2024-05-02T16:12:49.858Z

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Karl Volk: Der Coach hat unerwartet beim TSV hingeschmissen. Foto: sro
Karl Volk: Der Coach hat unerwartet beim TSV hingeschmissen. Foto: sro

Volk wirft bei Ebersberg II nach Wechsel-Kritik hin

2. Abteilungsleiter: "Totaler Kindergarten"

Karl Volk ist von seinem Amt als Trainer der Zweiten Mannschaft des TSV Ebersberg Anfang der Woche überraschend zurückgetreten. Vor dem ersten Training nach dem vierten Sieg im fünften Spiel der A-Klasse 5 traf Volks Entscheidung nicht nur sein Ex-Team vollkommen unvorbereitet.

„Aus meiner Sicht ist das extrem schade, weil es sportlich ja erfolgreich läuft. Aber seine Entscheidung, die er für sich getroffen hat, muss ich akzeptieren“, führt der Sportliche Leiter Zeljko Prelcec den Rücktritt auf „interne Unstimmigkeiten zurück“.

Im Kern dreht sich für den Ex-Coach alles um die Auswechslung eines Nachwuchsspielers und eine darauffolgende Auseinandersetzung mit Ebersbergs 2. Abteilungsleiter Florian Huber am vergangenen Sonntag. „Ich habe Matthias Gockner nach der Pause eingewechselt, mich nach 30 Minuten aber aus sportlichen Gründen entschieden, ihn wieder auszuwechseln“, erklärt Volk den Auslöser für den folgenschweren Disput. „Menschlich hat mir das für den Burschen natürlich leid getan, aber wir erzielten später das 1:0 und ich dachte, alles richtig gemacht zu haben.“

Huber war und ist anderer Meinung, die er seinem Trainer auch hinterher deutlich machte: „Als Abteilungsführung schauen wir auch aufs große Ganze und die Zukunft. Da kann ich einem 18-Jährigen nicht so eine Höchststrafe antun, zumal es andere Kandidaten gab.“ Die Art und Weise von Hubers Kritik, noch dazu „vor Spielern und Zuschauern“, habe Volk überrascht und arg zugesetzt. „Das geht in seiner Position so nicht und war für mich so frustrierend, dass ich eine Nacht drüber geschlafen und mich dann so entschieden habe“, betont Volk, „nicht aus einer Kurzschlussreaktion“ heraus gehandelt zu haben und gibt zu, „die Mannschaft in gewisser Weise im Stich gelassen“ zu haben.

Huber hingegen steht zu seinen Äußerungen: „Diese Kritik steht mir zu, auch wenn ich es ihm vielleicht erst unter vier Augen hätte sagen sollen. Das haben wir im Nachgang auch nochmal gemacht, uns Handshake gegeben und ich dachte, damit wäre alles geklärt.“ Wohl ein einseitiges Empfinden. „Dass Charly (Volk) dieses mickrige Ding jetzt als Grund sucht, aufzuhören, ist schade, klingt nach Ausrede und ist totaler Kindergarten. Wenn ein Trainer nicht mit Kritik umgehen kann, ist er vielleicht nicht der Richtige für den Job.“

Für Volk habe eben „der Ton die Musik“ gemacht. Sohn und Co-Trainer Sebastian hat jedenfalls auch seinen Posten zur Verfügung gestellt, bleibt den Ebern aber als Torhüter erhalten. Interimsweise übernimmt Prelcec, bis ein Nachfolger gefunden ist. Die Gespräche laufen.

Aufrufe: 030.9.2017, 14:49 Uhr
Julian Betzl - Ebersberger ZeitungAutor