2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kadir Alkan hat sich beim SV Türkgücü-Ataspor München zurückgezogen F: Leifer
Kadir Alkan hat sich beim SV Türkgücü-Ataspor München zurückgezogen F: Leifer

Türkgücü-Ataspor: Alkan wirft das Handtuch

"Unterschiedliche Auffassungen" - Manager des Bayernliga-Tabellenführers hat seinen Posten zur Verfügung gestellt

Der SV Türkgücü-Ataspor München sorgt in den Bayernliga Süd seit geraumer Zeit für Schlagzeilen. Der ambitionierte Verein tätigte zahlreiche hochkarätige Transfers und die Truppe von Coach Andi Pummer wird den hohen Erwartungen bislang eindrucksvoll gerecht. Der Neuling führt das Ranking der Bayernliga Süd an und dürfte sehr gute Karten haben, den Durchmarsch in die Regionalliga zu schaffen. Nun sorgt aber der Rückzug von Kadir Alkan, der seit Sommer 2016 als Manager fungierte und maßgeblich am sportlichen Aufschwung beteiligt war, für Aufsehen.
"Ich habe mich am Montagabend von der Mannschaft verabschiedet. Es war sehr emotional, schließlich habe ich das komplette Trainerteam und 95 Prozent der aktuellen Mannschaft verpflichtet", lässt der ehemalige türkische Juniorennationalspieler wissen. Kadir Alkan will keine schmutzige Wäsche waschen und möchte deshalb seine Rücktrittsgründe in der Öffentlichkeit nicht groß breit treten: "Es gab in den vergangenen Wochen und Monaten unterschiedliche Auffassungen über verschiedene sportliche Dinge. Nach der Pokalniederlage gegen Buchbach gab es Ärger und für mich war dann der Punkt erreicht, einen Schlussstrich zu ziehen, auch wenn mir das sehr, sehr schwer gefallen ist." Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Verhältnis zwischen Vereinspräsident und Geldgeber Hasan Kivran und Kadir Alkan zuletzt nicht mehr sonderlich gut war. "Hasan Kivran ist die wichtigste Person im Verein, alle anderen Leute sind ersetzbar", sagt Alkan, ohne sich weiter zur Person Kivran äußern zu wollen. Ohne die Euros des solventen Unternehmers wäre die Verpflichtungen zahlreicher ehemaliger Drittliga- und Regionalligaakteure, die in den vergangenen Wechselperioden zu Türkgücü-Ataspor gelotst wurden, nicht realisierbar gewesen. "Wir hatten immer sehr gute Möglichkeiten, was aber noch lange keine Garantie ist, um Erfolg zu haben. Ich denke, unsere sportliche Bilanz kann sich sehen lassen. Ich bin überzeugt, dass das Team den Aufstieg in die Regionalliga packen wird."

Alkan: »Ich habe immer für alle negativen Sachen meinen Kopf hingehalten. Aber ich habe das für das Projekt und den Verein gerne gemacht und würde im Nachhinein nichts anders machen.«



Kadir Alkan hatte aber ständig auch mit Negativ-Schlagzeilen zu kämpfen. Die aggressive Transferpolitik des Klubs polarisierte, zudem erhoben ehemalige Spieler gegen den Manager schwere Vorwürfe. Der frühere türkische Zweitligaprofi wurde unter anderem von einem Ex-Kicker als "Lügner" bezeichnet. "Ich habe immer für alle negativen Sachen meinen Kopf hingehalten. Aber ich habe das für das Projekt und den Verein gerne gemacht und würde im Nachhinein nichts anders machen", betont Alkan, der sich mit stolzgeschwellter Brust verabschiedet: "Die Hausaufgaben sind gemacht. Die Kaderplanung ist abgeschlossen und ich denke, dass die Trainer eine Truppe haben, um die sie alle anderen Konkurrenten beneiden." Wie es mit Alkan weitergehen wird, steht noch in den Sternen. "Ich habe jetzt viel Zeit und werden diese nutzen, um mich weiterzuentwickeln. Ich werde mir viele höherklassige Spiele ansehen und natürlich ist es ein Traum von mir, irgendwann in einer Spielklasse wie der 3. Liga oder Regionalliga arbeiten zu dürfen. Aber um in diesen Bereich zu kommen, braucht man nicht nur sportliches Know-how, sondern auch Beziehungen."
Aufrufe: 04.9.2018, 22:50 Uhr
Thomas SeidlAutor