2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Ist der SV Betzenweiler (in rot-schwarz) in Langenenslingen tatsächlich der Außenseiter? Betzenweilers Trainer Alexander Failer sieht das so. Wer qualifiziert sich fürs Finale gegen Ebenweiler? Foto: Thomas Warnack
Ist der SV Betzenweiler (in rot-schwarz) in Langenenslingen tatsächlich der Außenseiter? Betzenweilers Trainer Alexander Failer sieht das so. Wer qualifiziert sich fürs Finale gegen Ebenweiler? Foto: Thomas Warnack
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Unbekümmerte gegen Enttäuschte

Fußball: Qualifikation zur Relegation zur Bezirksliga: SV Betzenweiler - SG Hettingen/Inn. (Sa., 16 Uhr, Langenenslingen)

Bad Saulgau / - Zwischen dem SV Betzenweiler und der SG Hettingen/Inneringen wird am Samstag der Qualifikant aus der Kreisliga A für die Relegation zur Fußball-Bezirksliga Donau ermittelt. Das Spiel in Langenenslingen beginnt um 16 Uhr. Der Sieger trifft am kommenden Sonntag, 24. Juni, 15 Uhr, auf den SV Ebenweiler, um den letzten verbliebenen Platz in der Bezirksliga.

Betzenweilers Trainer Alexander Failer trifft in Langenenslingen just auf die Mannschaft, die er selbst fünf Jahre lang trainiert hat. "Natürlich ist das für mich ein emotionales Spiel und eine ungünstige Konstellation", gibt Failer zu, dass ihm ein anderer Gegner wohl lieber gewesen wäre. "Aber jetzt bin ich Trainer des SV Betzenweiler und habe diese Aufgabe", richtet der Coach den Fokus auf das Spiel, weg von seiner eigenen Person und seinen Befindlichkeiten.

So ist er vor allem damit befasst, am Samstag eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. "Viktor Hasenkampf fällt leider aus. Er hat sich im Spiel gegen den TSV Riedlingen eine Bänderdehnung zugezogen und wird fehlen. Aber sonst stehen uns alle Spieler zur Verfügung", sagt der ehemalige Torhüter auf der Trainerbank. Failer hat mit seiner Mannschaft nach dem regulären Saisonende am Dienstag und am Donnerstag trainiert ("ganz normal") und die Mannschaft geht recht locker ins dieses Spiel. "Wir haben die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte gespielt, für uns war es ein Erfolg, dieses Relegationsspiel zu erreichen. Wir sehen diese Partie als Bonusspiel", sagt Failer. "Ich denke, es kann ein offenes Spiel werden, auch wenn Hettingen/Inneringen als Favorit und wir als Außenseiter ins Spiel gehen." Dass er selbst fünf Jahre lang Trainer bei der SG Hettingen/Inneringen war, ist für Failer kein großer Vorteil. "Natürlich kenne ich viele Spieler und pflege immer noch ein freundschaftliches Verhältnis zur SG, aber meinen Spielern muss ich nicht so viel erzählen. Alle kennen Florian Dangel." Natürlich verfüge Hettingen/Inneringen über mehr und höherklassige Erfahrung. "Aber auch viele meiner Spieler haben schon drei Relegationsspiele bestritten und wissen, wie man das spielt." Und so hofft Alexander Failer vor allem eines: "Ich hoffe, dass es vor allem ein gutes Spiel wird, dass wir alle unseren Spaß haben und, dass es ein faires Spiel wird und sich niemand verletzt", sagt Failer.

Sein Gegenüber Ulrich Theuer, Trainer der SG Hettingen/Inneringen, sagt: "Ja, wir haben eine starke Saison gespielt. Wenn du 28 Spiele hast und keines verlierst und 74 Punkte holst, hast du das. Umso bitterer, wenn du dann nicht aufsteigst." Doch relativ schnell schüttelte die SG Hettingen/Inneringen die Enttäuschung über die verpasste Meisterschaft aus den Beinen. Denn es war nicht die erste in den vergangenen Monaten. "Die Spieler haben schon eine Weile gebraucht, um die Enttäuschung des Abstiegs im vergangenen Jahr aus der Bezirksliga wegzustecken", räumt Theuer ein.

Überragender Routinier

Und auch nach dem Ende der regulären Saison 2017/2018 fand Theuer einen Weg, den Frust mit seiner Mannschaft zu bewältigen: "Wir sind nach dem letzten Saisonspiel in Langenenslingen noch relativ lange dort gesessen und haben auch ein bisschen gefeiert", sagt Theuer. Die Meisterschaft vergab die SG Hettingen/Inneringen derweil am vorletzten Spieltag, beim 2:2 gegen den TSV Gammertingen. "Wir hatten sowohl vor dem Ausgleich, als auch nach dem verschossenen Elfmeter genügend Chancen das Spiel noch zu gewinnen", sagt Theuer. "Wir haben alleine zweimal den Pfosten getroffen." Danach sei schon Enttäuschung da gewesen. Aber im letzten Spiel in Gammertingen habe man sich mit Charakter verabschieden wollen. "Wir haben 2:0 geführt. Als dann die Kunde von der 5:0-Führung Blönried/Ebersbachs zur Pause kam sind die Köpfe nach unten gegangen." Die Folge war der Ausgleich Langenenslingens. "Dann bin ich ein bisschen lauter geworden und wir haben noch mit 3:2 gewonnen." Charaktertest bestanden.

Fehlen wird gegen Betzenweiler Abwehrspieler Fabian Graf. Ein Fragezeichen steht hinter dem zuletzt verletzten Florian Flöß. Doch als die Sprache auf den spielenden Abteilungsleiter kommt, wird Theuer schmallippig. Es könne gut sein, dass Flöß gegen Betzenweiler auf dem Spielberichtsbogen stehe. "Gut möglich", sagt Theuer. Auch die Breite des Kaders überzeugt bei der SG Hettingen/Inneringen. So gönnte Theuer auch dem einen oder anderen erfahrenen Spieler eine Pause. "Ich habe 18, 19 Spieler, die in der Saison mindestens 1000 Minuten gespielt haben." Also mehr als elf Spiele.

Seinen dritten Frühling erlebt derzeit Routinier Frank Steinhart. Der 40-Jährige ist der Kopf des Spiels der Spielgemeinschaft. "Frank sagt selbst, dass er derzeit die beste Saison seit sieben, acht Jahren spielt. Ich bringe ihn entweder auf der acht oder als "Zehner" - etwas, das ihm entgegenkommt", sagt Theuer, der auch die Relegationserfahrung seiner Mannschaft zu den Voteilen zählt.

Aufrufe: 015.6.2018, 21:26 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor