2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Auf den Spuren seines Vaters, der in Zenting noch heute eine lebende Legende ist: Andreas Vollath.  Fotomontage: Michael Wagner; Foto: Werner Grübl
Auf den Spuren seines Vaters, der in Zenting noch heute eine lebende Legende ist: Andreas Vollath. Fotomontage: Michael Wagner; Foto: Werner Grübl

»Vom Füller Rol hab ich viel gelernt«

Vollath Andreas im FuPa-Interview: kaum bei den Senioren und schon in der FuPa-Elf des Jahres!

21 Jahre alt und schon ein echter Eckpfeiler im Team seines Heimatvereins. Nicht nur, dass Andreas Vollath eine waschechte Integrationsfigur ist, nein, er spielt einen hervorragenden Verteidiger und machte ligaweit auf sich aufmerksam! Die Belohnung - Nomminierung in die FuPa-Elf des Jahres 2009/2010 der Kreisliga Bayerwald!

FuPa: Servus Andi, vorne weg: wie geht es deiner Schulter? Du hast dir ja im Spiel gegen Bischofsmais eine schwere Verletzung zugezogen und musstest operiert werden. Schildere doch einmal die Situation und was dir genau passiert ist.

Vollath: Die Operation ist sehr gut verlaufen und die Schmerzen halten sich in Grenzen. Dadurch, dass ich sofort nach der Operation mit Physiotherapie und Krankengymnastik begonnen habe, kann ich jetzt meinen linken Arm schon wieder gut bewegen. Im Spiel gegen Bischofsmais bin ich in einem Zweikampf unglücklich auf meine linke Schulter gefallen und zog mir eine Schultereckgelenkssprengung zu.



FuPa: Wie lange musst du noch pausieren?

Vollath: Ich muss leider noch 3 Monate warten, um wieder Fußball spielen zu dürfen. Das Risiko, erneut auf die Schulter zu fallen, ist zu groß. Laut Auskunft der Ärzte ist der Heilungsprozess erst nach 6 Monaten vollständig beendet. Allerdings darf ich nun endlich wieder mit Laufen, Schwimmen und Radfahren beginnen und die Einheiten langsam steigern.

FuPa: Das heisst, du könntest die Vorbereitung im Frühjahr schon wieder mitmachen?

Vollath: Die Vorbereitung im Frühjahr werde ich auf alle Fälle mitmachen und freue mich auch schon sehr darauf.

FuPa: Das Zuschauen dürfte dir zuletzt wenig Freude bereitet haben. Nach deinem Ausfall hat dein SV Zenting nur zwei, der sieben letzten Spiele gewinnen können. Woran hapert’s?

Vollath: Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man selber nicht spielen kann und das Spielgeschehen vom Spielfeldrand aus betrachten muss. Hauptsächlich haperte es meiner Meinung nach an der Chancenverwertung. Wir hatten in jedem Spiel viele Chancen, immer in Führung zu gehen. Wenn man dann aber vorne klarste Einschussmöglichkeiten auslässt, wird man meistens dafür bestraft.

FuPa: Vorallem die drei Niederlagen in Folge, gegen Fürsteneck, Waldkirchen und Riedlhütte, taten deinem Verein sehr weh. Wie erklärst du dir die Kehrtwende am letzten Spieltag, als Ringelai auswärts klar dominiert werden konnte? Es stand ja dieselbe Mannschaft auf dem Platz!

Vollath: Die drei Niederlagen schmerzten sehr, nicht nur weil man den Anschluss an die vorderen Plätze verloren hat, sondern weil man auch den Abstiegsrängen sehr nahe gekommen ist. Gegen Ringelai war es eine sehr gute Teamleistung. Wir haben die Ringelaier zu keinem Zeitpunkt der Partie ins Spiel kommen lassen und nutzten unsere Chancen. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Spielen, die meiner Meinung nach zu stark von Einzelaktionen geprägt waren, spielte man in Ringelai wieder sehr mannschaftsdienlich.

FuPa: Nicht nur für deine Mannschaft war dein Ausfall ein herber Verlust, sondern natürlich auch für dich ein Genickschlag. Schließlich wurdest du am Ende der letzten Saison in die FuPa-Elf des Jahres gewählt und wolltest diese Leistungen bestätigen. Wie siehst du deine Leistung im Rückblick? Woran musst du noch arbeiten bzw. was klappt schon ganz gut?

