2024-06-06T14:35:26.441Z

Halle

Übersättigung an Turnieren?

FC 07 Albstadt rätselt über Teilnehmerschwund beim Burger King Super-Cup

Übermorgen geht’s los mit dem Burger King Super-Cup: Am Freitag beginnen um 18.30 Uhr die ersten Gruppenspiele des Hallenfußballturniers des FC 07 Albstadt, das Finale ist auf Sonntag 18.30 Uhr terminiert.

Das 31. Hallenturnier des FC 07 Albstadt hat noch nicht begonnen, da hebt Organisator Jürgen Estler schon den Zeigefinger. In den letzten Jahren haben die Verantwortlichen des Albstädter Vorzeigeklubs bei den Teilnehmerzahlen für den Burger King Super-Cup zunehmend mit rückläufigen Entwicklungen zu kämpfen. 32 Teams waren noch im Vorjahr auf die Platte der Zollern-Alb-Halle gegangen, doch wenn am Freitag (ab 18.30 Uhr) und Samstag (ab 12.30 Uhr) beim „Kleinen Turnier“ sowie am Sonntag (ab 9.30 Uhr) beim Hauptturnier der diesjährige Budenzauber beginnt, sind es nur noch 24 Teams, die um die Nachfolge der Vorjahressieger FC Steinhofen („Kleines Turnier“) und SV Zimmern („Großes Turnier“) buhlen.

Jürgen Estler, der das traditionsreichste Hallenturnier im Bezirk Zollern einst mitbegründet hat, kann sich den Rückgang nicht vollends erklären. Zum einen könnte es daran liegen, dass in der ohnehin kurzen Hallensaison in den vergangenen Jahren immer mehr Turniere aus dem Boden gesprossen sind, mutmaßt er. Von „Übersättigung“ spricht das Vorstandsmitglied des FC 07 in diesem Zusammenhang. „Man sollte den Bogen nicht überspannen, sonst leiden alle darunter.“ Und Estler meint, dass ihm all das bekannt vorkommt.

Denn nachdem der Grün-Weiß-Ball einst eingestellt wurde, hoben die Albstädter 1986 das eigene Fußball-Turnier aus der Taufe. Und wie es dem Burger King Super-Cup nun ergehe, so habe es sich auch beim festlichen Ball, für den der FC Tailfingen seinerzeit viele bekannte Musiker und Personen des öffentlichen Lebens gewinnen konnte, verhalten, sagt Estler. „Der Grün-Weiß-Ball florierte über viele Jahre hinweg, bis dann andere Veranstalter sagten: Was die können, können wir auch.“ Und immer mehr ähnliche Veranstaltungen seien in der Region dazugekommen, bis sich viele davon nicht mehr rentierten und die meisten von der Bildfläche verschwanden.

Womöglich büße der FCA nun auch für die Aussagen, die Ex-Trainer Markus Pleuler im Vorjahr getätigt hatte. Der Vorgänger von Alexander Eberhart hatte sich vor einem Jahr despektierlich über die sportliche Qualität der unterklassigen Vereine geäußert – und damit nicht gerade Werbung für die Albstädter Hallentage gemacht. „Vielleicht meiden uns manche Mannschaften auch deshalb. Und von dieser miserablen Aussage wollen wir uns noch einmal deutlich distanzieren. Die Vereine aus der Region leisten Tolles“, so Estler, der dennoch festgestellt hat, dass manch ein Klub womöglich etwas gegen die Blau-Weißen habe. „Beim letzten Turnier wurden beim Spiel unserer ersten Mannschaft gegen den FC Singen die Tore der Gäste – vom Publikum, das zum Teil aus den Albstädter Stadtteilen war – frenetisch bejubelt. Man hat uns scheinbar den Erfolg nicht gegönnt. Diese Antipathie gegenüber dem FC 07 kann ich nicht verstehen. Es ist doch ein Nehmen und Geben.“

Diese Entwicklungen frustrieren Estler, der gemeinsam mit seinen Funktionärskollegen – allen voran mit Vorstand Markus Conzelmann – und den vielen Helfern Jahr für Jahr einen enormen Aufwand betreibt, um das Turnier gewohnt solide zu bestreiten. „Beim kommenden Turnier haben wir die Aufgaben auf viele Schultern verteilt, weil es für mich einfach zu viel wurde“, sagt er dazu. „Ich habe das Turnier jahrzehntelang mit totalem Herzblut, Engagement und Kreativität umsorgt, denn die Organisation solcher Events bedeutet für alle Beteiligten einen großen Aufwand. Mittlerweile stellt die Planung eher eine Art nüchterner Bewältigung dar, allerdings unter der Prämisse bestmöglicher Umsetzung.“

Aufrufe: 013.1.2016, 09:05 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor