Tote Hose neben dem Rummel

Aufgrund ihrer Personalsorgen spielten die Gäste erwartet defensiv und hofften darauf, mit vereinzelten Kontern ein paar Nadelstiche zu setzen. Das gelang ihnen zunächst auch gut, denn nach 25 Minuten brachte David Schlich den SV mit einem schönen Schuss aus 17 Metern in Führung. Der Angriff war zuvor über den linken Flügel gelaufen und kam dann in die Mitte, wo Schlich an der Strafraumgrenze völlig freistand. Es war nicht der einzige Fehler, den sich die Eintracht erlaubte. Jedoch der einzige mit solch negativen Folgen, denn ansonsten spielten sich die Aussetzer der Gastgeber meist in der Offensive ab. Beispielsweise als Mohamed Morchid nach einer Viertelstunde den Ball nicht richtig traf und so nach Vorarbeit von Sascha Becker und Henrik Sperling die Riesenchance zum 1:0 verschenkte.

Kurz darauf war Morchid nach Flanken von Pedro Pome-Pires zweimal mit dem Kopf zur Stelle, konnte SV-Keeper Tim Warkus aber vor keine Probleme stellen. So gingen die Gäste also mit ihrem ersten Angriff in Führung, womit der Spielverlauf fürs Erste auf den Kopf gestellt war.

Allerdings brauchte die spielerisch deutlich überlegene SGE nicht lange für eine Antwort. Zwar verdaddelte die aufgrund von Stock- und Passfehlern viele Gelegenheiten schon im Ansatz, doch in der 33. Minute war Michael Gilles nach Vorarbeit von Sperling zur Stelle und traf zum Ausgleich. Kurz vor der Pause kam nach einer Ecke der Ball zu Becker, der ihn wunderschön um einen Abwehrspieler herum schlenzte. Tim Warkus sah das Leder erst spät und hatte keine Chance mehr, den genau neben den Pfosten platzierten Schuss zu erreichen. Somit waren rechtzeitig zum Seitenwechsel die Weichen für einen Eintracht-Heimsieg gestellt.

Wer noch Zweifel hatte, wurde kurz nach dem Wiederbeginn beruhigt, als der eingewechselte Rene Mecking auf 3:1 erhöhte und damit im Prinzip schon für eine Vorentscheidung sorgte. Winterbach wurde nun zwangsläufig etwas offensiver, was aber nur weitere SGE-Möglichkeiten mit sich brachte. Die Platzherren wurden sicherer in ihren Aktionen und nutzten die größeren Räume. Somit ließ auch das 4:1 durch Morchid (54.) nicht lange auf sich warten, womit die Partie endgültig gelaufen war. Winterbach steckte aber nicht auf und spielte weiter mit, was durch den zweiten Treffer belohnt wurde, den Michael Lenhart nach einer guten Stunde erzielte.

Danach boten beide Teams noch ein offenes Spiel mit vielen Offensivaktionen, die jedoch keine weiteren Tore einbrachten. „Auch wenn wir vier Tore geschossen haben, das Spiel war nicht gut von beiden Seiten. Wir hatten zu viele Fehler im Aufbau. Wir haben das Spiel zwar bestimmt, ihm aber nicht unseren Stempel aufgedrückt“, war SGE-Trainer Ercan Ürün nur mit dem Ergebnis, nicht aber mit der Leistung seines Teams zufrieden. Ganz anders bei Gäste-Coach Kay Warkus, der trotz der Niederlage eine Steigerung erkannte. „Wir haben uns gut verkauft. Der Wille war da, und ich finde es richtig gut, dass wir nicht aufstecken, sondern auch bei klaren Rückständen noch weiter nach vorne spielen. Wenn wir in den nächsten Wochen wieder komplett sind, müssen wir unsere Punkte holen.“

SGE Bad Kreuznach II: Aydin – Pome-Pires (76. Kübler), Morchid, Örtel, Becker, Sperling, Özsoy, M. Gilles, D. Giles, S. Darcan (46. Mecking), Amare Fitwi (54. Schneider).

SV Winterbach: T. Warkus – Damian (46. M. Lenhart), Großkopf, M. Hirsch, Augustin, Greber, Schlich (60. T. Hirsch), Kunz, K. Warkus, J. Lenhart, Mi. Schrot.

Tore: 0:1 Schlich (25.), 1:1 M. Gilles (33.), 2:1 Becker, 3:1 Mecking (49.), 4:1 Morchid (54.), 4:2 (62.) Michael Lenhart.

Schiedsrichter: Nicolas Ebling.

Zuschauer: 40.