Vollath: Ich habe mich über die Nominierung in die FuPa Elf des Jahres sehr gefreut. Natürlich wollte ich auch diese Saison meine Leistungen wieder bestätigen und ich glaube, dass es bis zu meiner Verletzung auch wieder gut lief. Mein Spiel in der Defensive finde ich in Ordnung, vielleicht müsste ich beim Umschalten in die Offensive mein Abspiel noch etwas verbessern.

FuPa: Zusammen mit Pfeffer Franz, Dankesreiter Markus, Scheiblecker Florian, Moser Alexander, Baumann Manuel und Grantner Robert, bildest du das "Zentinger Gerüst" in deinem Team. Zusätzlich seid ihr ja gespickt mit etlichen Topfußballern. Wie geht ihr intern damit um? Von außen kommen ja immer wieder "Anfeindungen" auf Grund der auswärtigen Spieler in euren Reihen.

Vollath: Als junger Spieler habe ich von den erfahrenen Mitspielern sehr viel gelernt, sei es im Training als auch in den Spielen. Ich möchte hier gerade auch Roland Füller erwähnen, der mir bei der Umstellung vom Jugend- in den Seniorenbereich mit sehr vielen Tipps beiseite stand. Auch haben wir in unserem Trainer Waldemar Aulinger einen Mann, um den uns viele beneiden. Dass wir in unseren „tschechischen Legionären“ Spitzenleute haben, ist ebenso bekannt. Ich finde, dass wir eine sehr gute Kameradschaft pflegen, die auch zu unseren Erfolgen stark beiträgt. Anfeindungen von außen sind mir nicht bekannt und könnte ich auch nicht verstehen.



FuPa: Du hast ja deine fußballerische Ausbildung zum Großteil bei anderen Verein durchlaufen. Konntest du dir auch vorstellen, in einem anderen Team den Schritt zu den Senioren zu wagen, oder gab es nur den SVZ?

Vollath: Ich konnte nur bis zur D-Jugend in Zenting spielen, weil wir dann aufgrund altersbedingten Spielermangels keine weiteren Jugendmannschaften mehr stellen konnten. Ich spielte dann bis zur A-Jugend in Nachbarvereinen, auch dort hätte ich mir vorstellen können, weiterzuspielen. Mein Wunsch war es aber immer, bei meinem Heimatverein, mit meinen Freunden zu spielen. Und so war es keine schwierige Entscheidung, heimzukehren.

FuPa: Nun gibst du ja seit dieser Saison dein Wissen weiter, trainierst zusammen mit Markus Dankesreiter die C-Junioren des SV Zenting. Und das mit großem Erfolg, ihr seid Zweiter! Wie kam es dazu und wie viel Spaß macht es dir bzw. euch?

Vollath: Da der langjährige Trainer Eckmüller Helmut sein Amt zu Beginn der Saison niederlegte, haben uns Markus und ich entschlossen, gemeinsam die Betreuung zu übernehmen. Es macht sehr viel Freude, die Jungs zu trainieren. Wir haben einen guten Jahrgang mit vielen talentierten Spielern, die bis zur A-Jugend zusammen bleiben können. Wir glauben, dass es für einen kleinen Verein wie unseren SV Zenting in der heutigen Zeit ein Glücksfall ist, wieder aus den eigenen Reihen Nachwuchsfußballer zu bekommen.

FuPa: Wie bereits angesprochen, hat man in Zenting einen qualitativ hochwertigen Kader zur Verfügung. Saisonziel war dann auch, Vorne mitspielen. Jetzt steht man irgendwo in der Mitte der Tabelle. Wohin geht die Reise der Aulinger-Truppe?

Vollath: Mit unserem Kader hätten wir durchaus das Potenzial gehabt, oben mitzuspielen. Leider hat uns unsere Negativserie zurückgeworfen. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass wir eine gute Rückrunde spielen und uns noch um einige Plätze nach oben verbessern werden.

FuPa: Die beste Phase hattet ihr wohl Ende August, Anfang September. Perlesreut konnte zuhause geschlagen werden und in Hutthurm stand das Spiel auf Messers Schneide. Kann man daran im Frühjahr wieder anknüpfen und sind diese beiden Teams auch die Topfavoriten für die Meisterschaft?

Vollath: Wenn wir an die Leistungen dieser Spiele anknüpfen können, haben es sicherlich alle Mannschaften schwer uns zu schlagen. Hutturm hat mich voll überzeugt und wird wohl nach Saisonende ganz oben stehen. Auch Perlesreut hat einen guten, ausgeglichenen und jungen Kader, der weiterhin oben mitspielen wird.


Aufrufe: 024.11.2010, 23:46 Uhr
Robert GrantnerAutor