Tobias Weis: „Meine Mitspieler beschützen mich“

Knapp hundert Bundesliga-Partien hat Tobias Weis zwischen 2008 und 2014 für die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt bestritten. Und beim 7:2 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate im Juni 2009 kam der gebürtige Schwäbisch Haller sogar zu einem A-Länderspiel. In der neuen Saison geht der mittlerweile 33-Jährige nun für den TSV Weil­imdorf auf Punktejagd – in der Landesliga. Im Interview erzählt er, wie es zu diesem Sensationstransfer kam.

Herr Weis, auf welchen Wegen landet ein ehemaliger Nationalspieler in der württembergischen Landesliga?
Tobias Weis: Das Ganze ist ein Freundschaftsdienst für Bessem Lamari, einen meiner dicksten Kumpel seit Kindertagen. Der ist Betreuer beim TSV Weilimdorf und hat mich so lange bearbeitet, bis ich mittlerweile zugesagt habe.

Was wäre die sportliche Alternative für diese Saison gewesen?
Weis: Ich hätte meine Fußballerkarriere beendet. Das wollte ich schon vor eineinhalb Jahren tun, dann kam noch einmal ein Kontakt zum FSV 08 Bissingen in der Oberliga zustande, und ich habe weitergemacht. Und jetzt eben Weilimdorf anstatt Schuhe an den Nagel.

Wie oft werden Sie tatsächlich auflaufen?
Weis: So oft ich es zeitlich schaffe. Ich habe ein Restaurant in Ludwigsburg und gerade ein zweites in Ludwigshafen eröffnet. Ich werde nicht jedes Training und jede Begegnung mitmachen können, aber ich nehme das schon ernst. Wenn ich etwas mache, dann richtig.

Kennen Sie die Staffel 2 der Landesliga schon?
Weis: Ehrlich gesagt: bis vor ein paar Wochen gar nicht. Weil ich aber ein neugieriger, ehrgeiziger Mensch bin, habe ich mir bei meinen Jungs und im Internet mittlerweile einige Infos über gegnerische Teams, Spieler und Favoriten eingeholt. Klar ist: der TSV Weil­imdorf gehört nicht zu diesem Kreis. Das ändert sich auch nicht durch mein jetziges Engagement.

Angst, dass der Ex-Profi in der siebten Liga besonders hart angegangen wird?
Weis: Darauf bin ich vorbereitet, wenn es denn so kommt. Meine Mitspieler haben versprochen, mich zu beschützen.

Rechnen Sie demnächst noch einmal mit einem Anruf des Bundestrainers. . .?
Weis: (lacht und antwortet schlagfertig) Na ja, die jüngste Weltmeisterschaft war ja nicht so besonders erfolgreich. Ich denke schon, dass ich dann in vier Jahren mit dabei sein werde und die Anzahl meiner Länderspiele nicht für immer bei dem einen bleibt.

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