2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Sepp Berger musste in der 2.Hz als Torwart aushelfen und tat dies hervorragend
Sepp Berger musste in der 2.Hz als Torwart aushelfen und tat dies hervorragend

TSV Brannenburg: Ausgleich in letzter Minute!

Durch einen direkt verwandelten Freistoß von Stefan Feicht in der 6.Minute der Nachspielzeit konnte der TSV wenigstens einen Punkt beim Auswärtsspiel in Frasdorf mit nach Hause nehmen. Durch diesen glücklichen Last-Minute Treffer wahrte der TSV die Chancen auf den Anschluss an die Tabellenspitze. Frasdorf war schon in den Jahren zuvor für den TSV ein heißes Pflaster gewesen und meist auch ein Ort des sportlichen Grauens. Diesmal war erkennbar, dass es in jedem Fall ein Ort der klimatischen Kühle werden sollte. Der Frasdorfer Platz im Frühherbst ist für alle Vereine sicherlich kein Vergnügungsziel. Kein Vergnügen bereitete es auch Coach Hans Nietzold, das Team abermals in veränderter Aufstellung auf dieses Spiel vorzubereiten. Noch immer fehlten Lars Bender, Eldar Kavazovic und Hans Schweiberer. Neu hinzu als Ausfall kam Mika Hanssum mit einer Achillessehnenreizung. Dennoch wollte man natürlich den Dreier mitnehmen. Das Spiel lief so wie in den letzten beiden Wochen auch gut an. Ballkontrolle und Ballbesitz. Frasdorf wartete ab, ob der nicht ganz leicht einzuschätzenden Brannenburger Mannschaft. So hatte der TSV auch die klareren Aktionen. Diese kamen aber sehr schnell im klein-klein im letzten Angriffsdrittel zum Erliegen. So ergaben sich fast keine Möglichkeiten. Anstatt einfach mal öfters abzuschließen, gab es immer wieder Mann gegen Mann Duelle. Gerade weil im Tor der Gastgeber ein eigentlicher Eishockey-Torwart stand (kein Witz), wäre dies angebracht gewesen. In einigen Aktionen sah man dem Goalie auch an, dass er mit dem großen Spielgerät manchmal seine Probleme hat. So waren es nur Standards die eigentliche Gefahr für die Frasdorfer bedeuteten. Ansonsten passten die Laufwege nicht, die Bälle waren unsauber gespielt oder der ein oder andere technische Fehler sorgte dafür, dass vieles ins Leere lief. So war es nicht verwunderlich, dass Frasdorf in der 24.Minute das erste schlechte Defensivpositionsspiel ausnutzte und einnetzte. Doch der Schiri hatte eine vermeintliche Abseitsposition erkannt und pfiff vermutlich zu Unrecht diese Szene zurück. Doch die zweite unzureichende Brannenburger Defensivaktion brachte dann doch die Führung der Hausherren. Man schrieb die 38. Spielminute. Der SC Frasdorf kam von seiner rechten Angriffsseite. Man spielte sich durch. Es erfolgte ein Pass durch den Strafraum auf die linke Flanke. Dort war ein Frasdorfer mitgelaufen und legte den Ball auf den besten Frasdorfer an diesem Tag, Andi Weiss. Der nahm den Ball geschickt an, drehte sich noch einmal und donnerte die Kugel aus ca. 10 Metern mittig an Fabi Drechsel vorbei in die Maschen. Eine kalte Dusche. Die Defensivschwächen des TSV wurden in beiden Situationen leider gnadenlos aufgedeckt. Das Spiel lief danach weiter wie zuvor. Weiter Ballkontrolle und nur Gefahren aus Standards. So bekam Ben Urth in der 42. Minute nach einer Ecke die Gelegenheit frei per Kopf zu treffen. Doch sein gut angesetzter Kopfstoß flog knapp am Frasdorfer Kasten vorbei. Schade. Das wäre einen Treffer wert gewesen. So blieb es bei der Führung für den SC aus FD. Nach dem Wechsel kam Chris Eckl in die Partie. Am Spielverlauf und Spielverhalten änderte sich wenig. Dennoch hätte Ben fast getroffen, doch sein Versuch wurde geblockt. Richtige Veränderung des Spiels brachte dann aber die 56.Minute. Nach einem kritischen Rückpass auf Fabi Drechsel versuchte dieser den Ball noch vor dem heraneilenden Frasdorfer Florian Stoib zu klären. Fabi gelang dies, während der Frasdorfer dabei Fabi niederstreckte. Die Folge war die gelb-rote Karte für den vorbelasteten Florian Stoib. Er musste vom Platz, genauso wie Fabi, der eine schwere Knieprellung erlitt. Da der TSV keinen zweiten Torhüter auf der Bank hatte, blieb Hans Nietzold keine andere Wahl und schickte Feldspieler Seppi Berger zwischen die Pfosten. Gerade da Frasdorf kaum Abschlüsse zustande brachte, sollte man erst zu späterem Zeitpunkt erfahren, warum dies die richtige Entscheidung war. Jetzt hatte der TSV zwangsläufig noch mehr Anteil am Spiel, aber es gelang kaum schnell und intensiv zum Abschluss zu kommen. Immer wieder nahm man das Tempo raus, ging ins Dribbling oder verzettelte sich anderweitig. Dass es dennoch Chancen dann gab, war logisch. Zuerst traf Max Faltner das Leder aus 8 Metern nur mit dem Schienbein, als ein Querpass bei ihm landete. Danach war es wieder Ben, der die größte Gelegenheit hatte. Ganz allein lief er in der 75. Minute auf den Goalie des SC von halbrechts zu. Doch der Schlussmann des SC konnte den unplatzierten Abschluss klären und den Puck, sprich Ball zur Ecke lenken. Ein Riesending. Das hätte den Spielverlauf nochmals entscheidend beeinflussen können. So blieb es bei der Führung des SC. Und dieser hätte alles klar machen können. Der TSV hatte aufgemacht und so waren es in der 82. Minute gleich drei Frasdorfer Angreifer, die sich nur noch einem Brannenburger und Seppi Berger gegenüber sahen. Des Verteidigers wurde sich schnell entledigt. Nur Seppi stand noch im Weg. Anstatt quer zu spielen oder rechts am Torwart vorbeizuziehen, ließ sich der ballführende Frasdorfer durch Seppis Körpertäuschung verwirren. Dies nutzte der Brannenburger dazu das Leder vom Fuß des SC-Spielers zu schlagen. Klasse Aktion Seppi! Diese Aktion gab zumindest nochmals Mut. Es gelang auch ein Tor, das der Schiri wegen Foulspiels abpfiff. Mit dem Mute der Verzweiflung, aber zu wenig klarem Kopf versuchte man alles. Nichts gelang. So verstrichen die Minuten. Aufgrund der langen Unterbrechungen im Laufe des Spiels wurden sechs Minuten nachgespielt. Nichts passierte, ehe es in Minute 96 dann nochmals einen Standard, einen Freistoß aus 25 Metern für den TSV gab. Alle TSV-Spieler eilten in den Strafraum. Stefan Feicht hatte sich den Ball zurechtgelegt. Jeder erwartete eine Flanke, doch Stefan entschied sich direkt abzuschließen. In Cristiano Ronaldo Manier stieg das Leder erst steil nach oben, um sich dann im letzten Drittel der Flugbahn nach unten zu senken und im rechten Toreck der Frasdorfer einzuschlagen. Riesenjubel über diesen schönen Treffer und den Punkt. Kurz danach war Schluss.

Jörg Beller

Aufrufe: 05.10.2021, 07:22 Uhr
Johann NietzoldAutor