Die Ankündigung kommt mehr als überraschend: Andreas Klein, der Trainer des Fußball-Kreisklassisten FC Mainburg, wird sein Amt mit Saisonende abgeben. Der 46-Jährige aus St. Johann bei Train hatte erst vor fünf Monaten in der Hallertau angeheuert, mit Platz zwei steht Mainburg mitten im Aufstiegsrennen zur Kreisliga. Der Kader verfügt über starke Spieler. Der Coach ist dennoch mit mancherlei Entwicklung nicht zufrieden.
,,Den Trainer-Job beim FC habe ich relativ spontan angetreten", erinnert Klein an den Sommer. Bei Mainburg hatte Spielertrainer Josef Hof berufsbedingt kurzfristig aufgehört. Die Hallertauer um ihren Sportlichen Leiter Michael Reitmeier gingen auf Klein zu, der als Coach nach Stationen im Fußballkreis Regensburg gerade pausierte. ,,Ich hab' mir die Mannschaft dann einmal im letzten Punktspiel der vergangenen Saison angeschaut und zugesagt. Danach bin ich mit meiner Familie in den Urlaub gefahren."
Ende Oktober hätte er sich schon entsprechende Gedanken gemacht, erklärt Klein gegenüber der MZ. Die Gründe: ,,Die Einstellung mancher Spieler und eine unnötige Unruhe im Umfeld machen die Arbeit schwer. Das kostet Kraft, die ich für eine zweite Saison nicht aufwenden kann", sagt der Coach. Er sei ein akribischer Übungsleiter, ,,der die meiste Zeit des Tages an Fußball denkt, viel in die Trainingsvorbereitungen investiert und Disziplin fordert". Für ihn sei Fußball, sagt Klein über Klein, ,,mehr als ein Hobby". ,,Ich habe klare Vorstellungen. Wenn ein Kicker unentschuldigt fernbleibt, nehme ich das nicht einfach hin." Auch von Sonderrollen einzelner Akteure halte er nichts. ,,Wer nicht fit ist, spielt nicht." Klein will auf konkrete Spielernamen nicht eingehen. ,,Wir wollen gemeinsam das Ziel Aufstieg schaffen. Und ich denke, dass Mannschaft, Vereinsleitung und Trainer an einem Strang ziehen."
Sportlicher Leiter Reitmeier war von Kleins Ankündigung mindestens ,,überrascht". ,,Über ihn als Trainer kann ich nur das Beste sagen. So einen pflichtbewussten Coach hatten wir selten. Er ist eine Stunde vor dem Training auf dem Platz. Die Zusammenarbeit klappt und wir stehen hinter ihm." Auch in der Sache gibt Reitmeier dem Übungsleiter recht. ,,Der Großteil der Mannschaft hält viel von ihm, aber für manche Spieler ist die absolut konsequente Haltung des Trainers bestimmt gewöhnungsbedürftig. Und das Umfeld beim FC war nie einfach." Wie Klein will auch Reitmeier die Saison sauber und mit dem gewünschten Erfolg Aufstieg zu Ende bringen. ,,Ich glaube, es hat wenig Sinn, ihn noch mal zu überreden. Ich habe bereits einige Kandidaten im Kopf, mit denen wir in der Winterpause reden wollen. Es ist dem Trainer hoch anzurechnen, dass er seinen Entschluss frühzeitig mitgeteilt hat." Grundsätzlich hofft der Sportliche Leiter, ,,dass sich im Frühjahr jeder Spieler reinhängt. Auf die fehlende Chemie mit dem Trainer darf sich keiner mehr rausreden."