München - Auf diese Nachricht haben die Anhänger des TSV 1860 München gewartet. Im Transfer-Poker um Mittelfeldass Dennis Dressel hat Günther Gorenzel ein Machtwort gesprochen. „Wir wollen Dennis nicht verkaufen“, erklärte der Österreicher in einer Presserunde am Montagabend.
Dressel war in den letzten Wochen immer wieder mit dem Zweitligisten SV Darmststadt 98 in Verbindung gebracht worden. In einem Interview mit dem Münchner Merkur erklärte sein Berater Herrmann Hummels zuletzt: „Fakt ist, Darmstadt bemüht sich und Dennis würde das gerne machen“. Mit der Aussage vom Geschäftsführer der Münchner Löwen scheint ein Wechsel nun aber endgültig vom Tisch.
Die vorerst endgültige Absage für den Wechsel kommt dabei doch überraschend. Der SV Darmstadt hatte zuletzt sein erstes Angebot von 200.000 Euro auf 300.000 Euro erhöht und hatte sich durchaus noch Hoffnungen auf einen Vollzug des Transfers gemacht. Torsten Lieberknecht, Trainer der Lilien, hatte sich erst kürzlich optimistisch über die Verhandlungen geäußert. „Ich finde grundsätzlich die Art und Weise der bisherigen Gespräche sehr offen und transparent, das finde ich auch gut und wichtig. Und die Gespräche werden auch weiter fortgeführt. Das Bestreben ist weiter groß, Dennis für uns gewinnen zu wollen und er signalisiert das auch”, berichtete der Coach vor der Gorenzel-Aussage in der Bild-Zeitung.
Gorenzel hat dem Ganzen aber jetzt vorerst einen Riegel vorgeschoben. „Ich habe die Summe ganz bewusst so hoch angesetzt, dass sie nicht realistisch ist“, erörterte der Österreicher seine Verhandlungstaktik. Die Summe von der Gorenzel spricht, liegt dem Vernehmen nach bei einer halben Millionen Euro. Bei einem Marktwert von 450.000 Euro und einem nur noch ein Jahr laufenden Vertrag, durchaus eine stolze Summe. Das zweite Angebot über 300.000 Euro liegt aber noch deutlich darunter.
„Die Sache ist für uns erledigt. Ich habe mit Dennis gestern gesprochen. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass es auch hier für ihn weitergehen kann – aber er will die Perspektive 2. Bundesliga haben,“ erklärte der 49-Jährige daher. Interessant wird es sein, was die Löwen machen, falls Darmstadt doch noch die Forderungen der Münchner erfüllen wollen. Dressel scheint einem Wechsel nach wie vor nicht abgeneigt.
Auf sich aufmerksam gemacht, hat der 22-Jährige mit starken Leistungen in den vergangenen Jahren für die Sechzger. Gerade in der letzten Saison hat der gebürtige Dachauer den Sprung zum absoluten Stammspieler und Leistungsträger in der 3. Liga geschafft. Insgesamt kam Dressel in 36 Partien zum Einsatz und erzielte dabei acht Tore. Besonders das Spiel gegen den Halleschen FC mit vier Toren weckte Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen.
Dennoch scheint es so, dass Dressel den Münchner Löwen nun noch mindestens eine weitere Saison erhalten bleibt. Die Fans der Giesinger hatten erst kürzlich im Trainingslager in Windischgarten klar gemacht, was sie von den Wechselgerüchten um ihren Fanliebling halten. „Dennis muss blieben!“, stand dort groß auf einem Plakat. (Korbinian Kothny)