2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Vergangene Woche gewann Döbern gegen Drebkau die Kreismeisterschaft.  F: Bock
Vergangene Woche gewann Döbern gegen Drebkau die Kreismeisterschaft. F: Bock

Turbulente Tage in Döbern

Kreismeister verzichtet auf Aufstieg / Freitag Supercup gegen Krieschow / Sonntag Test gegen Energie

Donnerwetter! Nur wenige Tage, nachdem der SV Döbern die Relegation gewonnen hatte und somit in die Landesklasse aufgestiegen war, hat der Kreismeister einen Rückzieher gemacht – und lässt lieber Drebkau weiterklettern. Komplettiert wird die ereignisreiche Döberner Woche mit dem Supercup-Finale am Freitag und dem Testspiel gegen Energie Cottbus.

Nach recht langen Diskussionsrunden wurde bei Kreismeister SV Döbern am späten Dienstagabend die Entscheidung getroffen, das Aufstiegsrecht zur Landesklasse nicht wahrzunehmen und die kommende Spielzeit in der neuen Kreisoberliga zu bestreiten. "Wir haben alle Dinge, die da in der Landesklasse auf uns zukommen, bewertet und gemeinsam mit Vorstand und der Männermannschaft diskutiert. Am Ende hat auch die Mannschaft schweren Herzens eingesehen, dass es besser ist, die etwas kleineren Brötchen zu backen, um die Existenz des Vereins nicht aufs Spiel zu setzen", so Trainer Peter Prohaska.

Konkret wurden die kosten- und auch zeitaufwendigen Fahrten zu den Spielen auf Gegners Platz ins Feld geführt. Da ein großer Teil der Spieler auswärts arbeitet, würden viele Akteure nicht pünktlich zur Abfahrt verfügbar sein. Beziehungsweise müssten bei Sonntagsspielen solche Akteure gänzlich auf ihren Einsatz verzichten. "Unter diesen Umständen wäre es für den verbleibenden Rest der Truppe sicher fast schon eine Strafe, in einer oft dezimierten Mannschaft aufzulaufen und so von vornherein ziemlich chancenlos dazustehen. Deshalb haben die Spieler am Ende eingelenkt und die Entscheidung mitgetragen", so nochmals der Trainer.

Krieschow II wie im Märchen

Als zumindest sportlich frisch gebackener Kreismeister haben die Döberner an diesem Freitag aber erstmal das Niederlausitzer Supercup-Finale zu bestreiten, mit dem die kreisliche Spielzeit 2013/2014 unwiderruflich endet. In Peitz treffen der Kreispokal-Sieger VfB Krieschow II und eben jener SV Döbern aufeinander. Im Vorjahr hatte sich an gleicher Stelle Krieschows erste Mannschaft den riesigen Pott gesichert, nachdem der Kreisliga-Krösus Spremberger SV glatt mit 3:0 heimgeschickt wurde.

Allzu gern würde es die Reserve Krieschows ihrer Landesliga-Vertretung gleich tun. Beim Kreispokal hat die Sache mit dem Erbe im eigenen Verein ja schon geklappt, Teil zwei sollte in Peitz folgen, hofft natürlich auch Trainer Sven Brettschneider: "War schon der Gewinn des Kreispokals für uns eine schöne Zugabe, so ist die Teilnahme am Supercup für uns eine Riesensache. Ohne jeglichen Druck können wir diese Partie in Angriff nehmen, zumal wir ja schon viel weiter gekommen sind als wir überhaupt hoffen durften. Zunächst als Neuling den Sprung in die Kreisoberliga zu schaffen, dann noch den Kreispokal gewinnen, und jetzt im Supercup dabei zu sein - all das ist ja schon fast wie ein Märchen. Aber wir werden gegen Meister Döbern alles geben und nicht nur der mitspielende Gegner sein."

Der SV Döbern kam nach dem Gewinn der Kreismeisterschaft gegenüber Drebkau in der laufenden Woche fast gar nicht zu einer vernünftigen Vorbereitung auf die Zugabe der Saison. Zu sehr waren alle in der Jahnstraße mit den Diskussionen rund um den Aufstiegs-Verzicht beschäftigt. So sprach Christian Behring lediglich von einer "tollen Zugabe nach einer erfolgreichen Saison", während sein Trainer Peter Prohaska relativ illusionslos ins letzte Spiel dieser Saison geht: "Wir haben erheblich Aufstellungsprobleme, uns werden einige wichtige Leute fehlen. Trotzdem wollen wir es versuchen, den Supercup-Pokal in unser Vereinsheim zu schleppen. Aber wir sind auch darauf gefasst, dass Krieschow mit einigen Verstärkungen aus der ersten Mannschaft auflaufen wird. Was ja deren gutes Recht ist, die Sache für uns dadurch schon ein Stück weit erschwert wird."

Ehre, Euphorie und Energie

Und weil es dieser Tage anscheinend noch nicht turbulent genug ist in Döbern, wird der Prohaska-Elf nur zwei Tage nach dem Supercup-Endspiel die Ehre zuteil, als Erster den neuformierten Drittligisten vom FC Energie Cottbus bespielen zu dürfen. Anstoß ist am Sonntag um 15 Uhr im Jahnstadion in Döbern. Es ist das erste Testspiel von Energie Cottbus in der Region und überhaupt, und viele erwarten natürlich mit Spannung, wie die Mannschaft um den neuen Trainer Stefan Krämer aufgestellt ist. "Wir freuen uns sehr und es ist eine große Ehre, dieses Spiel gegen Energie bestreiten zu dürfen. Wir alle drücken dem Lausitzer Team natürlich die Daumen für einen Wiederaufstieg", sagt mit Frank Mader der Vorsitzende des SVD.

Beim Verein aus der Glasmacherstadt ist die Euphorie groß und die Werbetrommel wurde bereits kräftig gerührt. Karten können seit dem 18. Juni im Vorverkauf in folgenden Döberner Geschäften erworben werden: Einkaufseck Weise, Forster Str. 59 Wäsche-Paradies D. Hartelt, Forster Str. 88.

Trainer Peter Prohaska freut sich sehr auf diese Herausforderung: "Nach der Kreismeisterschaft ist meine Mannschaft hoch motiviert, obwohl natürlich Energie Cottbus schwer zu schlagen sein wird."

>>> Hier geht es zum Liveticker vom Supercup-Finale!

Aufrufe: 027.6.2014, 10:22 Uhr
LR-Online.de/Georg ZielonkowskiAutor