2024-04-30T13:48:59.170Z

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Paroli geboten: TuS Wöllstein hindert die SG Wiesbachtal im Hinspiel am Gewinnen. Archivfoto: Schorsch Becker
Paroli geboten: TuS Wöllstein hindert die SG Wiesbachtal im Hinspiel am Gewinnen. Archivfoto: Schorsch Becker

TuS Wöllstein als Favoritenschreck

RÜCKBLICK +++ A-Klassen-Absteiger sorgt mit guten Resultaten gegen das dominante Führungsduo für Aufsehen

Wöllstein. Kaum einer konnte dem TSV Gau-Odernheim II und der SG Wiesbachtal so wirklich Paroli in der abgelaufenen Saison liefern. Ein Verein aber mutierte zum Favoritenschreck und mischte im Meisterschaftskampf ordentlich mit. Die Rede ist vom TuS Wöllstein, der im April 2018 nnerhalb weniger Tage erst den TSV schlug, dann ein Unentschieden gegen Wiesbachtal rausholte. Und das, obwohl es für die Wöllsteiner eigentlich um gar nichts mehr ging. TuS-Trainer Tuncay Özcan war hierüber keineswegs überrascht. "In der Rückrunde ging es bei uns generell bergauf. Das hat Spaß gemacht."

Zum Favoritenschreck, das bestätigt er, wird man nicht einfach nicht. "Du musst gut Fußball spielen können und dagegenhalten", sagt Özcan, für den das zu seinem Leidwesen leider nicht in der gesamten Saison funktionierte. Aufgrund von Verletzungsproblemen lieferten die Wöllsteiner eine eher schwache Hinrunde ab, ansonsten hätte sein Team durchaus gemeinsam mit Gau-Odernheim II und Wiesbachtal mitmischen können - so die Überzeugung von Özcan.

Ausbaufähige Trainingsbeteiligung

Ein Unterschied zu den beiden Führenden sei jedoch auch die Trainingsbeteiligung gewesen, die verbesserungswürdig war. Gleiches gilt für viele andere Teams in der Liga, meint Özcan, weshalb niemand gegen die Dominanz der ersten Zwei ankämpfen konnte. Nach seinem Empfinden lag das auch weniger an der Einstellung am Spieltag selbst, wenngleich der VfL Eppelsheim aus der B-Klasse Worms in der Relegation zeigte, wie Wiesbachtal gefordert werden kann. Özcan: "Das ist eine andere Atmosphäre. Das kann man nicht vergleichen."

In der kommenden Saison wird Wöllstein nun wohl eher weniger wieder die Rolle als Favoritenschreck einnehmen können. Außerdem wird es auch schwer, ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitzureden. "Ich bin da vorsichtig. Wir haben viele Abgänge", berichtet Özcan. In der Tat wird Wöllstein mit Marcel Baese (VfL Gundersheim), Martin Barth, Marvin Becker und Sascha Klein (alle TuS Roxheim), Jan-Niklas Falk (TSV Armsheim) und Patrick Wolf (VfL Fürfeld) auf gute Fußballer verzichten müssen. Eine herbe Schwächung wäre es zudem, wenn Cem Özcan tatsächlich seine Karriere beenden sollte. Das deutete der offensive Mittelfeldspieler zuletzt an. "Das macht mich traurig. Ich hoffe, wir können die Mannschaft auf den Beinen halten. Wir machen viel Jugendarbeit", so der Wöllsteiner Coach, der aktuell auf circa 20 Spieler bauen kann.

"Bechtolsheim und Flonheim verdienen den Klassenerhalt"

Ein erneuter Gegner für Wöllstein wird nun unerwartet der SV Bechtolsheim darstellen. Durch den freiwilligen C-Klasse-Abstieg vom VfL Eppelsheim bleibt das Team von Trainer Andreas Baumgärtner nun drin - verdient, findet Özcan. "Sie haben in der Rückrunde versucht, kämpferisch was auf die Beine zu stellen", erklärt er. Auch dem FV Flonheim, der nach dem Sieg in der Relegation über TuS Neuhausen II sicher in der Liga bleibt, gönnt er das weitere Jahr in der B-Klasse. "Spielerisch sah das gegen uns sehr schön aus", lobt Özcan.

Ihm selbst hat sein erstes Jahr in dieser Liga auch Freude bereitet: "Das ist nicht verkehrt gewesen. Viele Teams könnten locker in der A-Klasse mithalten." Also in der Liga, in der in der nächsten Saison der TSV Gau-Odernheim II und SG Wiesbachtal spielen. Es ist der Lohn für eine ungeheure Dominanz in der abgelaufenen Spielzeit in der B-Klasse. Denn bis auf den Favoritenschreck aus Wöllstein konnte den beiden Mannschaften kaum einer beikommen.

Aufrufe: 025.6.2018, 08:00 Uhr
Nico BrunettiAutor