2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Im Endspiel gegen den TSV Bobingen holte sich der SV Türkgücü Königsbrunn die erste Augsburger Kreismeisterschaft.
Im Endspiel gegen den TSV Bobingen holte sich der SV Türkgücü Königsbrunn die erste Augsburger Kreismeisterschaft. – Foto: Walter Brugger

Türkgücü Königsbrunn behält die Nerven

Bei der Endrunde zur Augsburger Kreismeisterschaft holt sich der Bezirksligist den Premierentitel +++ Für den TSV Neusäß und den TSV Fischach war das ein gebrauchter Nachmittag +++ Die Underdogs SF Friedberg und FSV Inningen halten sehr gut mit

Es war am Ende ein packendes und dramatisches Augsburger Kreisfinale in der Halle des TSV Friedberg. In den letzten Gruppenspielen und in der K.o.-Runde sowie im Endspiel sprang auch der Funke auf die gut 500 Zuschauer über, die sich am Dreikönigstag eingefunden hatten. Vor allem, die „Kleinen“ – namentlich die klassentiefsten Teams Sportfreunde Friedberg und der FSV Inningen – hatten großen Anteil daran, dass eine prächtige Stimmung herrschte. das Endspiel aber bestritten zwei, die sich schon beim Augsburger Landkreisfinale gegenüber gestanden hatten: die beiden Bezirksligisten Türkgücü Königsbrunn und der TSV Bobingen. Hatten vor Wochenfrist Trainer Marco di Santo und seine Bobinger noch Grund zum Jubeln, so war diesmal die Reihe an den Königsbrunnern um ihren spielenden Trainer Burak Tok. Im Sechsmeterschießen setzten sich die Königsbrunner mit 4:3 durch, das Finale hatte nach 24 hektischen und dramatischen Minuten 3:3 unentschieden geendet.

Dabei hatte alles lange nach einem erneuten Erfolg der Bobinger ausgesehen. Die führten in der sehr körperbetont ausgetragenen Partie mit 2:0 und machten 30 Sekunden vor Schluss den vermeintlichen 3:2-Siegtreffer, kassierten aber postwendend das 3:3 und so mussten die Sechsmeter entscheiden. Hier trafen sowohl die Bobinger Berkay Akgün, Adrian Schlosser und Emre Mutlu als auch die Königsbrunner Cemal Mutlu, Tolga Özkan und Kaan Dogan, ehe Bobingens Julian Peitzsch den Ball über die Querlatte setzte. So blieb es Königsbrunns Spielertrainer Burak Tok diesmal vorbehalten, sein Team zum Kreismeistertitel zu schießen. Die Fahrkarte zur schwäbischen Meisterschaft am kommenden Samstag in Günzburg hatten die beiden Teams schon durch den Finaleinzug gelöst.

„Es lief gut und es waren spannende Spiele – allerdings hatte ich nicht erwartet, dass Stätzling ausscheiden würde“, meinte Königsbrunns Trainer Burak Tok. Der hatte auch ein Lob für die unterklassigen Teams parat, die sich prächtig schlugen. Tok führte aber auch an, dass die beiden besten Teams das Endspiel erreicht hatten. „Und das will ich jetzt auch gewinnen“, meinte er – ein Wunsch, der schließlich auch in Erfüllung ging.

Sein Bobinger Gegenüber Marco di Santo war voll des Lobes für die Friedberger Sportfreunde, seinen Halbfinalgegner. „Nicht nur, dass sie beherzt kämpfen, nein, sie spielen auch noch richtig gut. Wir sind jedenfalls gewarnt und nachdem die Stätzling rausgekegelt haben, sogar doppelt“, sagte er vor dem Halbfinale, in dem sich Bobingen aber am Ende doch mit 6:2 deutlich durchsetzen konnte.

Im anderen Semifinale machte es der FSV Inningen dem Favoriten Königsbrunn ziemlich schwer. „Schade, wenn wir vielleicht in Führung gehen, ist vielleicht was drin“, so FSV-Trainer Andreas Wessig, der seinem Team aber eine tolle Leistung bescheinigte.

Das tat auch Wolfgang Marzini von den Sportfreunden Friedberg. „Es ist alles aufgegangen und die Jungs haben das super gemacht und sich die 100 Euro Preisgeld für die Mannschaftskasse redlich verdient“, sagte er. „Aber zweimal zwölf Minuten im Halbfinale sind für einen Underdog doch arg lang“, so Marzini weiter.

Rainer Koch, der Hallen-Coach des FC Stätzling nahm das Ausscheiden in der Gruppenphase nicht zu tragisch. „Wir sind nicht zu traurig, wir waren ja auch ein bisschen selber schuld. Wenn man nicht bei den Leuten ist, kassiert man halt solche Tore. Und die Sportfreunde liegen uns nicht – wir haben jetzt bei zwei Turnieren gegen sie verloren“, sagte er weiter.

Im Finale sowie in den beiden Halbfinals ging es ziemlich zur Sache, kein Wunder, dass man von den Trainerbänken immer öfter den Ruf hörte „Kein Foul mehr“, wo doch die nächste Regelwidrigkeit einen Zehnmeter-Strafstoß bedeutet hätte. Im Semifinale zwischen den Sportfreunden und Bobingen gab es zudem die einzige Rote Karte des Turniers gegen Bobingens Nicolas Prestel nach einer Tätlichkeit an Benjamin Heim. Und im Endspiel schlugen nach einigen harten Aktionen die Wogen hoch, aber am Ende schüttelten sich die Kontrahenten die Hände.

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Aufrufe: 06.1.2020, 21:17 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor