot-Weißen zurück. Der 42-Jährige, der 2002/03 zwei Zweitligapartien für Eintracht Trier bestritt und anschießend zum Saarlandligisten SV Mettlach wechselte, war zuletzt in Luxemburg Trainer der U17 des CS Grevenmacher. Der sportliche Leiter des SVF, Marius Carl, freut sich sehr über die Verpflichtung: „Christian ist Freudenburger durch und durch und identifiziert sich mit unserem Verein. Er konnte die Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Jahren aus nächster Nähe verfolgen und stellt für uns die ideale Besetzung der Trainerposition dar. Christian ist ein moderner Trainer, der uns taktisch und technisch weiterbringen wird.“

Repplinger hat bereits für den morgigen Mittwoch ein erstes Training angekündigt, um die Mannschaft kennenzulernen. Das Trainerteam komplettieren Jörg Meier-Prümm, welcher dem SVF weiterhin als Torwarttrainer erhalten bleibt, sowie Jörg Huber, der nach wie vor die zweite Mannschaft betreut.

Bezirksligist SV Lüxem – nach der Trennung von seinem langjährigen SG-Partner SV Wittlich ab der neuen Saison wieder eigenständig am Start (TV berichtete mehrfach) – hat sich die Dienste von Leon Backes gesichert. Der 22-jährige, defensive Mittelfeldspieler kehrt vom Oberligisten FSV Salmrohr zu seinem Heimatverein zurück. Backes durchlief bis zur C-Jugend alle Jugendaltersklassen in Lüxem, ehe es den Defensivspieler zu Eintracht Trier (U17 bis Sommer 2016) und schließlich nach Salmrohr (ab Sommer 2018) zog. Bis zum Sommer 2018 war Backes zwischendurch für den JFV Hunsrückhöhe Morbach unter anderem in der A-Junioren-Regionalliga und Rheinlandliga unterwegs. In der Abbruchsaison lief der 22-Jährige vier Mal für die Salmtaler in der Oberliga auf. Lüxems Vorsitzender Jörg Ehlen freut sich auf das Comeback von Backes: „Leon ist jemand, der uns sofort weiterhilft. In der Defensive ist er flexibel einsetzbar.“ Frank Thieltges – bis vergangenes Jahr neun Saisons lang hauptverantwortlicher Torwarttrainer und Torwarttrainer-Ausbilder im luxemburgischen Fußballverband – steht laut Ehlen weiterhin einmal wöchentlich bereit. Dennoch ist man beim SVL weiterhin auf der Suche nach einem zweiten Torwartcoach.

Die Entscheidung, in welcher Liga die zweite Mannschaft der Blau-Roten nach der SG-Auflösung an den Start gehen wird, ist laut Ehlen immer noch nicht geklärt. „Das Schiedsverfahren beim Fußballverband läuft. Ich erwarte in den nächsten zwei Wochen eine Entscheidung, ob das Team in der C-Klasse oder aber doch in der B-Liga antreten kann.“

Aufrufe: 01.6.2021, 13:31 Uhr
Andreas ArensAutor