Seit seinem Wechsel an die Saale ging es nur noch bergab. Netolitzky kam vor zwei Jahren als Stammspieler nach Halle, brach sich jedoch kurz vor seinem Wechsel erstmals die Hand. Die erste Saison saß der Keeper noch bis zur Winterpause geduldig auf der Bank der Hallenser. Dann brach er sich die Mittelhand und der HFC verpflichtete einen weiteren Ersatzkeeper. Ein halbes Jahr war Netolitzky nicht einsatzfähig und konnte erneut nur die Rolle des Zuschauers einnehmen.
Nachdem der gebürtige Bayreuther innerhalb von zwei Jahren lediglich ein einziges Mal in einem Pflichtspiel zum Einsatz kam, einem 3:0-Sieg in der zweiten Runde des Thüringen-Pokals über den FC Weißenfels, endet für das ehemalige 1860-Torwarttalent das Kapitel Halle. Der Verein hatte dem verletzungsanfälligen Keeper bereits mitgeteilt, das Arbeitsverhältnis nicht zu verlängern. Gemeinsam mit seinem Berater Jörg Nebelung, der verschiedene Torhüter in Liga zwei und drei betreut, sucht er parallel nach einem neuen Verein, nahm sogar schon an einem Probetraining teil.
Doch der 24-Jährige will aber auch nichts erzwingen. Denn anders als so mancher Kicker in seinem Alter, der nicht im Profigeschäft Fuß fasst, hat Netolitzky eine klare Zukunftsvorstellung, sollte er keinen neuen Verein finden. "Wenn es mit dem Fußball nicht klappt," so der mit Ex-Löwe gegenüber der Bild-Zeitung, "gehe ich zur Polizei." Ihm sei bewusst, dass er "keine Unsummen mehr verdienen werde," weshalb er die Ausnahmeprüfung bereits abgelegt hat, "um etwas in der Hand zu haben." Sollte es nicht mit der Vermittlung eines neuen Arbeitgebers klappen, so könnte aus dem Tor- ein Ordnungshüter werden. Bis September 2019 könnte er seinen Start an der Polizeischule noch verschieben.