2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Egor Keller (rechts) war mit seinen drei Toren der Mann des Spieles. Hier wird er nach dem 3:0 gegen Neugablonz stürmisch von Cemal Nam gefeiert.
Egor Keller (rechts) war mit seinen drei Toren der Mann des Spieles. Hier wird er nach dem 3:0 gegen Neugablonz stürmisch von Cemal Nam gefeiert. – Foto: Hieronymus Schneider

Trainer weg, Spiel gewonnen

Türkgücü Königsbrunn trennt sich von Coach Damir Mackovic und gewinnt danach klar mit 3:0 in Neugablonz +++ Mindelheim schafft den Absprung vom Tabellenende +++ Kantersieg für den VfL Kaufering +++ Thalhofens Joker entscheiden das Spiel

In Neugablonz fand schon die erste Überraschung vor dem Anpfiff statt. Die SV Türkgücü Königsbrunn reiste ohne Trainer an. Denn nach Gesprächen nach dem Mittwochstraining beendeten die Verantwortlichen des Vereins die Zusammenarbeit mit Trainer Damir Mackovic „im beiderseitigen Einvernehmen“. Erster Sieg im vierten Saisonspiel: Der TSV Mindelheim gewinnt gegen den TSV Haunstetten mit 4:1. Eine starke Teamleistung war der Schlüssel zum Erfolg bei den Mindelheimern, die mit großen Personalproblemen zum Spiel antraten. Nach der Niederlage im Spitzenspiel gegen Bobingen hatte Kauferings Trainer Benjamin Enthart eine deutliche Reaktion seines Teams im Auswärtsspiel in Babenhausen erwartet – und die Mannschaft lieferte.

In Neugablonz übernahmen Co-Spielertrainer René Hauck und Kapitän Burak Tok das Kommando, und das Team ging die Partie hoch motiviert an. Der Erfolg stellte sich schon nach 18 Minuten ein, als Kaan Dogan mit einem Querpass Egor Keller anspielte und der den halbhohen Ball volley ins Netz schoss. Die Neugablonzer wehrten sich mit ruppiger Spielweise, kamen aber über einen gefährlichen Freistoß von Mathias Franke, den Daniele Sgodzaj volley über das Tor setzte und ein Abseitstor von Drazen Jelic nicht hinaus. Nach gut einer halben Stunde eroberte Cemal Nam den Ball in Strafraumnähe und bediente Egor Keller, der den Neugablonzer Keeper Fabio Reichert erneut zur 2:0-Führung überwand, wobei der Schuss noch von einem Verteidiger abgefälscht wurde. Danach sah der Neugablonzer Daniele Sgodzaj nach einem groben Foul die Gelbe Karte und wurde von Trainer Dragan Lazic ausgewechselt, um einen Platzverweis zu vermeiden. Kurz vor der Pause hielt auf der anderen Seite Burak Parlak einen weiteren Freistoß von Franke sicher, und im Gegenzug vergaben Keller und Burak Tok noch zwei gute Chancen für die Königsbrunner. Nach Wiederanpfiff drängten die Platzherren auf den Anschlusstreffer und kamen zu zwei gefährlichen Eckbällen und einem Torschuss von Manuel Maier, den Itua Sadadi per Kopfball abwehrte. Der diesmal mit Defensivaufgaben betraute Sadadi leitete nach gut einer Stunde Spielzeit die Entscheidung ein, als er mit einem Steilpass Egor Keller auf die Reise schickte. Der ließ sich weder von einem Verteidiger, noch vom herauslaufenden Torwart beirren und schob den Ball überlegt zu seinem dritten Treffer ein. Danach gab es noch eine rasante Szene, als Tugay Demir und BSK-Torwart Reichert in entgegengesetzter Richtung auf den Ball zurannten und heftig zusammenprallten. Die Türkgücü-Spieler forderten zwar Elfmeter, doch Schiedsrichter Ulrich Sauter entschied auf Stürmerfoul. Königsbrunns Keeper Burak Parlak wurde noch einmal bei einem Flachschuss von Manuel Maier gefordert, doch danach hatten Matthias Franke und Julian Süß bei ihren Torschüssen das Visier zu hoch eingestellt. (Schneider) Lokalsport SZ

Manuel Merk (rechts) konnte Heimertingens Keeper Florian Egle zweimal bezwingen.
Manuel Merk (rechts) konnte Heimertingens Keeper Florian Egle zweimal bezwingen. – Foto: Karl Michl

