TuS Framersheim gewinnt den Pott

Später schilderte Balz die Sekunden vor diesem finalen Schuss: „Sicher war ich nervös – auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war.“ Er habe gewusst, wenn „ich verschieße, dann war die ganze Anstrengung der vergangenen Tage und Minuten umsonst“.

Anstrengend war dieses Endspiel allemal. Zwar führten die Framersheimer dank des Treffers von Abdelkader Meslem (13.) auf Vorlage von Christian Fuchs frühzeitig. Die Gau-Odernheimer, die in dieser Saison den Aufstieg in die A-Klasse anstreben, ließen deshalb aber nicht locker. Beide Abwehrreihen hatten demnach viel zu tun und meisterten die Aufgabe weitgehend fehlerfrei.

Erst nach 54 Minuten glückte den Petersbergern der Ausgleich. Kurz vorher war einem Framersheimer der Ball unglücklich im 16er an die Hand gesprungen. Den Strafstoß verwandelte Chris Lorenz souverän. In der Folge erarbeiteten sich die Petersberger ein leichtes Chancenplus, ohne aber dass sie einen weiteren Treffer verbucht hätten. Bei der dicksten Möglichkeit machte ihnen TuS-Keeper Marcel Spindler einen Strich durch die Rechnung.

Anders als noch im Entscheidungsspiel vor wenigen Wochen gegen den TV Freimersheim zeigten die Framersheimer diesmal überhaupt keine Schwäche am Punkt. Sie verwandelten im direkt an die reguläre Spielzeit folgenden Elferschießen jeden Ball. Nicht minder versierte agierten die Gau-Odernheimer – zumindest bis zum letzten Versuch, der daneben ging und Ronny Balz die Möglichkeit eröffnete, zum Helden des Spiels zu werden.

Karlheinz Rupp, der Sportvorstand von TuS Framersheim, freute sich mit seiner Mannschaft übers erste Erfolgserlebnis der jungen Saison: „Nach einer Schwächephase wie im ersten Halbjahr tut das gut und war das immens wichtig“, meinte er. Obendrein war der Gewinn des stattlichen Potts ein Novum: Noch nie in der 40-jährigen Geschichte hatte Framersheim den Pokal gewonnen. Es war das erste Mal. Und es war ein bisschen die Wiedergutmachung für die zurückliegende Runde. Da hatten die Framersheimer das Endspiel in Flomborn gegen TuS Biebelnheim verloren. Diesmal triumphierten sie und säckelten die Siegprämie über 500 Euro für die Mannschaftskasse ein.

TuS agierte erstmals während des Turniers mit Jan Höngen. Der neue Spielertrainer der Framersheimer beeilte sich, den Ball nach dem Finalsieg wieder flacher zu spielen: „Wirklich wichtig ist nur, was in zwei Wochen ist. Dann läuft die Meisterschaft.“ Einen schönen Vorgeschmack darauf lieferte das Turnier. Die zwei besten Mannschaften des Wettbewerbs hatten sich bis ins Finale durchgesetzt. Die Glücklichere siegte in dem chancenarmen Match.

Um Platz drei: RWO Alzey II – TV Albig 2:1 (0:0)- – Marcel Beckmann, Spielertrainer der Alzeyer, und Ronny Schell zogen sich wahrscheinlich Muselfaserrisse in dem Spiel zu. „Ein teuer erkaufter Sieg“, meinte er. Die Entscheidung in der Partie fiel in den turbulenten 15 Minuten nach dem Wechsel. Maurice Rheker brachte die Albiger (50.) ihr Führung. Sado Hoxha (53.) und Niklas Müller (58.) korrigierten das Missgeschick zuügig.

Halbfinale: TuS Framersheim – TV Albig 5:1 (3:0). – Dem Vorjahresfinalist aus Framersheim kamen in der ersten Hälfte viele Fehler der Albiger entgegen. TV-Coach Hans-Werner Schmahl sagte: „Die ersten drei Tore haben wir dm Gegner vorgelegt“. Abdelkader Meslem (6.), Maurice Meindl (23.) und Nico Hahl (42.) nahmen dankend an. Nach einer Stunde musste TuS‘ Andreas Leimer mit Gelb-Rot vom Feld. Die Albiger schafften zwar den Anschluss durch André Schiebel, aber nicht mehr die Wende. Stattdessen legten Christopher Rupp (68.) und Adrian Bruckmann (74.) zwei Tore nach.

Halbfinale: TSV Gau-Odernheim – RWO Alzey II 4:0 (2:0). – Die Petersberger präsentierten sich in starker Form. Schmahl: „Für mich gehören sie zu den Titelfavoriten in der kommenden Runde“. Tim Storck (8., FE/36./58.) sowie Dominik Hopsch (54.) münzten die Überlegenheit ihrer Mannschaft in Tore um. RWO wehrte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten tapfer., ohne die Petersberger aber ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.