Das ist eine faustdicke Überraschung: Florian Ebner ist als Coach des SV Habischried, der sich als Tabellenvierter der Kreisklasse Regen noch Chancen auf den erstmaligen Kreisliga-Aufstieg ausrechnen darf, zurückgetreten. Der 33-Jährige stand seit Sommer 2016 auf der HSV-Kommandobrücke und führte das Team in seiner Premieren-Spielzeit auf Anhieb in die Kreisklasse. Nachfolger wird Armin Wurm (44), der seit etlichen Jahren teilweise mehrere SV-Nachwuchsteam parallel coacht.
"Ich habe diesen Schritt vollzogen, weil die Vorbereitung überhaupt nicht nach meinem Wunsch verlaufen ist und es einige Spieler richtig schleifen lassen haben. Das ist für mich unverständlich, weil wir sehr gut in der Tabelle positioniert sind und jeder der Jungs eigentlich ein Ziel vor Augen haben müsste. Für mich hat sich zuletzt immer mehr die Sinnfrage gestellt, da ich in Kollnburg wohne, zwei kleine Kinder habe und für das Trainer-Engagement beim HSV schon vier Stunden in der Woche im Auto verbracht habe. Da mir der Verein sehr am Herzen liegt, habe ich mich zu einem Rückzug entschlossen und hoffe, dass die Burschen dadurch wachgerüttelt werden. Es kann aber nur wieder in die richtige Richtung gehen, wenn jeder wieder Gas gibt und der Weckruf auch ankommt", sagt Ebner, dem die HSV-Mannschaft spürbar am Herzen liegt: "Ich wünsche meinem Nachfolger Armin Wurm, der die Jungs in- und auswendig kennt und von dessen langjähriger Jugendarbeit der Verein extrem profitiert, und dem Team alles erdenklich Gute. Ich werden alle Spiele verfolgen und möchte auch einen letzten Apell an die Mannschaft richten: Kommt wieder in die Spur und gebt Gas, denn ihr seit richtig geile Kicker."
Sepp Dankesreiter, Sportleiter des Vereins, bedauert den Ebner-Rückzug: "Florian hat bei uns hervorragende Arbeit geleistet. Sein Entschluss kam für uns alles sehr überraschend, aber letztlich müssen wir das akzeptieren. Wir bedanken uns bei ihm für sein vorbildliches Engagement und wünschen ihm alles Gute." Die Gesamtsituation relativiert der Funktionär etwas: "Auch wir sind von der Corona-Problematik nicht verschont geblieben und zudem verläuft die Wintervorbereitung in Habischried traditionell meist etwas zäh. Das sollte man aber nicht dramatisieren, zumal wir immer eine zweistellige Anzahl an Leuten im Training haben."