Erkheim ließ in der ersten Hälfte eine Vielzahl seiner Chancen liegen und verpasste eine höhere Führung als das 1:0 durch Manuel Merk (21.). Mit einem anderen Gesicht kam Heimertingen aus der Halbzeitpause und erzielte in der 50. Minute durch Maximilian Ecker den Ausgleich. In der 57. Minute war es erneute Merk, der nach Vorarbeit von Fabian Krogler zum 2:1 traf. Mit einem von Clemens Beißer verwandelten Foulelfmeter (86.) kam der FCH zum 2:2. Heimertingens Mike Schlander sah eine Minute später die Gelb-Rote Karte. Manuel Merk verletzte sich in der Nachspielzeit schwer am Kopf und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Viel hatten sich die Gäste vorgenommen, doch am Ende wurden sie wieder für eigene Fehler bestraft. Nach dem frühen Rückstand rafften sich die Unterallgäuer wieder auf und glichen durch Markus Einsiedler verdient zum 1:1 aus. Auch in der Folgezeit der ersten Hälfte hätten sie das Spiel drehen müssen, die Chancen waren da. Die Gastgeber hingegen wurden mit zunehmender Spielzeit noch defensiver und standen sehr tief. Im zweiten Durchgang verflachte auch das Offensivspiel des TV Bad Grönenbach und Höhepunkten waren rar. Nach einem ungestümen Verteidigungsversuch zeigte die Unparteiische auf den Punkt. Die Augsburger ließen sich nicht zweimal bitten und behielten den „Dreier“ – wenn auch glücklich – zuhause.

Obwohl der TSV Ottobeuren nominell gegenüber dem Auswärtsspiel in Königsbrunn besser aufgestellt war verzeichneten die Oberstdorfer die ersten beiden Chancen. In der fünften Minute startete der Gastgeber einen vielversprechenden Konter über Vezaj, der Ball landete bei Byram, doch sein Schuss wurde in letzter Sekunde abgeblockt. Bis zur 10. Minute war die Heimelf präsent, doch dann übernahm der Gast immer mehr das Geschehen. In der 19. Minute dann das 0:1 durch den auffälligen Lingg, der fünf Meter vor dem Tor am schnellsten schaltete und ungehindert einschoss. Das Spiel verflachte immer mehr, die Heimelf hatte riesige Probleme ein konstruktives Aufbauspiel zu kreieren und nach vorne Akzente zu setzten. In der zweiten Halbzeit begann das Spiel für die Gelb-Schwarzen nicht besser. Der FCO kontrollierte das Spiel und hatte die besseren Chancen. Das 0:2 entstand nach einem weiten Ball auf die rechte Seite, die Flanke wurde noch abgewehrt, landete aber bei Shibata, der Volley mit links ins lange Eck verwandelte. Die Hausherren versuchte dann ab der 72. Minute nochmals Akzente nach vorne zu setzen, hatten auch noch einige Chancen, doch die Bemühungen wurden nicht belohnt. Der immer besonnene Aufsteiger verwaltete den Vorsprung geschickt und fuhr einen verdienten Sieg ein.

Von Anfang an ging der FC Thalhofen konzentriert in die Partie und bestimmte das Spielgeschehen. Cedric Wahler war es in der 36. Minute vorbehalten, die 1:0-Führung zu erzielen. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit versäumten es die Gastgeber, das Ergebnis höher zu schrauben. In Hälfte zwei dann das gleiche Bild. Nach einer Flanke von Nicolas Steger köpfte Luca Csauth das 2:0 in der 63. Minute. Als das Spiel schon gelaufen schien, kamen die Kaufbeurer durch zwei individuelle Fehler des FCT durch Conrad (75.) und Fischer (83.) zum Ausgleich. Mit Dennis Beurtel und Felix Fritsch zauberte Trainer Niemeyer zwei Asse aus dem Ärmel. Die beiden Joker waren es auch die das Spiel entschieden: Beutel traf in der 90. Minute nach Flanke von Fritsch, drei Minuten später sorgte Fritsch dann für die Entscheidung.

