2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschte bei Bezirksliga-Aufsteiger SV Sulzbach nach dem erfolgreichen Relegations-Marathon. Foto: Schmautz
Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschte bei Bezirksliga-Aufsteiger SV Sulzbach nach dem erfolgreichen Relegations-Marathon. Foto: Schmautz

Der steile Sulzbacher Aufstieg

Was zum 50-jährigen Jubiläum noch knapp verpasst wurde, klappte jetzt: Der SV Sulzbach spielt erstmals in der Bezirksliga.

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1966 ist das Gründungsjahr des SV Sulzbach. Der Traum des Sportvereins war, zum 50-jährigen Jubiläum den Sprung in die Fußball-Bezirksliga zu schaffen. Daraus wurde jedoch nichts. Als Vizemeister war in der ersten Runde der Relegation Schluss – wie schon ein Jahr zuvor. Nach dem dritten Rang 2016/17 holte Sulzbach, das ein Ortsteil des Marktes Donaustauf vor den Toren Regensburgs ist, den dritten Vizemeistertitel in der Kreisliga 1 in vier Jahren. Spielertrainer Nico Beigang, ein ehemaliger Jahn-Profi, schaffte das, was seinem Vorgänger Matthias Eisenschenk verwehrt blieb. Beigang, der aus beruflichen Gründen nach nur einem Jahr aufhört, durfte den ersten Bezirksliga-Aufstieg des Vereins feiern!

Die Relegation war ein wahrer Marathon. Nur einer von acht Releganten konnte sich heuer über den Aufstieg freuen. Sulzbach setzte sich in den ersten beiden Runden gegen Chambtal und Dietfurt durch. Im alles entscheidenden Spiel gegen Weiden stand es nach 90 Minuten 3:3, nach 120 Minuten 4:4. Dreimal machten die Sulzbacher dabei einen Rückstand wett. Auch im Elfmeterschießen lief man hinterher, da gleich der erste Schütze sein Ziel verfehlte. Danach trafen aber die restlichen vier Sulzbacher, bei Weiden hingegen scheiterten zwei Akteure. Der Jubel war grenzenlos. Am Tag darauf ging es mit dem Traktor durch das Dorf: Eine lange Feier begann.

Vier Leistungsträger gehen
Neben Nico Beigang (21 Tore, zehn Assists) verabschiedeten sich mit dem Aufstieg auch Kapitän und Torwart Kevin Meier sowie Mittelfeldregisseur Sebastian Papilion, der viele Jahre bei Fortuna Regensburg gespielt hat. Zudem hängt Christopher Schmidl mit 37 Jahren seine Schuhe an den Nagel. Bereits seit März steht fest, dass Jochen Seitz zur neuen Spielrunde neuer Cheftrainer wird. Als Co- und Torwarttrainer bleibt ihm Mike Rückerl erhalten. Die Kaderplanungen mussten bis zum Aufstieg am 2. Juni zweigleisig erfolgen. Erst dann wusste Seitz, dass er einen Bezirksligisten übernehmen würde. Sich neu dem Verein angeschlossen haben sich die Keeper Marco Maltry (Freier TuS) und Patrick Fenzl (Obertraubling). Zudem kamen Daniel Heigl (Donaustauf), Alexander Kilmann, Florian Müller (beide Tegernheim) und Christoph Scheuerer (Obertraubling). Ferner ziehen Matthias Scherm und Mario Zeitler nach längeren Pausen wieder voll mit.

„Unser Ziel ist es, uns in der neuen Liga zurechtzufinden und uns dort schnellstmöglich zu etablieren“, erklärt Jochen Seitz, der als Aktiver viele Jahre beim Sportclub bis hoch in die BOL gespielt hat. Als Trainer war er fünf Jahre beim FC Mötzing und zwei Jahre beim SV Obertraubling tätig. Mit beiden Vereinen gelang ihm im ersten Jahr der Aufstieg in die Kreisklasse bzw. Kreisliga. Einen Abstieg musste er als Coach noch nicht erleben.

Aufgrund der langen Relegation setzte Seitz den Trainingsauftakt eine Woche nach hinten auf den 24. Juni. Und die Sulzbacher dürfen sich über die Tatsache freuen, das offizielle Eröffnungsspiel der Bezirksliga Süd austragen zu dürfen. „Am Freitag, den 20. Juli wollen wir im Derby gegen Sarching vor einer hoffentlich großen Zuschauerkulisse mit einem Erfolgserlebnis in das Abenteuer Bezirksliga starten.“ Sulzbach ist für seine Heimstärke bekannt: „Als Gegner habe ich auf dem kleinen Platz nie gerne gespielt. Nun als Trainer des SVS wollen wir uns die Gegebenheiten zunutze machen. Die Heimfestung soll auch eine Liga höher Bestand haben“, sagt Seitz. Wie der Nachbar aus Donaustauf eine Liga höher möchten auch die Sulzbacher viele Erfolg am Fuße der Walhalla einfahren! Nicht nur Trainer Seitz stellt sich den vielen interessanten Herausforderungen: „Roding, Kosova und Lam werden sich wohl absetzen. Alle anderen Mannschaften werden sich meines Erachtens auf Augenhöhe entgegentreten. Die Liga ist interessant, viele Mannschaften aus dem Raum Regensburg sind mit dabei.“

2005 Spielbetrieb eingestellt
Im 52. Jahr der Vereinsgeschichte ist Sulzbach in der Bezirksliga angekommen. Danach sah es im Jahr 2005 nicht aus. Aufgrund von Spielermangel wurde damals der Spielbetrieb eingestellt. Die verblieben Akteure schlossen sich dem SV Donaustauf an. Doch schon 2006 startete man wieder mit einer eigenen Mannschaft in der B-Klasse. 2006 gelang der Aufstieg in die A-Klasse, 2008 stieg man in die Kreisklasse auf, 2010 ging es hoch in die Kreisliga. Nach acht Jahren dort folgte nun der größte Erfolg der Vereinshistorie.
Aufrufe: 012.6.2018, 17:00 Uhr
Markus SchmautzAutor