2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielvorbericht
Links: VFB Hallbergmoos Trainer Michael Schütz trifft auf seinen Nachfolger Alex Plabst (rechts) und die SE Freising  Gleixner
Links: VFB Hallbergmoos Trainer Michael Schütz trifft auf seinen Nachfolger Alex Plabst (rechts) und die SE Freising  Gleixner

Vor dem Derby: Schütz und Plabst im Doppelinterview

Ex-SEF-Coach zurück an alter Wirkungsstätte

Sieben Jahre war Michael Schütz Trainer beim SE Freising. Am Freitagabend (19.30 Uhr) kehrt er nun als Trainer des VfB Hallbergmoos zurück und trifft auf seinen Nachfolger.

Im Interview mit FT-Mitarbeiter Matthias Spanrad sprechen beide über die Stärken und Schwächen des Gegners, auf was sich die Zuschauer beim Flutlichtspiel freuen dürfen und was ein Handy-Video mit dem Derby zu tun hat.

Zwei Jahre nach dem Abschied kommen Sie, Herr Schütz, als Gäste-Trainer zurück in die Savoyer Au. Wird’s ein emotionaler Abend?

SCHÜTZ: Nein, für mich ist das ad acta gelegt, ich hatte mich damals mit einem schönen Fest verabschiedet. Zu den Leuten, die noch da sind, hab’ ich immer noch einen guten Kontakt.

In den zwei Jahren seit Ihrem Abschied spielt der SEF ganz oben mit. Blickt man da neidisch auf den Ex-Verein?

SCHÜTZ: Nein, der Alex ist ein ehemaliger Mitspieler von mir, ich kenne ihn sehr gut, er ist ein sehr, sehr guter Trainer, macht einen absolut tollen Job, und ich bin froh, dass er Fuß gefasst hat. Und ich wünsche dem SEF, dass er oben bleibt.

Michael Schütz profitiert in Hallbergmoos auch davon, immer wieder erfahrene Spieler holen zu können. Hätten Sie das auch gern?

PLABST: Ja, wir bräuchten jetzt schon mal Erfahrung, vor allem wenn man sieht, welche erfahrenen Spieler wir in den letzten Jahren verloren haben. Und die noch da sind, werden auch nicht ewig bleiben. Aber für den SEF ist das wegen der Konkurrenz in der Umgebung wahnsinnig schwer. Und Freising kann sich auch keine Spieler leisten wie Hallbergmoos.

Vergangene Saison hat der SEF zwei Mal gegen Hallbergmoos verloren. Nagt das noch an Ihnen?

PLABST: Das zweite Spiel in Hallbergmoos werte ich nicht, da haben wir schon auf die Relegation gesetzt. Was mir aber stark in Erinnerung geblieben ist, ist das erste. Bei dieser Partie hatte ich den Eindruck, dass das Spiel in Freising für Hallbergmoos das wichtigste des ganzen Jahres ist. Mir wurde damals ein Video zugespielt, wie die Hallbergmooser hinterher bei uns im Sportheim feiern – das habe ich noch deutlich vor Augen. Der Sieg damals war ja okay, aber die haben gefeiert, als wenn sie Meister geworden wären. Mich macht das schon auch nachdenklich, weil der VfB ja ansonsten weit hinter seinen Zielen zurückgeblieben ist.

Welche Schwächen sehen Sie beide beim jeweiligen Gegner?

SCHÜTZ: Mmh, die Freisinger spielen wieder oben. Sie sind sehr konstant und diszipliniert. Zudem agieren sie in Abwehr und Offensive gut, das wird schwer für uns. Um unsere offensive Stärke optimal ausspielen zu können, müssen wir die Lücken suchen. Nur so werden wir gegen Freising zum Erfolg kommen.

PLABST: Ich gehe davon aus, dass der VfB keine Schwäche zeigen wird, weil es gegen Freising geht. Das ist ähnlich wie gegen die Deisenhofener, gegen uns hatten die auch Bock.

Und wo sehen Sie beide die Stärken beim Gegner?

PLABST: Wir müssen es vor allem taktisch auf die Reihe bringen. Hallbergmoos hat viel Erfahrung, – mit Georg Ball, Ben Held und Co. Wenn die Lust haben, dann wird’s schwierig. Das müssen wir mit Fleiß wettmachen.

SCHÜTZ: Vor allem das schnelle Spiel. Der SEF passt oft sofort und rasch zu Andreas Hohlenburger. Das Umschaltspiel ist Freisings Stärke – da müssen wir hellwach sein. Da ist eine enorme Power da, das müssen wir unterbinden.

Beide Klubs streben bekanntlich in die Bayernliga. Sie waren mit Traunstein ein halbes Jahr dort, was können Sie von der Bayernliga berichten?

SCHÜTZ: Das hat mit Landesliga überhaupt nichts mehr zu tun. Das ist mittlerweile ein extremer Klassenunterschied zu sehen. Da musst du schauen, dass du in jedem Spiel 100 oder sogar 150 Prozent gibst, sonst hast du definitiv verloren.

Können Sie beide die beste Elf ins Rennen schicken?

SCHÜTZ: Leider fehlt uns mit Andreas Kostorz ein sehr wichtiger Spieler. Wir sind aber nicht Favorit, lassen das Spiel auf uns zukommen.

PLABST: Am meisten trifft uns der verletzungsbedingte Ausfall von Mesut Toprak, zudem fehlt uns auch die Ballsicherheit von Burak Özdemir.

Warum sollten möglichst viele Zuschauer ins Stadion kommen?

SCHÜTZ: Das ist einfach ein Derby! Wenn beide offensiven Fußball zeigen, dann dürfte es ein sehr interessantes Spiel werden.

PLABST: Ich habe Lust darauf, dass mir meine Mannschaft endlich einen Erfolg gegen Hallbergmoos schenkt.

Interview: Matthias Spanrad

Aufrufe: 019.10.2018, 12:12 Uhr
Freisinger Tagblatt / Matthias SpanradAutor