"Vorsitzender Schons wollte mich vorm Druck schützen"

Die Nachricht von Ihrem Rücktritt kam sehr überraschend. Was war der Hintergrund?

HÜRTER Den Vorsitzenden Ralf Schons und mich verbindet eine jahrelange Freundschaft. Wir haben uns vor ein paar Tagen zusammengesetzt und über die Saison geredet. Ralf sagte, dass ich ihm einen Gefallen tun sollte und ich als Trainer aufhören sollte, weil es sehr viel Unruhe von außen gibt und es Leute gebe, die mir in die Suppe spucken wollen. Er wollte mich quasi vor dem Druck von Außenstehenden schützen, weil es Nörgler und Besserwisser gibt, die mir einen schlechten Ruf anlasten wollen. Da mir diese Freundschaft mehr wert ist, habe ich unter Tränen den Entschluss gefasst, als Trainer zurückzutreten, noch bevor die Relegation beginnt.

Timo Rommelfangen, der auch zweiter Vorsitzender des SV Ayl ist, übernimmt das Traineramt. Wie sehen Sie die Situation?

HÜRTER Ich bin überzeugt, dass er die Klasse mit der Mannschaft halten wird, wenn sie das abruft, was sie in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Die Zeit war selten so günstig wie jetzt, in der B-Klasse zu bleiben. Die Mannschaft muss aber jetzt auch selber Gas geben.

Wann und wo sehen wir Dietmar Hürter wieder an der Seitenlinie?

HÜRTER Seitdem ich in Ayl kein Trainer mehr bin, klingelt mein Telefon permanent. Es haben sich mehrere Vereine gemeldet und wollten mich als neuen Trainer haben. Natürlich machen mich diese Anrufe ein bisschen stolz, denn ich bin mit Schöndorf aufgestiegen und auch mit Ayl. Ich werde mir alles anhören. Weil ich fußballverrückt bin und es ohne gar nicht geht, werde ich zur neuen Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder irgendwo an der Seitenlinie stehen. Ein dauerhafter Nachfolger beim SV Ayl wird sicher zeitnah gefunden