2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Sind die Wunden geleckt, geht es neu los am Miltacher Regenufer. Foto: Archiv
Sind die Wunden geleckt, geht es neu los am Miltacher Regenufer. Foto: Archiv

Training statt Test auf Kartoffelacker

Keine Transfers, aber Trainingslager bei Kellerkind FC Miltach +++ Der Glaube an sich selbst soll die Wende bringen

„Wer als Tabellendritter nach nur einem Relegationsspiel in die Bezirksliga aufsteigt, der weiß, auf was er sich einlässt“, war FC-Coach Michael Kufner schon immer Freund klarer Worte. Nach 19 Spielen mit 18 Punkten auf einem direkten Abstiegsplatz – Kufner hat Recht. Doch dunkle Wolken sucht man am Regenufer vergeblich: „Der Rückstand aufs rettende Ufer ist so gering, dass noch nichts verloren ist.“

Der Laie wundert sich dennoch: „Ich bin mit der bisherigen Saison nicht unzufrieden. Wir haben den Kader nur in der Breite verstärkt“, ist dem Ex-Landesligisten vorm Winter buchstäblich „der Saft ausgegangen. Wir hatten nur knapp 14 Tage Pause im Sommer, dann ging es gleich wieder in die Vollen“, weiß Kufner aber auch, dass die Heimbilanz unerwartet mies ist, vielleicht entscheidend sein kann im Abstiegskampf. „Wir haben unglaubliche Probleme bei Standardsituationen, auf unserem engen Platz wirkt sich das doppelt negativ aus,“ war der enge Platz früher mal Miltacher Vorteil. Ein Rädchen greift bekanntlich ins andere. „Wir sind stark im Kollektiv, in den letzten Jahren haben wir eine gute Wintervorbereitung absolviert, alle haben mitgezogen“, soll das auch 2018 eines jener Rädchen sein Anfang Februar geht es wieder los, der Trainingsplan gilt individuell: „Man weiß nie, wie der Winter wird, wie und wo man trainieren kann.“ Viele Krafteinheiten im Fitnessstudio inklusive.

Vor allem gilt es die individuellen Fehler zu minimieren, die zu den vielen Gegentoren geführt haben. „Wenn du den Klassenerhalt schaffen willst, darfst du keine konditionellen Probleme haben, daran werden wir wieder intensiv arbeiten.“ Vom 23. bis 25. Februar geht es wie in den letzten drei Jahren ins Trainingslager nach Moosburg vor den Toren der Bier-Stadt Erding. „Da haben wir eine kurze Anreise und super Trainingsbedingungen. Es kann also jeder mitfahren“, hält Kufner wenig von Trainingslagern im Ausland. Kroatien ist also Geschichte beim FC. Auf dem Trainingsplan stehen viele Übungen mit dem Ball. Nur drei Testspiele sind geplant: „Die Belegzeiten auf den Kunstrasenplätzen sind immer gleich vergeben, es bringt dann wenig, auf einem Kartoffelacker zu spielen, da trainieren wir lieber ein paar Mal intensiver“, so Kufners Philosophie.

Zuwachs bekommt der Kader nicht: „Im Winter ist es schwierig, gute Spieler zu bekommen“, gerade mit kleinem Geldbeutel wie bei so vielen Bezirksliga-Kellerkindern. Miltach setzt ohnehin auf Spieler aus der näheren Umgebung. „Ich vertraue auf meine Spieler, dass die alles geben werden, um den Klassenerhalt zu schaffen.“ Und wenn nicht, dann gibt es bekanntlich auch bei den Weinroten einen neuen Morgen in der Kreisliga.

Aufrufe: 027.12.2017, 09:35 Uhr
Thomas MühlbauerAutor