2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielvorbericht
Greift hart durch: Andreas Heraf
Greift hart durch: Andreas Heraf – Foto: BEAUTIFUL SPORTS / G. Hubbs / Imago images

Türkgücü: Heraf greift durch - Quartett um Vollath, Tosun, Kusic und Maier fliegt aus Kader

Vor dem Spiel beim VfL Osnabrück

Kein Tag vergeht ohne neue Meldungen von Türkgücü. Vor dem Spiel greift Andreas Heraf hart durch, während Max Kothny einen neuen Hauptsponsor vorstellt.

München – Türkgücü als Daily Soap in der 3. Liga. Erst waren es zwei Punkte Abzug, die mangels Liquidität zu erwarten waren. Nach Anmeldung der Insolvenz wurden neun daraus. Zuletzt sah es so aus, als müsse Türkgücü die Saison sogar abbrechen. Ein Schreckensszenario, das sich nun wohl nicht bewahrheiten wird, denn am Freitag präsentierten die Münchner einen neuen Hauptsponsor: das börsennotierte US-Unternehmen Remitly Global.

Der Reihe nach. Dem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück blickte Trainer Andreas Heraf am Donnerstag gewohnt locker entgegen. Seine Mannschaft habe „eigentlich nichts zu verlieren“, sagte er bei der Pressekonferenz.

Türkgücü München: Quartett wird aus Kader gestrichen

Wiener Lässigkeit, die wohl den Ernst der Lage überspielen sollte. In Wirklichkeit gleicht Türkgücü inzwischen einem Pulverfass. Vor der Abfahrt nach Osnabrück wäre es nach Informationen von Sport1 fast zu einer Schlägerei zwischen Co-Trainer Goran Djuricin und Ünal Tosun gekommen. Außerdem hat Heraf damit begonnen, nach den Eindrücken der Woche, seinen Kader zu verändern, durchaus umfassend. Zu Hause blieben am Freitag: Torwart René Vollath, Sebastian Maier, Filip Kusic und besagter Tosun. Auch Co-Trainer Alper Kayabunar wird nicht in Osnabrück dabei sein.

„Diese Spieler sind nicht im Kader, aber das sind rein sportliche Überlegungen“, relativierte Heraf seine Maßnahme gegenüber Sport1: „Ich habe die letzten beiden Spiele verloren. Wir haben zehn Spiele in Serie nicht gewonnen. Ich muss etwas ändern.“ Speziell die Ausmusterung des früheren 1860-Profis Maier kommt trotzdem überraschend. Mit dem Standardspezialisten wurde der Vertrag erst Mitte Januar verlängert (bis 2023). Heraf hielt große Stücke auf Maier und lobte in Belek noch explizit dessen Spielmacherqualität.

Verpufft so der Effekt durch den Einstieg des neuen Hauptsponsors? Zur Erinnerung: Türkgücü fehlen allein für die Lizenzierung beim DFB zwei Millionen Euro. Die Zusammenarbeit mit Remitly Global, mit immerhin 1,8 Milliarden Euro im US-amerikanischen NASDAQ notiert, könnte dieses Loch stopfen. Doch dafür müsste ein XXL-Sponsorenvertrag fixiert werden. Es bleibt spannend rund um die Heinrich-Wieland-Straße. (Jacob Alschner) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Aufrufe: 05.2.2022, 07:48 Uhr
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