Setzte sich nicht nur in dieser Szene im Kopfballduell durch: Der Mindelheimer Ferhan Yörür (Mitte, gelbes Trikot) ließ in der Defensive kaum einen Haunstetter an sich vorbei kommen – und war bei Eckbällen auch vor dem gegnerischen Tor zu finden.
Setzte sich nicht nur in dieser Szene im Kopfballduell durch: Der Mindelheimer Ferhan Yörür (Mitte, gelbes Trikot) ließ in der Defensive kaum einen Haunstetter an sich vorbei kommen – und war bei Eckbällen auch vor dem gegnerischen Tor zu finden. – Foto: Dominik Schätzle

Nach einer verhaltenen Anfangsphase zeigte sich bald, dass die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern bei Mindelheim gut funktionierte. „Riesigen Respekt an die junge Truppe. Es hat gut harmoniert zwischen den jungen und den älteren Spielern“, so Deigendesch. Die ersten größeren Torchancen hatte schließlich Mindelheim und ging folgerichtig nach 19 Minuten in Führung. Mit einem sehenswerten Weitschuss von der linken Strafraumecke traf David Kienle zum 1:0. Jonas Meier erhöhte in der 37. Minute zum 2:0. Auch defensiv ließen die Mindelheimer wenig zu. „Jeder hat gewusst, dass er heute Gas geben muss“, lobte Trainer Deigendesch seine Mannschaft für den engagierten Einsatz. An Abwehrspieler Ferhan Yörür gab es für den TSV Haunstetten so gut wie kein Vorbeikommen. Er setzte sich in nahezu jedem Zweikampf durch, ob am Boden oder in Kopfballduellen.
Nach der Halbzeitpause das gleiche Bild: Mindelheim war die klar bessere Mannschaft. Nach etwa einer Stunde Spielzeit hatte das Team seine beste Phase in der zweiten Hälfte. So trafen die Mindelheimer einmal den Innenpfosten, doch der Ball sprang nicht ins Tor. Kurz darauf verfehlte ein flacher Fernschuss von David Kienle das Tor nur knapp. Und nach Hereingabe von Riccardo Schulz scheiterte Jonas Meier an Gästetorhüter Fabian Seewald, der mit einer Fußabwehr die Haunstetter gerade noch im Spiel hielt. Nach 71 Minuten dann doch das Tor zum 3:0. Die Spieler des TSV Mindelheim spielten sich bis an den Rand des Strafraums der Haunstetter durch. Eine präzise Flanke erreichte David Kienle, der den Ball mit der Innenseite aus vollem Lauf versenkte. Sein zweites Tor war die Vorentscheidung in diesem Spiel. Dem TSV Haunstetten gelang nach 83 Minuten noch der Anschlusstreffer zum 3:1. „Das Gegentor war ärgerlich“, sagte Deigendesch, räumte aber ein, dass bei der Hitze und in der angespannten Personalsituation die Konzentration zwischendurch auch einmal nachlassen könne. Der gerade erst eingewechselte Max Weglehner setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Nach einem Abwehrfehler schob er den Ball mit seinem ersten Ballkontakt zum 4:1 am Torwart vorbei ins Haunstetter Tor. (Schätzle) Lokalsport MZ

Durch zwei Tore von Florian Bucher (17./21.) ging Kaufering früh in Führung. „Wir waren dieses Mal in der Chancenverwertung viel effektiver als in den Partien zuvor“, lobte der Trainer. Räume hätten sich vor allem auf der rechten Seite für Bucher ergeben, weil die Babenhausener sich auf die Verteidigung von Felix Mailänder auf der linken Seite konzentriert hätten. Nach dem 2:0 bekam die Partie dann einen Bruch, weil der Schiedsrichter aus Sicht von Enthart eine sehr enge Linie pfiff und auch einen Spieler der Gastgeber in der 32. Minute mit Gelb-Rot vom Platz schickte. „Es hat sich dann keiner mehr in die Zweikämpfe getraut.“ Kaufering nahm kurz vor der Halbzeit vorsichtshalber die mit Gelb vorbelasteten Kilian Pittrich und Florian Bucher vom Platz. Für Bucher kam Daniel Müller in die Partie, der zur Freude seines Trainers zum 3:0 und 5:0 traf (57./78.). „Ich habe diesmal insgesamt fünfmal gewechselt. In unseren Partien war, anders als bei unseren Gegnern, kein Leistungsabfall zu sehen. Damit bin ich hochzufrieden.“ Das zwischenzeitliche 4:0 hatte Alexander Schestak erzielt. In der zweiten Halbzeit ergaben sich durch die Überzahl weitere Räume und Chancen und die Wärme habe ein Übriges getan, so der VfL-Trainer. (chmü) Lokalsport LT

Aufrufe: 022.8.2021, 21:18 Uhr
Bernhard MeitnerAutor