TSV Rödgen ohne Niederlage zur Meisterschaft

Als gelungener Schachzug hatte sich die durch den neuen Vorsitzenden Gilbert Slotosch vorgenommene Verpflichtung des 34-jährigen Trainers Thomas Turgut schon in der letzten Saison herausgestellt. „Da uns letzte Saison nur ein Zähler zum A-Liga-Aufstieg gefehlt hat, wollten wir unbedingt Meister werden“’, blickt Turgut auf das ausgegebene Saisonziel zurück.

Eine Spielzeit, die beinahe mit einem Fehlstart begonnen hätte. In der ersten Partie im August letzten Jahres beim inzwischen zurückgezogenen TSV Allendorf/Lahn II lagen die Rödgener zur Pause mit 3:4 hinten, behielten aber am Ende mit 8:5 die Oberhand. Es folgte eine atemberaubende Serie von 20 Siegen, die lediglich durch das torlose Unentschieden beim Relegationsanwärter FSG Garbenteich/Hausen getrübt wurde. Man muss kein großer Prophet sein, um vorherzusehen, dass Rödgens weiße Weste auch nach den zwei letzten Auswärtspartien bei der SG Salzböde/Lahn II und der FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen II weiter Bestand hat.

Die starke Defensive um Keeper Jan Ribka und Innenverteidiger Andy Owczarek ließ insgesamt nur zehn Gegentreffer zu, davon wie erwähnt gleich fünf im ersten Saisonspiel. Sowohl als Vorlagengeber als auch als 13-facher Torschütze trat Kevin Rojan eindrucksvoll in Erscheinung. Wesentlich mehr Buden wies das Offensivtrio um Dominique Dearbone (29), Eugen Dreiling (20) und Sükrü Gözenoglu (20) auf, das Rödgen fast im Alleingang Richtung Meisterschaft schoss. Auch der von der Freien TSG Gießen vor der Saison verpflichtete Etienne Tsiaras ragte aus der ansonsten geschlossenen Mannschaftsleistung heraus.

„An Neuzugängen stehen aus unserer eigenen Jugend bereits Ole Hahn, Timo Olbricht und Malik Schwabe fest“, setzt Trainer Turgut großes Vertrauen in den Nachwuchs. Als bisher einziger Routinier stößt Mittelfeldakteur Hakan Özen vom Gruppenligist TSV Klein-Linden zur Turgut-Truppe.

„Für die kommende A-Liga-Saison zählt einzig und allein der Klassenerhalt. Aus den ersten fünf Partien wollen wir so viele Punkte wie möglich herausholen, dann sehen wir, wohin die Reise geht“, zeigt sich Turgut realistisch und ahnt bereits, dass der eine oder andere Rückschlag zwangsläufig kommen wird. Die Aufstiegseuphorie will der Meister jedoch nutzen, damit dies nicht zu oft passiert.

Als Feierbiester bewies die Rödgener Meisterelf auf jeden Fall schon einmal einen langen Atem. Nachdem beim Dreier in Annerod neben den obligatorischen Bierduschen schon die passenden Meister-Shirts übergestreift wurden, ließ es der TSV nach dem 3:0-Heimsieg gegen die FSG Wettenberg II am letzten Spieltag bis in die Morgenstunden ausgiebig krachen.