2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
F: Patten
F: Patten

,,Unsere Waffen waren stumpf"

GL FFM WEST: +++FCNA-Coach Frank Gerster über die Niederlage gegen Friedberg und kleinliche Schiedsrichter-Entscheidungen +++

NEU-ANSPACH. Mit der sehr unglücklichen 1:2-Heimniederlage in letzter Minute gegen Spitzenreiter Türk Gücü Friedberg hat der FC Neu-Anspach in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt West den Anschluss an die Tabellenspitze verloren. Im Gespräch mit dem Usinger Anzeiger analysiert FC-Trainer Frank Gerster die Gründe für die Niederlage und die Folgen für die Zukunft.

Inwieweit ist die Mannschaft am Sonntag auch unabhängig vom Ergebnis an ihre Grenzen gestoßen?

Frank Gerster: Der Gegner war deutlich abgeklärter und hat gerade nach dem Rückstand nicht die Ruhe verloren. Wir mussten uns an den Gästen orientieren und sind noch nicht so weit, dass wir in so einem Spiel das Geschehen dominieren können. Wir haben mit Leidenschaft und Herz dagegengehalten, aber uns fußballerisch zu wenig zugetraut. Das ist kein Vorwurf, aber wir arbeiten intensiv daran, den Ball besser zu halten und das Spiel zu beruhigen. Da fehlen uns Spieler wie Eric Becker und Achraf Gara-Ali. Wir sind nicht weit weg, sondern nahe dran.

Wenn man die jüngsten drei Spiele bilanziert: Reicht es noch nicht für ganz vorne in der Gruppenliga?

Türk Gücü Friedberg ist der Topfavorit, der weiter marschieren wird. Aber danach gibt es ein breites Verfolgerfeld von sechs bis sieben Mannschaften, zu denen wir auch gehören. Da sind wir auf Augenhöhe. Wer Griesheim, Fauerbach und Usingen schlägt, gehört vorne dazu. Aber das schwerste Spiel kommt am Sonntag in Nieder-Erlenbach. Denn da ist es nach den Höhepunkten zuletzt mit der Motivation eine ganz andere Sache. Ich werde genau darauf achten, wer auch in solch einem Spiel die richtige Mentalität zeigt.

Bei den Toren nach Standardsituationen ist Ihre Mannschaft mit den eigenen Waffen geschlagen worden?

Ja, das stimmt ein Stück weit. Denn in der Vergangenheit sind wir mit Standards immer wieder zurück ins Spiel gekommen oder haben die Partie für uns entschieden. Türk Gücü war bei Standards immer gefährlich und wir hatten kein Gegenmittel. Wir haben uns selbst geschlagen, weil wir nicht konzentriert und energisch genug am Mann dran waren. Da hat Konsequenz gefehlt.

Hat der Schiedsrichter durch kleinliche Pfeiferei ihrer Mannschaft den Zahn gezogen?

Ja, das stimmt. Damit hat er uns den Zahn gezogen. Unsere Waffen Kampf und Einsatz waren stumpf. Der Schiedsrichter hat nicht generell falsch gepfiffen, aber eine Richtung vorgegeben, mit der er bei uns für Frust gesorgt hat. Fußball ist ein Berührungssport. Da waren viele ganz normale Zweikämpfe. Wir leben davon, dass wir mit Einsatz den Ball erobern. Das hat nicht geklappt und war frustrierend. Aber die Mannschaft hat nach dem Platzverweis mit zehn Mann bravourös weitergespielt und Charakter gezeigt. Da haben wir Stabilität gezeigt. Ich werde genau schauen, dass wir in den nächsten Wochen diese Haltung nicht verlieren.

Was bedeutet die Niederlage für die nächsten Spiele?

Ich habe mir verschiedene Aspekte herausgezogen. Die Einstellung stimmt. Dies muss auch in den nächsten fünf Spielen der Fall sein, wenn wir bis auf Merzhausen und Bornheim auf schwächere Gegner treffen. Wir müssen diese Mentalität aufrechterhalten, werden weiter gut arbeiten und wollen vorne dranbleiben. Die Mannschaft wird das aufnehmen und nicht den Kopf hängen lassen.



Aufrufe: 027.10.2015, 19:10 Uhr
Usinger AnzeigerAutor