VfR völlig von der Rolle

„Wir haben hier zwei Punkte liegen gelassen“, hielt Christian Titz deshalb nachher fest. Gesehen hatte der Gästetrainer eine Partie, in der seine Mannschaft ihre Chancen nicht genutzt hatte: „Und dann läuft so ein Spiel eben, wie es gelaufen ist.“
Den Frust seines Kollegen „gut nachvollziehen“ konnte Stefan Emmerling. Er hielt zwar fest, „dass es uns in den letzten beiden Spielen genauso gegangen ist“. Ein wirklicher Trost war das freilich keiner. Denn: „Drei Punkte aus drei Spielen sind nicht das, was wir eigentlich erreichen wollten.“
Warum es gegen Homburg nur zu einem dritten reichte, der zudem glücklich war, vermochte sich Emmerling nicht recht zu erklären. Mit schnellem Passspiel und langen Diagonalbällen hatten die Gäste die VfR-Abwehr mehrfach ausgehebelt. Vorbereitet sei seine Elf gewesen, so Emmerling. Das Problem: „Wir wollten besser gegen den Ball spielen, kamen aber immer einen halben Meter zu spät.“ Passwege blieben also offen, Diagonalbälle wurden nicht verhindert – und als deren Empfänger genoss speziell Claudio Bellanave ungeahnte Freiheiten. Ihm überließ Benjamin Himmel als Gegenspieler auf der Außenbahn zwar auch zu viel Raum. Am Linksverteidiger allein mochte Emmerling das Problem aber nicht festmachen: „Heute hatten nicht viele Spieler ihre Normalform.“
Bestraft worden wäre dies beinahe schon in den ersten Minuten. Weil Alban Ramaj die Kugel aber erst mit der Hacke am Tor vorbeilenkte (3.) und später an VfR-Keeper Rainer Adolf scheiterte (9.), dauerte es eben bis zur 43. Minute, in der Christian Lutz nach Flankenlauf von Bellanave zum 0:1 abstaubte.
Die zweite Hälfte brachte endlich einen „Hochkaräter“ für Wormatia, als Alper Akcam aus 14 Metern an Gästekeeper Edin Sancaktar scheiterte (58.). Und weil die Homburger ihre Konter abschenkten, Raschid El-Hammouchi gegen Bellanave auf der Linie rettete (68.), eröffnete sich dem VfR nach Foul an Kevin Feucht eben doch die Ausgleichschance. Und die ließ Steil nicht ungenutzt verstreichen (80.).

Wormatia Worms: Adolf – El-Hammouchi, Steil, Rösner, Himmel – Sträßer, Celik (62. Oppermann) – Akcam, Wölk, Baljak (68. Zinnram) – Müller (68. Feucht).
FC Homburg: Sancaktar – Beisel, Gäbler, Noll, Tewelde – Bellanave, Radojewski, Lutz (78. Kullmann) – Kilian – Ramaj (68. Pinna), Gerlinger (85. Reinhardt).
Schiedsrichter: Kempkes (Kruft).
Zuschauer: 1262.
Tore: 0:1 Lutz (43.), 1:1 Steil (80., Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Celik, Müller, Akcam, Wölk / Ramaj, Kilian, Reinhardt.
Gelb-Rote Karten: Rösner / – .