2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

TSV Venne: Großes Zeichen der Solidarität

Kreisligist verarbeitet den tragischen Tod seines Stürmers Christian Ndombasi

„Wir alle hier durchleben eine ganz schwere und tief emotionale Zeit“, sagt Nico Fehlhauer (46) als Trainer des TSV Venne zum Tod seines Stürmers Christian Ndombasi bei einem Autounfall kurz vor dessen 21. Geburtstag.

Für Teamkollegen, Freunde und die einst aus dem Kongo eingewanderte Familie Ndombasis ein tragischer Verlust, der eine Welle der Solidarität im Raum Venne und der regionalen Szene auslöste.

So riefen die Fußballer um Patrick Klöppel eine Online-Spendenaktion zur Finanzierung der Beerdigung ins Leben, die über 22000 Euro einbrachte. „Die gewaltige Resonanz mit über 800 Einzelspenden auch aus dem Amateurfußball weit über Venne hinaus hat ermöglicht, dass viele Angehörige aus ganz Europa anreisen und würdevoll Abschied nehmen konnten“, berichtet Fehlhauer über die große Trauerfeier mit Beteiligung der TSV-Kicker. „Wir verdanken dem TSV, Venne und der Region sehr viel. Bei aller Rivalität auf dem Platz zeigt das, wie sehr Fußball verbinden kann. Wir möchten uns bei allen bedanken für dieses große Signal der Solidarität“, sagt TSV-Stürmer Tardeli Malungu, wie Ex-VfL-Stürmer Addy Menga einer von vier Geschwistern Ndombasis.

Dass dessen Tod das Team sportlich schwächt, ist aktuell für Fehlhauer nebensächlich. „Wir verlieren zuerst einen lebensfrohen Freund, der stets einen Spruch auf Lager hatte und mit seiner charmanten Art gute Laune in die Kabine gebracht hat.“ Seit zehn Tagen ist seine junge Elf zurück im Spielbetrieb der Kreisliga Ost. Gegen ersatzgeschwächte Teams aus Vehrte und Hunteburg gelangen zwei Siege. Am Sonntag steht das Topspiel gegen den TV Wellingholzhausen an. „Wir machen aktuell keine großen sportlichen Analysen. Wir wollen einfach erstmal auf den Platz zurück. Und natürlich wollen wir auch für Christian spielen“, sagt Fehlhauer.

Aufrufe: 04.11.2021, 10:30 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung / Benjamin KrausAutor