2024-06-14T14:12:32.331Z

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Paul Obrusnik hat sich beim Würzburger FV zum Stammspieler in der Bayernliga entwickelt.
Paul Obrusnik hat sich beim Würzburger FV zum Stammspieler in der Bayernliga entwickelt. – Foto: Heiko Becker

USA-Abenteuer? Paul Obrusnik zwischen Hoffen und Bangen

Die Zukunftspläne des 21-jährigen Abwehrspielers des Würzburger FV geraten durch die Corona-Krise ins Wanken

Wenn alles wie geplant klappt, beginnt für Paul Obrusnik vom Würzburger FV im August das große Abenteuer in Übersee. An dieser Stelle wären wir aber schon beim größten Problem angekommen. Denn wenn uns die Corona-Krise in den letzten Wochen und Monaten eines gelehrt hat, dann dass im Moment rund um den Globus nichts wie geplant funktioniert. Ein Blick in die Sportwelt: Keine EM 2020, keine Olympischen Spiele in Tokio - die Pandemie hält die Welt in Atem. Und der 21-Jährige bangt um seinen Aufenthalt in Dallas, Texas. FuPa hat mit dem Studenten der Nanostrukturtechnik über das Gefühl gesprochen, zwischen den Stühlen zu sitzen.
"Von der Uni in den USA hätte ich schon grünes Licht, doch leider ist im Moment alles sehr vage. Ich kann kein Visum beantragen und es gilt nach wie vor das Einreiseverbot", seufzt Paul Obrusnik. Für den 21-Jährigen wäre es nicht der erste Trip über den großen Teich, zuvor war er schon als Tourist an der Ostküste unterwegs. New York, Boston, Philadelphia standen auf dem Plan. Dass er in den Vereinigten Staaten einmal studieren und gleichzeitig auf hohem Niveau kicken möchte, die Idee ist ihm nicht über Nacht gekommen. "Das plane ich im Grunde schon seit vier Jahren. Bisher hat es sich aber nicht ergeben", verrät Obrusnik und erzählt, dass er über American Football auf das Stipendium-Programm in den USA aufmerksam geworden ist: "Ich bin großer Fan der NFL. Die jungen Spieler stoßen dort von den Hochschulen zu den Profiteams. Dadurch habe ich das Sportsystem an den Colleges kennengelernt." Wertvolle Tipps holte er sich zudem von Nico Engelking, der ebenfalls im Trikot des WFV auflief und derzeit für ein College-Team in in Omaha, Nebraska aufläuft.


Die USA im Blick: Paul Obrusnik (in weiß) hofft, dass er im August in den Vereinigten Staaten kicken kann.
Die USA im Blick: Paul Obrusnik (in weiß) hofft, dass er im August in den Vereinigten Staaten kicken kann. – Foto: Heiko Becker


Paul Obrusnik würde gerne länger bleibe als nur ein Jahr: "Ich spiele mit dem Gedanken, noch ein Studium der Sportmedizin dranzuhängen. Wenn ich ins Ausland gehe, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt." Fußballerisch gesehen muss diese These nicht unbedingt richtig sein, denn Obrusnik sagt von sich selbst: "In dieser Saison bin ich richtig angekommen." Seit acht Jahren schon läuft er für den Würzburger FV auf, im Frühjahr 2019 gelang ihm der Durchbruch zum Stammspieler in der Bayernliga-Mannschaft. Der WFV war finanziell in arge Schieflage geraten, große Sprünge waren nicht mehr drin. Die Chance für talentierte Eigengewächse wie Obrusnik. Und er hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt.

Talente wie Obrusnik haben ihre Chance beim WFV genutzt.

Auch für den Verein zahlt sich der - gezwungenermaßen - eingeschlagene Weg, auf die Jungend zu setzen, aus. Der von Kritikern heraufbeschworene knallharte Abstiegskampf in ausgeblieben, die Zellerauer haben mit der gefährdeten Tabellenregion nichts zu tun und haben sich im sicheren Mittelfeld des Tableaus eingenistet. Den Trainingsbetrieb in Kleingruppen haben die Würzburger noch nicht aufgenommen. "Wenn es denn tatsächlich im September weitergehen sollte, werden wir erst im Juli wieder loslegen", erklärt Paul Obrusnik. Läuft es für den 21-Jährigen nach Plan, wird er bei Wiederaufnahme der Spielzeit 2019/20 dann aber nicht mehr an Bord sein.




Aufrufe: 027.5.2020, 09:54 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor