2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
Wieder einmal überläuft der schnelle Philipp Kanter (r.) in dieser Szene einen VfB-Kicker. Diesmal hat Maik Lorenz das Nachsehen. Am Ende triumphiert dennoch der Landesklasse-Vertreter. Foto: Zielonkowski
Wieder einmal überläuft der schnelle Philipp Kanter (r.) in dieser Szene einen VfB-Kicker. Diesmal hat Maik Lorenz das Nachsehen. Am Ende triumphiert dennoch der Landesklasse-Vertreter. Foto: Zielonkowski

VfB Cottbus über Kölzig nach Berlin

Sielow zieht erstmals ins Endspiel ein / Der Titelverteidiger hat mit einem 2:0 beim TSV den erhofften schnellen Sieg eingefahren

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Der alte Kreispokal-Gewinner könnte auch der neue sein. Das ist eine Erkenntnis dieses Osterwochenendes, denn der Titelverteidiger VfB Cottbus hatte wenige Probleme in Groß Kölzig und steht am 13. Mai erneut im Finale. Dort trifft der VfB auf die SG Sielow, die erstmals den Einzug ins Endspiel geschafft hat.

TSV Groß Kölzig - VfB Cottbus 0:2

"Wir müssen zwingend ohne Verlängerung durchkommen, weil die halbe Mannschaft von hier gleich nach Berlin zum Länderspiel fährt", so vor der Partie Thomas Rackel. Mit einer etwaigen Unterschätzung des zwei Klassen tiefer angesiedelten Gastgebers aus Groß Kölzig sollte diese Aussage jedoch nichts zu tun haben, wie der Co-Trainer des VfB Cottbus ausdrücklich betonte. Zumal der 43-Jährige zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte, wie eng die Sache beim Kreisliga-9. werden würde.

Zwar hatten die Gäste vom VfB Cottbus grundsätzlich die weit größeren Spielanteile in dieser Kreispokal-Vorschlussrunde, doch wehrten sich die TSV-Kicker geradezu vorbildlich. So musste in der 39. Minute ein zu schwach abgewehrter Ball des ansonsten bravourös agierenden Torhüters Marcus Gränitz für die 1:0-Führung der Gäste herhalten, Milan Muth hatte vor dem leeren Tor ein leichtes Spiel. Zuvor hatten schon Oliver Weber (15.), Martin Rinza (20.) und Maik Lorenz (21.) den sicheren Führungstreffer für den Landesklassen-9. auf dem Fuß. So gesehen war die Führung schließlich als durchaus verdient zu bewerten.

Bei den Gastgebern, denen der erneut am Kreuzband verletzte Andre Stöhr sichtlich fehlte, war es vor allem der gerade 20 Jahre alt gewordene Philipp Kanter, der sich technisch versiert und zugleich in höchstem Tempo durch die VfB-Reihen spielte. In vorderster Front aber mangelte es dem Favoritenschreck des aktuellen Wettbewerbs an Durchschlagskraft. Mit dem SV Döbern aus der Landesklasse und Lausitz Forst aus der Kreisoberliga hatte die Mannschaft von Trainer Rene Grote zuvor schon höherklassige Mannschaften eliminiert. Am Ostersamstag aber durften die Hausherren lediglich wegen des lange knappen Ergebnisses auf den Schritt ins Finale hoffen. War es doch erst in der vorletzten Spielminute Mathias Pastowski, der für den Endstand sorgte.

Auch in der zweiten Spielhälfte hatte der VfB zuvor drei sehr gute Chancen aus seiner überlegenen Spielweise kreiert, diese aber erneut nicht genutzt. Kölzigs Konter waren dagegen nur im Ansatz vielversprechend. So blieb die hundertprozentige Chance des Rene Karge aus der 44. Minute die einzig echte Möglichkeit, den VfB zu verunsichern. Doch vermochte der tags zuvor 40 Jahre alt gewordene Senior der Mannschaft nicht, den Ball zwei Metern freistehend vor der Torlinie in die Maschen zu setzen.

Hypothetisch indes, ob der souveräne Favorit sich durch einen Ausgleichstreffer aus dem Konzept hätte bringen lassen. So aber genügte dem Pokalverteidiger aus Cottbus eine gerade einmal durchschnittliche Leistung, um sich für das neue Finale am Pfingstsonntag in Drebkau zu qualifizieren.

Trainerstimmen: Rene Grote (TSV Groß Kölzig): "Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir die Partie lange offen gehalten, mehr war hier für uns nicht drin gegen den VfB Cottbus. Deshalb die Gratulation an den VfB 97 zum verdienten Sieg. Ein Dank an unsere Gemeindearbeiter, die die Spielfläche in einen doch ordentlichen Zustand versetzt haben."

Matthias Brückner (VfB): "Wir haben es uns durch die vielen ungenutzten Chancen selbst schwer gemacht. So war die Partie vom Ergebnis her eben auch lange offen. Und dass Groß Kölzig gegenhalten wird, haben wir so ja auch erwartet. So blieb es halt spannend. Aber jetzt sind wir im Finale und freuen uns auf das Duell mit Sielow."

SG Groß Gaglow - SG Sielow 1:3

Die Gäste aus Sielow sind aufgrund ihrer Tabellenposition in der Kreisoberliga-Meisterschaft favorisiert gewesen bei diesem Halbfinale in Gaglow. Nach beiderseits nervösem Beginn gingen die Gastgeber nach einer Viertelstunde durch einen eklatanten Torwartfehler in Führung. Ein Lapsus von Weise nutzte Harnath, der den Ball aus halblinker Position aus 35 Metern über den aus seinem Tor eilenden Schlussmann im Netz unterbrachte. Zwei Minuten später machte Weise seinen Fehler wieder mehr als gut, als er Kopf und Kragen riskierte und die 2:0-Führung gegen Noack verhinderte. Eine Schlüsselszene.

Mit zunehmender Spielzeit erzielte Sielow Gleichwertigkeit, wenngleich Groß Gaglow die technisch bessere Klinge schlug. Nach 32 Minuten scheiterte Konzack allein vor Schlussmann Nagel. Danach hatten Böckle, Donath und Harnath mehrmals die Möglichkeit, die Führung auf der anderen Seite auszubauen. Das Unvermögen vor dem Tor sollte sich rächen. Das Unheil nahte in der 67. Minute. Ein Freistoß von Knoll brachte die bis dahin gut organisierte Abwehr um Andre Müller ins Schwimmen. Der Ball konnte nur zum Eckball abgewehrt werden. Auch dieser konnte nicht geklärt werden. Ein Hinterhaltschuss von Storch brachte den Ausgleich. Von diesem Treffer erholten sich die Gastgeber nicht mehr. Nach einem Freistoß von Jörg Gabbert war Robert Becker zur Stelle - 1:2. Die nun entblößte Abwehr der Gaglower konnte auch das 1:3 durch Michael Konzack nicht verhindern.

Sielow zieht damit zum ersten Mal seit der Gründung des Fußballkreises ins Finale des Kreispokals ein. Dieses Endspiel findet am 13. Mai in Drebkau statt. Gaglow-Trainer Michael Woite: "Nach dem 1:0 muss das 2:0 kommen, dann geht das Spiel ganz anders aus." Sielow-Trainer Uwe Kleemann: "Durch Kampf und Willensstärke haben wir uns zurückgekämpft. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen."

Aufrufe: 029.3.2016, 10:14 Uhr
LR-Online.de/G. Zielonkowski/J. RohdeAutor