2024-05-16T14:13:28.083Z

Pokal
Im Waldstadion in Weismain, in dem sich die meisten der rund 300 Zuschauer bei Dauerregen nicht auf die traditionsreiche Sandsteintribüne wagten, sondern unter dem Dach blieben, besiegte die U19 des TSV 1860 München im bayerischen Pokalfinale ihre Altersgenossen vom 1. FC Nürnberg (Foto: Andreas Schmitt).
Im Waldstadion in Weismain, in dem sich die meisten der rund 300 Zuschauer bei Dauerregen nicht auf die traditionsreiche Sandsteintribüne wagten, sondern unter dem Dach blieben, besiegte die U19 des TSV 1860 München im bayerischen Pokalfinale ihre Altersgenossen vom 1. FC Nürnberg (Foto: Andreas Schmitt).

U19-Pokalfinale: Club unterliegt "Sechzig" knapp

FCN-Coach Matarazzo zieht zweigeteiltes Fazit +++ DJK Schwabach wird Sechster

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Die A-Junioren des 1. FC Nürnberg belegten beim Finalturnier um den bayerischen Verbandspokal in Weismain den zweiten Platz. Im Endspiel unterlag der Club dem TSV 1860 München, der sich dadurch einen Startplatz in der Hauptrunde des DFB-Pokals der Junioren sicherte, mit 1:2. Die DJK Schwabach, welche als klassenniedrigstes Team angereist war, landete auf Rang 6.

Im Waldstadion und auf dem B-Platz des SCW Obermain sahen die rund 300 Fußballbegeisterten trotz der nach tagelangem Dauerregen schwierigen Bodenverhältnisse ein hohes sportliches Niveau, an dem auch die als Außenseiter gestarteten Bezirkspokalsieger großen Anteil hatten. Sie hielten gegen den Nachwuchs der Profi-Teams aus München und Nürnberg gut dagegen, konnten den Finaleinzug der Favoriten letztlich aber nicht verhindern.

In Gruppe A blieben die „Löwen“ ohne Gegentreffer. Im Duell mit der JFG Neubürg, die als Pokalsieger des gastgebenden Bezirks Oberfranken den größten Anhang hinter sich wusste, verzweifelten die „Blauen“ aber lange Zeit am starken JFG-TW Lukas Koza und sicherten den Sieg erst durch zwei Treffer in den Schlussminuten. Auf Gruppenrang 3 landete der mittelfränkische Bezirkspokalsieger DJK Schwabach. Der Kreisligist hatte in der Qualifikationsrunde durch Siege gegen höherklassige Teams für Furore gesorgt und bot auch beim Finalturnier einen großen Kampf. Nach dem Auftakt-0:0 gegen Neubürg kassierte die DJK gegen den TSV 1860 aber ein Gegentor mehr als die Oberfranken und rangierte deshalb in der Gruppentabelle auf dem letzten Platz.

In der Gruppe B musste der „Club“ zweimal auf dem Nebenplatz ran. Zeigten sich die Nürnberger in ihrer ersten Begegnung gegen Kareth-Lappersdorf (5:0) noch in absoluter Torlaune, hatten sie gegen den TuS Geretsried, der kurz vor Schluss eine Dreifachchance liegen ließ, schwer zu kämpfen. Im Spiel um Platz 5 gewann der TSV Kareth-Lappersdorf gegen die DJK Schwabach, während parallel der oberbayerische Pokalsieger Tus Geretsried – standesgemäß von Fans in Lederhosen unterstützt - der JFG Neubürg vier „Buden“ einschenkte und sich die Bronzemedaille sicherte.

Favoritenduell im großen Finale

Im Endspiel, wie alle Partien über zweimal 25 Minuten ausgespielt, kam es dann zum großen Showdown zwischen dem A-Jugendbayernligameister aus Nürnberg und dem Vizemeister der U19-Bundesliga Süd/Südwest aus der Landeshauptstadt. Mit dem besseren Start für den Club: Die Elf von Trainer Pellegrino Matarazzo war bei ihrem ersten Auftritt im Waldstadion die präsenterte Mannschaft. Bereits in der fünften Minute traf Philipp Hercher mit einem gefühlvollen Rechtsschuss aus rund 14 Metern zum 1:0. Und auch in der Folge war der FCN besser und hatte durch Hercher und Aleksandar Toncic weitere gute Chancen.

Nach der Pause aber wendete sich das Blatt. Die Münchner spielten nun offensiver und übernahmen die Spielkontrolle. Mit einem sehenswerten Spielzug wurde Chaka Ngu`ewodo freigespielt, der TW Sebastian Kolbe keine Chance ließ – 1:1. Und die Löwen setzten nach: Erst vergab Ngu`ewodo per Kopf, ehe sich die Nürnberger wie beim ersten Gegentor über ihre linke Abwehrseite ausspielen ließen. Foti Katidis verwertete die Hereingabe zum 2:1. Doch der FCN gab noch nicht auf und drängte den TSV in den Schlussminuten mit hohen Bällen in seinen Strafraum. Die Münchner hatten nur noch wenige, allerdings gefährliche, Konter zu bieten. Zum vielzitierten „lucky punch“ reichte es für die Franken aber nicht mehr, sodass die Münchner ihren dritten Pokalsieg nach 2006 und 2007 feiern konnten. Die Elf von Trainer Josef Steinberger sicherte sich dadurch den BayWa-Wanderpokal und 1.500 Euro Siegprämie. Der Club nahm immerhin ebenfalls stolze 1.200 Euro mit nach Hause.


Das offizielle Siegerbild der Münchner Löwen mit den Vertretern des BFV, Peter Bury und Karl-Heinz Wilhelm (von links), sowie des Sponsors BayWa (Foto: Andreas Schmitt).

„Ich wünsche unserem bayerischen Vertreter jetzt viel Erfolg im DFB-Pokal“, sagte Verbandsjugendleiter Karl-Heinz Wilhelm bei der Siegerehrung. Desweiteren bedankte sich der BFV-Funktionär beim gastgebenden SCW Obermain für die gute Organisation. „Der Verein hat hier im Waldstadion und auf dem gesamten Gelände trotz regnerischem Wetter für sehr gute Rahmenbedingungen gesorgt".

FCN-Coach zieht zweigeteiltes Fazit

Nürnbergs Trainer Pellegrino Matarazzo zog ein zweigeteiltes Fazit: „Nach einer Niederlage ist man nie zufrieden. Wir waren in der ersten Halbzeit besser, dann ist uns aber die Kraft ausgegangen und wir haben zwei absolut vermeidbare Gegentreffer kassiert.“ Desweiteren haderte der 36-Jährige auch ein wenig mit dem Turniermodus. Statt erst nach 100 Minuten Vorrunde auf dem Nebenplatz auf die Münchner zu treffen, hätte Matarazzo "lieber ein richtiges Finale über 90 Minuten gespielt.“ Umso mehr sei seinen Spielern im Umkehrschluss aber anzurechnen, „dass wir selbst nach dem 1:2 immer noch an uns geglaubt haben.“ Das habe dem Coach des Bundesliga-Aufsteigers einmal mehr gezeigt, dass seine Elf in der kommenden Saison „in der ersten Liga auf jeden Fall voll mitspielen“ könne.

Aufrufe: 030.5.2014, 14:47 Uhr
Andreas SchmittAutor