2024-05-31T10:52:53.652Z

Allgemeines

Vor dem KOL-Kracher: Die Abwehrchefs im Interview

Topspiel in der Kreisoberliga RTK: Niederseelbach empfängt Beuerbach +++ Wir haben mit Seelbachs Julian Linke und TuS-Spieler Mario Hofmann gesprochen

Rheingau-Taunus. Auf dieses Spiel schaut morgen wohl der ganze Kreis: Der SV Niederseelbach empfängt den TuS Beuerbach - der Tabellenzweite gegen den Tabellenführer der Kreisoberliga. Beide Teams sind punktgleich und haben bis auf ein Unentschieden alle ihre Partien gewonnen. Nun treffen sie im Topspiel direkt aufeinander. Weil beide Teams auch die besten Abwehrreihen der Liga stellen, haben wir uns mit den Abwehrchefs beider Mannschaften unterhalten: Julian Linke vom SVN und Mario Hofmann vom TuS.

Was macht euch in dieser Saison so stark?

Julian Linke: Wir haben uns gut verstärkt, passen als Gefüge schon aus der Vergangenheit gut zusammen und kennen uns sehr gut. Nicht nur auf dem Feld, sondern auch daneben, was aus meiner Sicht ganz wichtig ist. Und mit dem Spaß kommt auch der Erfolg irgendwann. Dazu hatten wir ein relativ dankbares Auftaktprogramm. Wenn wir das nun weiter durchziehen können, wäre das erfreulich. Aber wir denken von Spiel zu Spiel.

Mario Hofmann: Zum einen haben wir einfach ein super Teamzusammenhalt in Beuerbach. Die Neuzugänge werden bei uns in kürzester Zeit perfekt integriert und der Stamm der Mannschaft spielt schon seit Jahren zusammen. Wir kennen uns alle super gut und haben immer Spaß miteinander. Der zweite Punkt ist die Breite unseres Kaders mit weitestgehend absolut gleichwertigen Spielern. Das heißt, wir können Woche für Woche raus- und reinrotieren. Diese Kadertiefe wird uns in einer Saison mit 36 Spielen auf jeden Fall in die Karten spielen. Der letzte Punkt ist, dass wir mit Herbert Leus einen absolut fußballverrückten Trainer haben. Das ist manchmal unglaublich wie akribisch er die Trainingseinheiten plant und uns auf die gegnerischen Mannschaften vorbereitet. Es ist unglaublich was er alles für uns leistet.

Auf welche Spieler musst du beim Gegner besonders achten?

Linke: Beuerbach ist eine physisch, kämpferisch starke Truppe, die definitiv kicken kann. Und sie treffen das Tor, haben mit Nick Erwe die Nummer zwei der Torjägerliste in ihren Reihen. Auf so einen Spieler sollte man schon mal hingucken. Aber er spielt ja nicht allein da vorne.

Hofmann: Ich glaube, man muss jeden Spieler von Niederseelbach auf dem Schirm haben. Vor allem liegt das daran, dass der Platz in Niederseelbach eng und klein ist. Dort kannst du wirklich aus allen Lagen irgendwie Tore machen und jede Situation kann gefährlich werden. Deswegen muss man um den Sechzehner rum die Zweikämpfe gewinnen, egal welcher Gegenspieler vor einem steht. Das wird nicht nur die Aufgabe von den Sechsern sein, sondern auch meine. Wir wollen unserem Torwart Timo so wenig Arbeit wie möglich bereiten. Deswegen wird das Spiel gegen Niederseelbach auch eine große Herausforderung.

Ein Drittel der Saison ist rum. Hast du damit gerechnet, dass diese Begegnung zu diesem Zeitpunkt das Topspiel der Liga wird?

Linke: Wir sind ja momentan im Umbruch, hatten die letzten beiden Saisons nicht ganz so toll gespielt. Wir wollten im oberen Mittelfeld mitspielen und nicht mehr gegen den Abstieg. Dass wir so durchstarten, hätte ich dann doch nicht erwartet und ist sehr erfreulich für uns. Wir sehen uns nicht als Aufstiegsaspiranten. Beuerbach hat die letzten Saisons oft oben mitgespielt, das Team war immer schwierig zu bespielen. Sie haben die meisten Tore geschossen und die wenigsten kassiert. Für uns war es vor der Saison eine der Mannschaften, die oben mitspielen würde. Aber ich freue mich auf das Spiel, das wird die Kür der bisherigen Saison. Und ich hoffe auf einige Zuschauer, wir trommeln da natürlich auch fleißig.

Hofmann: Niederseelbach hatte schon immer sehr starke Spiele gegen uns , daher habe ich sie immer als besonders stark eingeschätzt. Aber, dass es für uns und Niederseelbach jetzt tatsächlich die Eins und Zwei wird, dass kann man vor der Saison nie wirklich abschätzen. Trotzdem war klar, dass es ein sehr starker Konkurrent ist.

Das Interview führten Simon Schwarz und Philipp Durillo.

Mehr Infos zu den Spielern.

Julian Linke: 28 Jahre, ist ein Seelbacher Bub, der beim SVN das Fußballspielen begann - gemeinsam mit seinem besten Kumpel Kevin Kraus, der heute Profi beim 1.FC Kaiserslautern ist. Zusammen mit Kraus wechselte er zum SV Wehen Wiesbaden in die Jugend. Aus dem Nachwuchs des SVWW ging es für Linke 2012 ein Jahr zum FC Eddersheim in die Hessenliga, von dort zwei Jahre zum SV Niedernhausen. Per Stipendium ging es in die USA, wo Linke in Fairfield/Connecticut studierte und mit einem Master-Abschluss in Business Administration wieder heimkehrte. "Wenn ich meine Karriere beenden möchte, dann in Niederseelbach", sagt er. Dort lebt für ihn das Heimatgefühl auf. "Es macht großen Spaß hier", sagt er. Und hat die Zeit, sich parallel noch auf seine berufliche Weiterentwicklung zu konzentrieren. Linke hat sich auf Wertpapierhandel spezialisiert und will früher oder später in der Finanzmetropole Frankfurt einen Job im Investmentbanking finden.

Mario Hofmann: Mario ist 25 Jahre und wechselte 2016 von der FSG Dauborn/Neesbach zum TuS 03 Beuerbach. Durch seine Mannschaftskollegen Robin Reutzel und Maximilian Kettenbach kam der Kontakt nach Beuerbach zustande. Der TuS spielte damals in der Gruppenliga und Hofmann wollte sich in dieser beweisen und schauen ob er auf diesem Level mithalten kann. In Beuerbach fühlte er sich von Anfang an wohl und aufgenommen. Nach seinem fußballerischem Verständnis ist die Balance zwischen einer starken Offensive und Defensive entscheidend für eine erfolgreiche Saison und er ist froh, seinen Teil zu dieser Balance, in Beuerbach, beitragen zu können.

Aufrufe: 013.10.2021, 15:00 Uhr
Simon Schwarz/Philipp DurilloAutor