Unbeeindruckt sein - auf beiden Seiten

Im direkten Vergleich der beiden Turn- und Sportvereine geht es hauptsächlich um die Chance, sich mit einem Sieg vielleicht schon vorentscheidend von den Abstiegsrängen der Kreisliga Nord absetzen zu können. Dem Gewinner der Partie im Mühlenbachstadion winken im Optimalfall beruhigende elf Punkte Vorsprung auf den SV Alfhausen, der am Samstagabend beim SV Quitt Ankum II zu Gast sein wird. Während der Gast aus Wallenhorst mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden sein kann, ist man in Venne mit Rang dreizehn hinter den eigenen Erwartungen geblieben. Ausgerechnet so kurz vor dem wichtigen Rückrundenauftakt hat sich beim Gastgeber ein unrühmlicher und unerwarteter Nebenkriegsschauplatz gebildet.

Nach dem für den außenstehenden Betrachter völlig überraschenden sofortigen Rücktritt von Trainer Ralf Strätgen (FuPa.net berichtete) steht die Mannschaft am Sonntag ohne eigentlichen Übungsleiter da. Gegen die Wallenhorster Reserve wird Mannschaftskapitän und Mittelfeldspieler Christoph Schippert (25) das Sagen haben, Torwarttrainer Andre Gerlach sowie die beiden Betreuer Stefan Kamper und Olaf Reiners werden am Spielfeldrand stehen. Jetzt müssen sich die Venner auf die Stärken konzentrieren, welche sie jahrelang ausgezeichnet und einzigartig im Osnabrücker Land gemacht haben: Zusammenhalt, Leidenschaft und Siegeswille. Mit einem Erfolg gegen den Tabellennachbarn würde man zumindest vorerst wieder in ruhigere Fahrwasser einkehren.

Bei diesem Unternehmen wird der rotgesperrte Michael Stockhowe fehlen, wieder mit an Bord ist Rückkehrer Vitali Neimann, der bereits in der Halle nahtlos an frühere Klasse anknüpfen konnte. Ansonsten verfügt der Tabellen-Dreizehnte über eine sehr junge Mannschaft, die ihren Zenit noch weit vor sich hat. Mit Marcel Budde steht einer der besten Torhüter der Region im Venner Kasten, Offensivspieler wie Vasco Mertins oder John Holm sind technisch gut ausgebildete Akteure, die trotz ihres fast noch jugendlichen Alters ein Spiel im Alleingang entscheiden können. Die wichtigen Akteure gegen den TSV Wallenhorst II werden aber andere sein - erfahrene Spieler wie der kampfstarke Kai Strohbecke oder Konstantin Müller haben die Aufgabe, die jungen Wilden nach dieser schwierigen Woche im Spiel am Sonntag zu führen und die Mannschaft stark zu reden.

Und die Wallenhorster? Die brennen nach der Spielabsage vom Mittwoch auf ihren Rückrundenbeginn. Im Gegensatz zu den Vennern, die witterungsbedingt kein einziges Freundschaftsspiel absolvierten, konnten die Mannen von Dirk Nowak gleich fünfmal testen. Besonders die Vorstellungen gegen Eintracht Rulle II (6:2) und den SuS Vehrte (6:0) blieben nachhaltig in positiver Erinnerung. Eine zweistellige Zahl an verschiedenen Torschützen in den Vorbereitungspartien beweist die offensive Variabilität. Vom Personal her muss Nowak auf Stefan Ackermann (Sprunggelenk) verzichten, hinter dem Einsatz des angeschlagenen Keepers Patrick Huesmann steht ein Fragezeichen. Dafür steht mit Markus Lopez-Victorio ein spielstarker Akteur nach langer Pause endlich wieder zur Verfügung und soll in der Rückserie behutsam für die erste Herren aufgebaut werden.

Für den Sonntag gilt es, sich von der Unruhe im Venner Umfeld nicht beeindrucken zu lassen und sich auf sein eigenes Spiel zu konzentrieren. Heißt übersetzt: Hinten sicher stehen und im Spiel nach vorne immer wieder gezielte Nadelstiche setzen. Als Blaupause kann man im TSV-Lager die eigene Partie beim FC SW Kalkriese aus dem November nehmen, die man zwar fußballerisch nicht dominierte, aber durch eine sehr gelungene Ordnung und strukturiertem Spiel mit 4:0 für sich entscheiden konnte.

Sofern die Witterungsbedingungen eine Austragung zulassen, könnt ihr die Partie ab 15:00 Uhr im FuPa-Liveticker verfolgen.